Wie sag ich es dem potentiellen Kunden?

ZuhörenNicht nur wir treffen Entschei­dungen. Andere Menschen ma­chen das auch. Als professio­neller Dienstleister wollen wir natürlich, dass potentielle Kun­den sich für uns entscheiden.

Vielleicht haben Sie meinen Arti­kel »Alles will niemand kaufen« gelesen und sind selbst ein hochspezialisierter Anbieter. Dann müssen Sie die Welt wissen lassen, was sie von Ih­nen erwarten kann.

Spezialisten haben oft ein Problem. Sie sind so sehr in ihrem Thema, dass sie jede Ungenauigkeit vermeiden. Da prüft der Wirtschafts­prüfer nicht einfach die Bücher, sondern “überprüft sämtliche Ge­schäftsvorgänge auf ihre fiskalische und handelsrechtliche Kompatibili­tät, nicht  nur nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften sondern auch nach US-GAAP”.

Das langweilt nicht nur den Laien. Denn in der Zeit, in der diese druckreife Definition abgeliefert wird, sind gute Verkäufer schon mitten im Gespräch.

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Von einem Moment auf den anderen

image Als Entscheider wollen wir un­sere Entscheidungen gerne in einem emotional ausgegliche­nen Zustand treffen. Allerdings kommt uns hin und wieder das Leben dazwischen.

Ein Kunde kürzt unsere Rech­nung, ein Fehler der Vergan­genheit holt uns ein oder wir realisieren, dass ein guter Freund gar nicht so gut ist.

Warten wir dann auf bessere Zeiten, um unsere richtungsweisenden Entscheidungen zu treffen, könnten wir unter Umständen ziemlich lange warten müssen.

Ein- oder Zweispurig

Denken wir einen Moment darüber nach, dann können wir innerhalb von Sekunden von einer guten Laune in eine schlechte rutschen oder wie wir Coachs sagen von einem »ressourcenvollen« in einen »ressourcenarmen« Zustand gleiten.

Wenn es in die eine Richtung so gut geht, warum sollte es in die andere Richtung länger dauern?

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Das ist Dein Tag

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Als kleiner Junge saß ich immer andächtig vor der Wetterstation mei­nes Vaters. Mit einem einzigen Messwert  (Barometer) konnte sie voraussagen, wie das Wetter werden würde. Mit zwei anderen (Tem­peratur und Luftfeuchtigkeit) zeigte sie an, wie es gerade war.

»Wäre es doch nur mit allen Dingen so einfach«, dachte ich mir damals. Denn außer dem Wetter konnte ich nie vorhersagen, wie der Tag tatsächlich sein würde.

Vielleicht würde ich mit einem Mitschüler in Streit geraten und eine unangekündigte »Abfrage« konnte mich in Schwierigkeiten bringen. Vielleicht würde ich aber einfach auch nur viel Spaß haben. Ich konnte nicht voraussagen wie mein Tag aussehen würde.

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Ein Entscheidungsdilemma

fragezeichen

„Ich weiß, was das Richtige ist, aber ich kann es nicht tun!“

Ein Unternehmer (nennen wir ihn Hans Bremer*) ist in einer schwierigen Entscheidungssituation. Er hat die operative Führung seines Unternehmens vor einigen Jahren in die Hände eines externen Geschäftsführers (Frank Hauf*)gelegt. Nicht ganz zufällig ist Hauf auch Bremers bester Freund und hat diesem in der Jugendzeit häufig aus der Klemme geholfen.

Leider ist Geschäftsführer Hauf nicht das Idealbild des guten Freundes. So weiß unser Unternehmer seit Jahren, dass sein „guter Freund“ sich immer wieder Geld abgezweigt hat und alkoholabhängig ist.

Jährliches High Noon

Seit vier Jahren wiederholt sich jedes Quartal das gleiche Spiel: es kommt zum kleinen Showdown und Bremer konfrontiert Hauf mit dessen Fehlern. Hauf ist dann sehr zerknirscht und gelobt ewige Besserung. Nur es passiert leider nichts. Therapien und Entziehungskuren bricht der Geschäftsführer immer wieder schnell ab, weil er sich angeblich Sorgen um das Unternehmen macht.

Rolltreppe abwärts

Dem Unternehmen geht es derweil immer schlechter. Einst eine wahre Perle, habe viele gute Führungskräfte der mittleren Ebene das Weite gesucht, nicht ohne Unternehmer Bremer klar zu sagen, dass Hauf einfach nur unfähig sei. Die Kunden des Unternehmens sind natürlich auch nicht blind und merken, dass Bremers Unternehmen nicht mehr seinem einstigen Ruf gerecht werden kann und nutzen das in Preisverhandlungen oder suchen sich einen anderen Anbieter.
Bremer ist in dieser Situation wie gelähmt. Auf der einen Seite weiß er seit Jahren, dass er Hauf auf die Strasse setzen müsste, auf der anderen Seite bringt er es nicht fertig, genau das zu tun.

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Gute Gründe liefern keine Resultate

image Laut Hirnforschung treffen wir pro Tag rund 20.000 Entscheidungen. Der Mensch ist also eine wahre Ent­schei­dungs­ma­schi­ne. Unser Bewusstsein wäre von so vielen Entscheidungen überfordert. Daher neh­men wir die meisten davon nicht be­wusst war.

Unbewusste Entscheidungen sind in der Re­gel konditioniert. Davon haben wir schon gehört. Meistens wenn es um ne­ga­ti­ve Verhaltensweisen geht, wie et­was nicht tun zu können oder plötzliche, un­er­klär­li­che Reizbarkeit. Sehen wir, wie ne­ga­tiv Konditionierungen wirken können, fragen wir uns vielleicht, wa­rum die Natur uns damit belastet.

Was soll der Sinn davon sein?

Gutes und schlechtes Verhalten

Konditionierungen sind nichts anderes als in der Vergangenheit von uns festgelegte Wenn-Dann-Programmierungen. Also, wenn kein Auto kommt, können wir die Straße überqueren. Wenn es uns schlecht geht, dann essen wir eine Tafel Schokolade. Dann geht es uns wieder gut.

Autofahrer danken es uns, wenn wir nicht direkt in ihren Fahrweg lau­fen. Was aber als Kind aufgrund der ganzen Bewegung kein Problem ist, führt uns als Erwachsene im Computerzeitalter zu ungeahnten Konfektionsmaßen. Die Schokokonditionierung könnte also negativ sein.

Jeder Mensch hat Tausende solcher bereits getroffener Ent­schei­dun­gen abgespeichert. Die Mehrzahl davon ist hilfreich. Manche davon lassen uns allerdings an uns selbst zweifeln.

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Aufgemotzte Entscheidung

image »Rumpelstilzchen tanzt wieder«, denkt sich Felix Becker*, als sein Chef vor ihm in die Luft geht. Wie soll er mit der Situation umgehen? Einfach das Gewitter über sich ergehen lassen? Es mit gleicher Münze zurückge­ben? Einfach den Raum ver­las­sen? Alle diese Möglichkeiten führen immer wieder zum glei­chen Ergebnis: Seine Entlassung.

Häufig sitzen wir vor schlechten Alternativen und suchen nach der richtigen Entscheidung. Aber es macht keinen Unterschied, ob der Dreck braun, grün oder grau ist, am Ende des Tages ist es Dreck!

Unser Problem: Uns fehlen die attraktiven Alternativen. Kein Wunder! Denn viele von uns kommen zu ihren Entscheidungen wie die Jungfrau zum Kind. »Wo kommt das denn jetzt schon wieder her?«

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Die Wahllosfalle

image Vereinfache Dein Leben – das ist ein Trend, den es nicht erst seit Tiki Küstenmacher gibt. Ich finde die Idee sympathisch. Al­lerdings gibt es Momente, in denen wir uns auch ein wenig mehr Tiefe gönnen sollten.

Stellen wir uns vor, wir sitzen im Büro und machen uns gerade Ged­an­ken darüber, was wir im nächsten Meeting alles erreichen wollen.

Da klingelt das Telefon.

»Guten Tag, Herr Lietz. Mein Name ist Rosalie Pieper* (*Name frei erfunden). Ich bin so froh, Sie erreicht zu haben. Ich bin von einer namenhaften deutschen Wirtschaftszeitung und habe ein phantasti­sches Angebot für Sie!«

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Steiniger Weg mit Pflastersteinen

image Ich werde oft gefragt, was für mich der Unterschied zwi­schen einer Vision und einem Ziel ist. “Per Aspera ad Astra” – über das Steinige zu den Sternen. So sagt ein römisches Sprichwort. Es ist ein schöner Aufhänger zu diesem Beitrag.

“Für mich?” Das ist gut gefragt. Denn ich nehme nicht für mich in Anspruch, eine all­ge­mein­gül­ti­ge Definition zu nutzen.

Der Unterschied – Die Vision

Für mich ist die Vision ein ganzheitliches Bild meiner Zukunft, in der ich eines Tages stehen will. Ein genaues Datum dafür habe ich noch nicht, daher sehe ich das immer als einen Moment in zehn Jahren an.

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Die Anderen – Teil 2

In Teil 1 dieses Artikels haben wir gelesen, wie wir die Erfahrung unseres Umfelds nutzen, ohne sich von ihm beeinflussen zu lassen. Dabei war Entscheidungsklarheit das Schlüsselwort. Wie bei jeder anderen Entscheidung auch, müssen wir zunächst genau wissen, was wir erreichen wollen.

Auch wenn wir an diesem Punkt angelangt sind, könnten die Menschen unserer Umgebung uns immer noch emotional erpressen.

image Wie wollen die Kreativität der Anderen nutzen. Daher müssen wir vorher bereits klar machen, dass wir Alternativen suchen, die zu dem passen, was wir als Entscheider erreichen wollen.

Je besser wir kommunizieren, was wir suchen, desto weniger kommt es später zu emotionalen Erpres­sungsversuchen.

Keine Diskussion

Was wir wollen, steht dabei nicht zur Diskussion. Erinnern wir uns: Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Mein Rat: Bleib auf dieser Ebene. Jedes Abtauchen in Argumente über die per­sönliche Beziehung führt hier in die falsche Richtung.

Nebenwirkungsfrei und gemeinsam

Ganz frei sind wir dabei natürlich auch nicht. Denn natürlich haben wir bei der Entwicklung unseres Bilds von der Zukunft einen Ökologie-Check durchgeführt.

Das heißt, wir haben für uns selbst überprüft, ob mit der Realisation und dem Erreichen unser Vision nicht auch Nebenwirkungen ver­bun­den sind, die wir vermeiden wollen.

Der Teil unserer Umgebung, der zu unserer Vision gehört, sollte daher unsere Vision auch unterstützen. Ziehen wir in unserer Vision zum Beispiel nach Italien, sollte der Lebenspartner das auch wollen und nicht vehement bekämpfen.

Attraktive Alternativen

Für unsere Entscheidung müssen wir attraktive Alternativen schaffen. Das ist unsere wichtigste Aufgabe. Denn Alternativen sind der Stoff aus dem Entscheidungen sind.

Dabei wird oft unsere Kreativität auf die Probe gestellt. Denn wie heißt es so schön: Wenn wir immer wieder dasselbe tun, bekommen wir auch immer wieder die Ergebnisse, die wir immer bekommen haben.

Beispiel aus dem Privatleben: Wenn wir unsere Partner immer auf dieselbe Weise auswählen, bekommen wir auch immer dieselben Partnerschaften.

Im Geschäftsleben brauchen wir eine neue Auswahl an Lieferanten, wenn wir in der Vergangenheit nicht die Qualität bekommen haben, die wir eigentlich benötigen.

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Die Anderen – Teil 1

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Unsere Entscheidungen sind eigentlich unsere Entscheidun­gen. Trotz­dem versucht unsere Umwelt immer mitzumischen.

Der gut gemeinte Rat aus der Familie, wie auch die “ich an Deiner Stelle würde”-Freunde machen uns die Entscheidungen nicht leichter. Im Gegenteil, man­che Entscheider heben die Be­find­lich­kei­ten der Mitmischer über die Bedeutung ihrer Entschei­dung.

Wie war das noch einmal? Entscheidungen geben meinem Handeln eine Richtung. Welche Richtung wird das wohl sein, wenn es die Vorstellung der Anderen sind, die sich in meinen Entscheidungen wiederspiegeln?

Wir könnten hier jetzt viel über die Motive unserer Umwelt sprechen. Doch das hilft uns nicht wirklich dabei, wie wir unsere Entscheidungen treffen sollten. Denn auch ein völlig selbstloser Rat kann nutzlos sein.

Bevor wir über Entscheidungen nachdenken, müssen wir uns darüber klar sein, dass am Ende des Tages jemand die Verantwortung dafür tragen wird.

Für unser Leben sind wir das und für unser Unternehmen auch.

Verantwortung ist unteilbar. Daher ist auch jedes Grup­pen­ent­schei­dungs­ver­fah­ren immer ein fauler Kompromiss. Als Unternehmer und noch mehr als Individuum lassen wir besser die Finger davon.

Aber die Erfahrungen und die Kreativität unserer Umgebung ist eine wichtige Ressource, die wir nutzen sollten.

Allerdings sollten wir niemals – wirklich niemals – die Frage, “was würdest Du an meiner Stelle tun?” stellen.

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