Leadership im Kindergarten Europa

rambo schaeuble1Alexis Tsipras hat geschafft, woran viele vor ihm gescheitert sind. Er hat einem ganzen Kontinent gezeigt, dass seine Politiker idealistisch im Sandkasten sitzen. Gemeinsam mit Yanis Varoufakis führte er die europäischen Staatschefs und ihre Finanzminister monatelang am Nasenring durch die Manege. Die Geschichte will es so, dass zu ihrem Höhepunkt – dem Ochi-Referendum  – den Meisten kurzzeitig die Augen aufgingen.

Was wir in der kurzen Zeit vom Abbruch der Verhandlungen in Brüssel bis zum Referendum hörten, war gelinde gesagt erstaunlich. Selbst die größten Idealisten gaben zu, dass „Solidarität“ in diesem Moment das falsche Wort war.

Allerdings waren es nicht die bösen Worte vom #Grexit, die Tsipras vernünftig werden ließen. Es waren auch nicht die netten Worte, dass die Hand noch immer ausgestreckt sei. Es war vor allen Dingen die EZB, die sich fast zum ersten Mal in ihrer Geschichte der politischen Vereinnahmung widersetzte. Zwar strich sie die Nothilfen für die griechischen Banken nicht, aber fror sie auf dem damaligen Stand ein. Für Mario Draghi war das schon ein Salto über den eigenen Schatten. Weiterlesen

Hilfe für Griechenland

GrexitWenn ich manche Kommentare über Griechenland lese, habe ich den Eindruck, es ginge darum, „Brot für die Welt“ oder Misereor den Geldhahn abzudrehen. Doch es geht hier nicht um Spenden und Entwicklungshilfe. Es geht um einen Staat, dem nicht einmal die eigenen Bürger ihre Steuern anvertrauen. Warum sollte dann der IWF mit 188 Mitgliedsstaaten Geld leihen? Warum sollten es 18 Euroländer tun? Viele dieser Länder haben einen niedrigeren Lebensstandard als Griechenland.

Die heutige Not ist nicht das Ergebnis von Böswilligkeit, sondern der Unfähigkeit der Griechischen Regierung. Wenn Unfähigkeit sich mit Beratungsresistenz paart, bleibt leider nur das Zusehen. Die „Stolz der Griechen-Rhetorik“ findet der eine oder andere vielleicht angemessen. Im Grunde heißt es nichts anderes als „redet uns nicht rein!“.

Bis zum Februar 2015 hatten die Griechen ihrem Staat 76 Milliarden Euro Steuern vorenthalten. Inzwischen dürfte diese Zahl noch einmal kräftig angestiegen sein.

Schauen wir uns den ESM-Antrag der Griechen an, komme ich ins Grübeln. Fragt Hellas die Welt nach dem Geld, das es vorher als Steuern nicht eintreiben konnte?

Würde bei uns nicht genau das Gleiche passieren, wenn wir unsere Steuern nicht zahlen?  Wahrscheinlich würde ich dann auch mit Tränen in den Augen am Geldautomaten stehen. Wenn der Gemeinsinn fehlt, muss jeder Staat scheitern.

Wir können nur zusehen, wie die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Allerdings müssen wir nicht tatenlos bleiben.

Ich denke, wir sollten in Europa ein Griechenhilfswerk schaffen, in das alle Bürger nach ihrer Façon Spenden einzahlen können. Dieses Geld würde der Griechischen Bevölkerung direkt zur Verfügung stehen, ohne Umweg über die Griechische Kleptokratie. Ich denke die Not der Rentner und Familien ließe sich so viel besser lindern als mit weiteren Milliardenkrediten.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ein #Grexit unausweichlich ist. (In Anlehnung an Cato)

Deine Geschichte ist nicht langweilig … außer bei Facebook

facebook langeweileViele meiner Facebook-„Freunde“ sind selbständige Unternehmer. Natürlich machen sie PR für ihr Geschäft. In ihren Updates ist die Welt in Ordnung. Ein Auftrag jagt den anderen. Das größte Ärgernis ist ein verpasster Flug oder es gibt keine Croissants mehr in der Senator-Lounge. Kunden schreiben ein liebevolles Feedback nach dem anderen. Ist das keine gute PR?

Auf der einen Seite denkst Du Dir: Wow! Toll! Der lebt ja wirklich seinen Traum. Auf der anderen Seite bin ich gelangweilt. Eigentlich habe ich mir nie viel dabei gedacht. Wie im realen Leben gibt es eben langweilige und interessante Freunde.

Dann kam mir ein Gedanke, der mich inzwischen nicht mehr los lässt. Weiterlesen

Samstagsgedanke: Nachrichten braucht kein Mensch

Manchmal schaue ich einem seltenen Moment der Selbstdistanz auf mich selbst. Was ich sehe, gefällt mir nicht immer. Zum Beispiel lese zu viele Nachrichten. Vor Jahren habe ich mich einfach dafür interessiert, was in der Welt passiert. Doch heute beschäftige ich mich mit dem letzten Blickwinkel, den ein bedeutungsloser Journalist aus seinem verschwitzen Büro darauf wirft, um seinen Lebensunterhalt zu rechtfertigen.

Welchen Nutzen habe ich davon? Keinen! Im Gegenteil: Zum Beispiel „wundere“ ich mich, wer all den Schreiberlingen gesagt hat, dass sie plötzlich Ahnung von Volkswirtschaft hätten. Linke Ideologie und Ökonomie haben sich noch nie miteinander verstanden, selbst wenn der Idealismus noch so groß ist. Aber ich drifte ab.

Warum mache ich etwas, was mir nichts bringt? Wie bei allen Dingen kommt es auf das richtige Maß an. Anfangs reichte es mir, meine Neugierde zu befriedigen. Doch was ist, wenn die Neugierde befriedigt ist? Dann sollten die Nachrichten uninteressant sein. Doch jetzt wird es ungesund. Denn das gute Gefühl, informiert zu sein, muss sich doch verstärken lassen, oder? Also lese ich noch mehr über die Griechenlandkrise oder über die Entwicklungen in der Ukraine. Dabei weiß ich doch schon das Wesentliche. Egal! Jetzt weiß ich mehr. Aber ich werde nicht belohnt. Es fühlt sich nicht besser an. Stattdessen beschleicht mich das ungute Gefühl, meine Zeit verschwendet zu haben. Vielleicht brauche ich noch mehr Nachrichten?

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Freiheit

Freiheitsgrade des Rückgrats

Freiheit

Freiheit ist ein Gut, das uns ausschließlich durch seine Abwesenheit auffällt. Was hier so gedrechselt daherkommt, ist in Ländern wie Nord-Korea, dem Iran oder Weißrussland schmerzliche Realität. Spätestens seit der Wende gibt es auch hierzulande dagegen für Freiheitskämpfer keine aktuellen Jobangebote.

Eine freiheitliche Grundordnung bedeutet allerdings nicht, dass wir tatsächlich frei sind. Wir haben auch die Freiheit, unfrei zu sein. Wie viele Menschen diese Freiheit zur Unfreiheit wohl in Anspruch nehmen? Wer kann das wissen? Allerdings weiß ich, dass ich mich auch gerne selbst beschränke. Zum Beispiel scheue ich mich davor, einen potenziellen Kunden durch Akquiseanrufe zu stören.

Vertriebsprofis raten mir dann schon einmal: „Davon müssen Sie sich frei machen!“ Ja, Skrupel sind echte Spielverderber! Es gibt da ein spannendes Buch über Psychopathen und was wir von ihnen lernen können. Psychopathen machen sich von einschränkenden persönlichen Skrupeln frei. Sollten wir dann psychopathischer sein, um frei zu sein?

Viele bewundern Menschen, die sie sich über die üblichen Skrupel hinwegsetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist Wladimir Putin. Seine kompromisslose Haltung hat ihm hierzulande viele Fans eingebracht. Das mag stimmen, gleichzeitig machen uns Skrupel auch liebenswert. Was in einer Erfolgsgesellschaft oft als Makel gilt, verleiht uns doch eigentlich unseren Charakter.

Ich gebe es zu. Oft bin ich einfach nur ein Schisshase. Aber es sind auch meine Werte, die mich einschränken. Was nützte es mir, wenn ich meine Werte ignoriere? Was hat Martin Luther King in seiner I-have-a-dream-Rede gesagt? Er wünscht sich, dass seine Kinder eines Tages am Inhalt ihres Charakters gemessen werden und sie nicht nach der Farbe ihrer Haut bewertet werden. Analog wünsche ich mir, dass wir an unserem Charakter und nicht am Grad der Freiheit gemessen werden, die wir uns herausnehmen.

Wie sehen andere das? Ich habe keine Ahnung. Aber wie heißt es so schön? „Liebe kannst Du nicht kaufen.“ Charakter auch nicht.

Wo aber bleibt dann unsere Freiheit, wenn der Charakter sie einschränkt? Freiheit ist unendlich. Nur weil wir das eine oder andere nicht machen wollen, zum Beispiel potenzielle Kunden stören, bedeutet es nicht, dass wir nicht trotzdem unsere Ziele erreichen.

Der direkte Weg mag vielleicht nicht frei sein, aber es gibt unendlich viele andere Wege zum Ziel. Wir müssen sie nur für uns entdecken. Zum Beispiel könnte es ja sein, dass sie jetzt diesen Beitrag lesen, weil er Sie interessiert. Sie haben den Entscheiderblog.de aus freien Stücken geöffnet. Möglicherweise finden Sie die Ideen hier so spannend, dass Sie mich für einen Vortrag in Ihrem Unternehmen buchen? Das mag ein indirekter Weg sein, aber er macht uns beiden bedeutend mehr Spaß, als wenn ich Sie bei einem wichtigen Gedanken im Büro störe.

Lässt sich ein Gelenk unabhängig voneinander in unterschiedliche Richtungen drehen, spricht man in der Technik von Freiheitsgraden. Wir selbst bestimmen durch unseren Charakter, wie viel Freiheitsgrade wir uns selbst geben. Wenn wir Charakter meinen, sprechen wir im Alltag gerne auch vom „Rückgrat„.

Wie viele Freiheitsgrade soll Ihr Rückgrat haben? Die Freiheit „nehm ich mir“ und denke hin und wieder darüber nach. Wie in diesem Artikel. 🙂

Ein paar Gedanken zur Präsentationskonferenz 2013 in Darmstadt

Stimmen zur Präsentationskonferenz

Eigentlich ist ja der keynoteblog mein Beitrag zu Deutschlands Rednerszene. Trotzdem schreibe ich hier im Entscheiderblog über die Präsentationskonferenz, weil jeder Entscheider auch hin und wieder seine Ideen verkaufen muss.

Ich gebe es freimütig zu. Das erste Mal bin ich nur deshalb auf die Präsentationskonferenz gegangen, weil ich mit dem ihrem Macher Matthias Garten befreundet bin.

Heute ist das anders. Ich bin zwar immer noch mit Matthias befreundet, aber ich gehe jetzt aus purem Eigennutz zur Konferenz. Ich habe die Atmosphäre dort zu schätzen gelernt. Außerdem gehen viele Manager interessanter Firmen zur Präsentationskonferenz. Konnte ich von jedem Referenten in den letzten beiden Konferenzen etwas für mich mitnehmen? Absolut!

Als Redner stehe ich immer wieder vor der Herausforderungen mein Thema Entscheidung so zu transportieren, dass sich am Ende alle Zuschauer als Entscheider verstehen. Da bin ich  um jeden Tipp, um jede neue Idee dankbar.

Daher lautet mein Tipp: Gehen Sie zur Präsentationskonferenz!

Fingerzeig vor der Wahl

Peer SteinbrückEin Finger im Wasserglas oder ein handfester Skandal? In diesem Spektrum bewegen sich die Bewertungen des Fotos, über das heute die ganze Republik spricht. Was ist passiert? Peer Steinbrück gibt dem Süddeutschen Magazin ein Interview über die kleinen Fettnäpfchen, in die er im Wahlkampf getreten sein soll.

Beim Fotoshooting hat er dafür offensichtlich die passende Geste parat. Er zeigt dem Fotografen ostentativ den Mittelfinger. Steinbrücks Berater will einschreiten, aber der Kanzlerkandidat ist anderer Meinung. Das Foto ist in Ordnung!

Als Politikprofi muss ihm klar gewesen sein, was er damit anrichtet. Entweder die Republik verurteilt ihn in Bausch und Bogen oder die Wähler begreifen es als Ausdruck seines eigenständigen Kopfes: Steinbrück ist eben nicht wie seinerzeit Edmund Stoiber weichgespült. Er ist Peer pur. Seine SPD mag so links sein wie sie ist. Aber er zeigt allem, was er nicht mag den Mittelfinger.

Das sind die beiden Extreme, zwischen denen sich ein Spektrum möglicher Konsequenzen abspielt. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Wähler im ersten Moment kein Problem damit haben werden. Wir sind inzwischen Schlimmeres gewohnt. Um aufzufallen, musst Du heute schon nackt auf einer Stahlkugel durch ein Video schaukeln. Ich bin sowohl Peer Steinbrück als auch der Kanzlerin zutiefst dankbar, dass keiner von beiden diesem Beispiel nacheifert.

Allerdings kommt es mir manchmal so vor, dass unsere Presse gerne möchte, dass wir ihrer Meinung folgen. Ihr Urteil ist vorzugsweise moralinsauer. Als die Snowden-Enthüllungen völlig folgenlos an der Regierung abperlten, schrieben sich unsere Journalisten vergeblich die Finger wund. Bis heute muss es der vierten Gewalt gehörig stinken, dass diesmal kein Aufschrei durch die Republik ging. Bei Wulf und zu Guttenberg hatten sie es doch auch geschafft! Doch die Leser waren intelligenter als die Schreiber und wussten, dass politische Vernunft mehr bewirkt kann, als eine HB-Kanzlerin.

Allerdings sehen auch die meisten Journalisten die Causa Mittelfinger als lässliche Sünde, die ins Bild von Pannen-Peer passt.

Eine andere Berufsgruppe hat er allerdings glücklich gemacht. Jetzt kriechen alle Kommunikationsberater, die bei drei schon lange nicht mehr auf einem Baum waren unter ihrer Facebookseite hervor und geben ihren Senf ab. Danach war es natürlich “ein kapitaler Fehler”. Steinbrück werde das sein Leben lang bereuen.

Schauen wir uns das Ganze unter dem Blickwinkel des Entscheiders an. Steinbrück hat zwar in den letzten Wochen etwas aufgeholt und verdient seiner Partei vermutlich den Junior-Platz in einer großen Koalition. Für Schwarz-Gelb wird es am 22. September nach den neuesten Umfragen vielleicht nicht reichen.

Was kann Steinbrück also wollen? Ich denke, mit dieser Geste will er zeigen, dass er sich nicht verbiegen lässt.

Hätte er dafür eine andere Geste wählen können? Ich glaube nicht. Das war diesmal wirklich alternativlos.

Schokolade für Augen und Ohren

André LoiblVielleicht kennst Du das auch. Durch Zufall und Bauchgefühl findest Du eines Tages die richtige Schokolade. Du denkst: Oh mein Gott! Die ist sooo gut! Einfach lecker! Da passt einfach alles und Du musst sie beim nächsten Mal unbedingt wieder kaufen.

So ähnlich ging es mir mit André Loibl. Ich hatte ihn letztes Jahr zu Entscheidend besser! III nach Bad Homburg eingeladen und die Teilnehmer waren von ihm begeistert, ich auch. Im Juni lade ich ihn jetzt zum dritten Mal in Folge ein. Als Redner hat André offensichtlich den Schokoladeneffekt.

Er ist anders als viele Kollegen, die vorwiegend inspirieren oder nützliche Informationen transportieren wollen. Das macht André auch, aber bei ihm gibt es immer auch eine persönliche Erfahrung, die jeder für sich mit nach Hause nimmt.

Besondere Menschen lernt man meistens nicht im Vorbeigehen kennen. Ich war durch Zufall auf ein YouTube-Video von André gestoßen:

Gute Referenten erkenne ich auf den ersten Blick. Aber André ist ein Ausnahmereferent. In dem siebenminütigen Video fesselt er sein Publikum und unterhält es glänzend.

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Zu bereuen gibt es nichts

gerita herz gebrochen

Vielleicht fragt sich Jogi Löw gerade, ob er im Halbfinale der EM 2012 eine andere Aufstellung gegen die Italiener hätte wählen sollen. Eines ist sicher, diese Frage wird ihn nicht glücklich machen.

Denn er kann nichts daran ändern. Zum Entscheidungszeitpunkt hatte er seine Gründe, warum er seine Junge genau so aufgestellt hat.

Reue ist ein religiöser Begriff. Wir haben etwas Schlimmes getan und bereuen es vor unserem Gott. Dann wird uns verziehen, weil wir es in der Zukunft nicht wieder machen werden. Heute sprechen wir davon, aus unseren Fehlern zu lernen. Bedauern ist zwar menschlich, aber es bringt uns nicht weiter.

Würden wir jeden unserer Fehler nachtrauern, hätten wir in unserer Kindheit kaum Zeit, um etwas Sinnvolles zu lernen. Wer von seinem Lehrer ein oder zwei Mal mit der Auflage, sich zu schämen in die Ecke gestellt wurde, weiß, wovon ich spreche. 😉

Zwei Dinge sind sicher. Zum einen können wir nicht leben, ohne Fehler zu machen. Zum anderen können wir noch so viel bereuen und uns sogar schämen, es schafft die Fehler nicht aus der Welt.

Wie wäre es stattdessen, wenn wir uns selbst erlaubten, Fehler zu machen und unsere Fehler als willkommene Gelegenheit sehen, besser zu werden?

Wenn wir uns das selbst erlauben, sollten wir vielleicht auch dem Bundestrainer zugestehen, dass er Fehler macht. Aber vielleicht war es kein Fehler? Warum hätte eine andere Mannschaft ohne Podolski, Gomez und Schweinsteiger besser spielen sollen? Die Fehler zu den beiden Toren haben Mats Hummels und Philipp Lahm gemacht.

Trotzdem würde keiner verlangen, diese beiden Spieler auszumustern. Alternativ käme vielleicht biblische Mode infrage. Aber weder die UEFA, noch die FIFA erlauben Sack und Asche auf dem Platz. 🙂

Rezension – Touchpoints: Auf Tuchfühlung mit dem Kunden von heute

Als 1999 die Amerikaner Rick Levine, Christopher Locke, David Weinberger und Doc Searls das Cluetrain-Manifesto  veröffentlichten, begann die Reformation des Internets. »Markets are Conversations« war jetzt das neue Credo der Marketingexperten.

Bis dahin hatte Corporate Amerika hunderte von Millionen Dollar in seine Internetauftritte investiert, ohne eine echtes Publikum zu finden. All die tollen Hochglanzwebseiten waren gnadenlos gescheitert. Denn bis dahin hatten nur wenige verstanden, dass Kommunikation keine Einbahnstraße ist. Das Internet war keine Litfaßsäule, sondern bot zahlreiche Begegnungsstätten – Touchpoints – mit dem Kunden.

Jahre später hat sich das Bild gewandelt. Das Internet hat technologisch nachgelegt. Heute sind wir alle vernetzt und Teil des Web 2.0. Viele Unternehmen haben auf diese Veränderungen noch nicht die richtigen Antworten gefunden.

Ganz nah am Kunden

Mit Ihrem Buch »Touchpoints: Auf Touchfühlung mit dem Kunden von heute« legt Anne M. Schüller jetzt eine umfassende Anleitung vor, wie Unternehmen endlich profitabel mit der neuen Herausforderung umgehen können.

Eine Leisetreterin ist Frau Schüller nicht. Sie legt die Finger in zahlreiche Wunden. So spricht sie oft von »selbstzentrierten Chefs« und »den Herren in der Teppichetage«.

Aber »if you can’t stand the heat, get out of the kitchen«, sagt ein englisches Sprichwort. Gestandene Chefs sollten das aushalten können.

Tiefe Einblicke

Im Gegenzug erklärt die »Expertin für kundenfokussiertes Management« die schöne neue Onlinewelt. Gerade wer sich noch nicht so intensiv mit sozialen Netzwerken und ihren Auswirkungen auf den Unternehmensalltag beschäftigt hat, bekommt einen guten Einblick in die Mechanismen und die Dynamik dahinter.

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