Wenn wir uns einen Lakshmi Mittal, einen Bill Gates oder einen Steve Jobs ansehen, müssen wir respektvoll den Hut ziehen. Die haben es wirklich geschafft! Dabei hat zum Beispiel Steve Jobs keinen makellosen Erfolgsweg hingelegt. Denn der Apple-Mitbegründer wurde Mitte der 80er Jahre von dem ehemaligen Pepsi-Manager John Sculley auf die Strasse gesetzt.
Steve Jobs war am Boden
Zu diesem Zeitpunkt schien der stylische Computerhersteller seine besten Tage gesehen zu haben und Sculley war Jobs ständiger Einmischungen überdrüssig. Darüber hinaus würde ihm wohl auch das Verständnis für betriebswirtschaftliche Entscheidungen abgehen. Ein Erdbeben ging durch Silicon Valley. Mit diesem Verdikt eines der einflussreichsten Manager Amerikas würde Jobs keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen, oder?
Aktiver Unternehmer
Das hielt Jobs aber nicht lange auf. Er kaufte sich für wenig Geld (12 Mio. Dollar) den Pionier des computeranimierten Films „Industrial Light and Magic“ (ILM) und gründete gleichzeitig NeXT Computers. Next hatte es sich zu Aufgabe gemacht, die Apple Mission fortzuführen und Computer auf der Grundlage des besonders nutzerfreundlichen „NeXT Step“ Betriebssystems zu vekaufen.
Zur damaligen Zeit gab es viele, die sich wunderten. Eben noch steht der Mann vor der vorzeitigen Rente und im nächsten Moment ist er schon wieder in Amt und Würden.
Kein Pardon für den kleinen Mann
Was wäre wohl dem kleinen Mitarbeiter passiert, wenn er wegen Unfähigkeit gefeuert worden wäre? Ganz einfach: In Amerika hätte er sich als Tellerwäscher durchgeschlagen, in Deutschland als Langzeitstudie für die Segnungen des Sozialsystems gedient. Keiner hätte ihm mehr eine Chance gegeben.
Die Großen scheitern nie endgültig
Das ungleiche Maß finden wir häufig wieder. Ein Vorstandsvorsitzender muss gehen und ein halbes Jahr später taucht er triumphal wieder auf und leitet erneut eine große Firma. Bestes Beispiel: Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Klaus Kleinfeld. Er ist heute CEO des amerikanischen Aluminiumkonzerns Alcoa. Der Siemens Aufsichtsrat zögerte wegen der Schmiergeldaffäre, Kleinfelds Vertrag zu verlängern. Daraufhin trat er selbst zurück. Allerdings muss man schon Teflon beschichtet sein, damit in so einem Fall nichts an einem hängen bleibt.
Die Kleinen müssen besser entscheiden
Es scheint so, dass die „Kleinen“ ein größeres Risiko im Falle des Scheiterns tragen als die „großen Fische“. Geradezu paradox ist daher die Einstellung die dann viele kleine Selbständige an den Tag legen. „Ich habe doch gar nichts und bei mir geht es daher auch um nicht so viel. Meine Entscheidungen sind nicht so wichtig“.
Ich denke, solange wir es noch nicht geschafft haben, uns den Neid und die Bewunderung anderer zu verdienen, sind wir schwer gefährdet. Daher sollten wir darauf achten,
- die richtigen Chancen zu erkennen und zu nutzen,
- unsere Zeit richtig einzusetzen,
- uns die richtigen Ziele zu setzen,
- nur in den richtigen Netzwerken vertreten zu sein,
- mit den richtigen Leuten zu sprechen,
- uns richtig zu positionieren,
- auf die richtigen Erfolge aufzubauen,
- die richtigen Aufträge anzunehmen.
Kurz: Gerade wer geschäftlich noch nicht so weit ist, sollte sich darauf konzentrieren die besten Entscheidungen zu treffen.
Der Markt ist trotzdem gerecht
Der Markt ist übrigens nicht ganz so ungerecht, wie es für den Außenstehenden scheinen mag. Denn die „großen Fische“ haben sich ihre Stellung dadurch erkämpft, dass sie auf eine lange Reiher guter Entscheidungen zurückblicken können. Das eigene Kontaktnetzwerk weiß das oft besser als die sog. öffentliche Meinung.
Bestes Beispiel: Steve Jobs entwickelte ILM zu der sehr bekannten Trickfilmschmiede Pixar weiter, von der so bekannte Filme wie Toy Story stammen. Als Steve Jobs seine Anteile in den Disney Konzern einbrachte, war die Firma 7 Milliarden Dollar wert. Jobs ist heute der größte Einzelaktionär bei Disney. Auch sein nicht so ganz erfolgreiches Engagement bei Next Computers wurde für ihn noch ein großer Erfolg. Denn als er nach Jahren zu Apple zurückkehrte, fehlte es dort an einem modernen Betriebssystem. So kaufte Apple NeXT Computers für 402 Millionnen Dollar und Apple setzte Jobs Erfolgsgeschichte fort. 🙂