Der kleinste grausame Nenner
In der Mathematik brauchen wir den kleinsten gemeinsamen Nenner, um einfacher mit Brüchen zu rechnen. In unseren Entscheidungen sieht die Bedeutung dagegen ganz anders aus.
Wann immer wir uns mit anderen auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, treffen wir eine gemeinsame Entscheidung. Das Problem: Jeder Mensch hat andere Werte und Vorstellungen. Daher sind auch ihre Bedarfe unterschiedlich.
Einer mag vielleicht Pizza, der nächste einen serbokroatischen Reistopf und der Dritte liebt Sushi. Wo werden die drei gemeinsam Essen gehen?
Das Wichtige
Die Antwort darauf kann unterschiedlich ausfallen. Kommt es den dreien tatsächlich aufs Essen an, wird es schwer werden, sich zu einigen.
Ist die Gesellschaft der anderen das wichtigste Element, fällt die Einigung meistens einfacher. Denn beim Punkt gegenseitige Gesellschaft sind sich alle drei einig. Das Essen spielt nur eine Nebenrolle. Vielleicht gehen sie zu einer Imbissbude und haben trotzdem eine gute Zeit miteinander.
Später wird keiner sagen: Ich wäre aber doch lieber zum … gegangen.
Vorbereitung
Wie sollen wir also mit unterschiedlichen Interessen umgehen? Zunächst einmal sollten alle Beteiligten für sich selbst klar herausfinden, was sie wirklich wollen und was ihnen dabei besonders wichtig ist. Am besten machen wir das mit einer Prioritätenliste.
Prioritäten handeln
Im zweiten Schritt prüfen wir, ob sich die unterschiedlichen Prioritäten in Übereinstimmung bringen lassen. Gerade weil die Interessen unterschiedlich sind, eröffnen sich oft Spielräume dem anderen entgegen zu kommen, wo es einem selbst nicht weh tut.
»… wir können ja zum Nachtisch ein Eis beim Italiener essen…«
Die ersten drei
Oft lassen sich unsere verschiedenen Interessen aber nicht komplett aufeinander abstimmen. Damit wir uns einigen, sollten zumindest unsere drei Top-Prioritäten umgesetzt werden. Wenn das nicht möglich ist, gibt es böses Blut. Vermutlich kommt es zu passivem Widerstand oder sogar zu Sabotage.
Keine Zeit verschwenden
In dem Fall verschwenden wir einfach nur unsere Zeit. Es ist weitaus gesünder, seine Pizza alleine zu genießen, als ein Plastikmesser aus der Würstchenbude zwischen die Rippen zu bekommen. Das Hemd kann man dann nämlich wegwerfen.
Konsequenzen
Ähnliches erleben wir oft in der Politik. Wenn die Parteien versuchen, es allen recht zu machen, bleibt nur der kleinste gemeinsame Nenner übrig und damit gewinnt kein Politiker Wahlen. Fragen Sie die SPD, die CDU oder auch die FDP. Es ist kein Zufall, dass die Grünen als einzige Partei gerade soviel Aufwind haben.
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