So lernen Sie von IBM
Wenn ein großes Unternehmen wie IBM sich neu aufstellen will, sind Widerstände vorprogrammiert. Denn was unternehmerisch sinnvoll ist, macht viele Mitarbeiter erst einmal zu Betroffenen.
Wie mir gestern Abend Martin Jetter – seines Zeichens IBM Deutschland Chef – verriet, geht es trotzdem ohne Boulevard-Schlagzeilen und frustrierte Mitarbeiter auf den Straßen.
Leider kenne ich nicht im Detail, wie die Veränderungen für die IBM-Mitarbeiter aussehen. Aber es wird wohl mehr gewesen sein, als eine neue Menükarte in der Mitarbeiter-Kantine. 😯
Jetter fasste die kritischen Erfolgsfaktoren für die Zustimmung von Betriebsrat und Mitarbeitern zu Veränderungen in drei Punkten zusammen.
Sein Erfolgsrezept:
1. Klarheit
Wir müssen klipp und klar sagen, worum es geht und was wir bezwecken.
2. Ehrlichkeit
Die Menschen merken, wenn man sie belügt oder die Dinge schön redet.
Wir können und dürfen solche wichtigen Inhalte nicht an unseren Kommunikationschef delegieren. Wir müssen selbst zu und mit den Mitarbeitern reden. Damit signalisieren wir auch, wie wichtig uns diese Entscheidung ist.
3. Schnelligkeit
Gewerkschaften haben selten ein Händchen für das richtige Timing. Plötzlich taucht eine Information der IG-Metall auf. Wer dem Vorschlag der Geschäftsführung zustimmt, verliere seine Pensionsansprüche heißt es darin.
Innerhalb einer Nacht reagiert das Management und stellt die Sache gegenüber den 8.000 betroffenen Mitarbeitern richtig.
Im Ergebnis stimmt der Betriebsrat der Entscheidung fast einstimmig zu.
Jetter’s Fazit: Wir müssen nur die betriebliche Mitbestimmung richtig zu nutzen wissen.
Sicherlich ist IBM nicht mit jeder Zweimann-Brutzelbude um die Ecke vergleichbar. Und trotzdem können auch Selbständige und kleine Unternehmen etwas daraus lernen. Denn ob wir intern die Zustimmung von Mitarbeitern oder extern die Unterstützung von Multiplikatoren suchen, die Kernprinzipien sind die gleichen. 🙂
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