In den letzten Tagen sorgt eine Entscheidung für Schlagzeilen. Verteidigungsminister zu Guttenberg steht in der Kritik, wie er die Angelegenheit im Fall Gorch Fock löst.
Wer Entscheidungen trifft, wird immer in der Kritik stehen. Das liegt in der Natur der Sache.
Schiff versinkt im Nachrichtensumpf
An Bord unseres Parade-Schiffes »Gorch Fock« kommt es zu einem tödlichen Unfall – nicht zum ersten Mal. Der Bordalltag soll daraufhin fortgesetzt werden, aber die anwesenden Offiziersanwärter und –anwärterinnen verweigern den Befehl. »Meuterei« schreibt die Presse, als die Sache an die Öffentlichkeit kommt.
Weitere Enhüllungen folgen.
An Bord der Gorch Fock soll es zugegangen sein, wie in einem schlechten Film. Sexuelle Nötigung, Saufgelage, Gewaltandrohungen, heißt es, seien vorgekommen.
Verteidigungsminister zu Guttenberg wartet erst noch ab, will alle Fakten kennen und niemanden vorverurteilen, wie er den parlamentarischen Gremien erklärt.
Die Entscheidung
Doch ein angekündigter Bericht in der Bildzeitung mit weiteren unappetitlichen Details bringt am Freitag angeblich das Fass zum Überlaufen. Er suspendiert den kommandierenden Offizier Norbert Schatz vorläufig vom Dienst, bis alle Vorwürfe geklärt sind.
Die genauen Hintergründe zu Guttenbergs Entscheidung kennen wir nicht. Wir wissen nur, dass sie gefallen ist.
Kritik
Manche sehen in dem suspendierten Offizier ein Bauernopfer, mit dem der Verteidigungsminister sich selbst aus der Schusslinie bringen möchte. Das mag stimmen.
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