Gesunder Menschenverstand

image Sind Sie Raucher? Haben Sie Schulden? Essen Sie zu viel und bewegen sich wenig?

Können Sie sich vorstellen, was Schul­den mit Rauchen, gutem Essen und we­nig Sport zu tun haben?

Bevor wir eine Zigarette rauchen, zu viel essen oder Schulden aufnehmen, befin­den wir uns in einem kleinen oder viel­leicht auch größeren Widerstreit.

Innerer Kampf

Zwischen der Situation jetzt und unserer Zukunft.

Der Raucher fühlt sich direkt nach seiner Zigarette vielleicht wohl, aber in ein paar Jahren kriegt er Falten, hat Atemprobleme und ist Anwärter auf Lungen-Krebs.

Der Schuldner genehmigt sich von dem Geld einen schönen Urlaub, ein paar Jahre später kennt er den Gerichtsvollzieher als »Karl-Heinz«.

Gutes Essen schmeckt und entspannt. In der Zukunft wartet dagegen vielleicht schon der Herzinfarkt.

Gleich wäre gut

Was würde passieren, wenn wir schon direkt nach einer Zigarette wie eine Dörrpflaume aussähen? Wenn wir schon am Ende unseres Essens gleich den Notarzt rufen müssten?

Vermutlich würden wir alle vernünftiger leben.

Gesunder Menschenverstand

Der Witz ist: Jeder von uns weiß, wo uns unsere Handlungen hinführen. Unser gesunder Menschenverstand sagt uns das. Trotzdem geben wir in vielen unseren Entscheidungen der Situation nach.

Denn die Zukunft ist weit entfernt und bleibt nebulös.

Nun gut, das machen wir vielleicht privat. Aber im Unternehmen doch nicht, oder?

Entscheidungen in Unternehmen

Im November letzten Jahres titelt die Welt: Deutsche Konzerne sparen an der Zukunft. Eine Booz-Studie fand heraus, dass die Budgets für Forschung und Entwicklung in den letzten Jahren erheblich gesunken sind. Derweil kocht das Thema Burn-out immer wieder hoch, weil viele Unternehmen ihre Personalplanung so kurzfristig gestalten, dass viele Mitarbeiter ständig überlastet sind.

Auch beim Thema Weiterbildung müssen wir uns nichts vormachen. Das gehen wir nur an, wenn gerade nichts anderes anliegt.

Schon ein Klassiker: Börsennotierten Unternehmen wird gerne »ein Quartalsdenken« vorgeworfen, dass nicht sonderlich zukunftsgerich­tet ist.

Offensichtlich sind die Entscheidungen in den Unternehmen also auch nicht besser als unsere Privatentscheidungen.

Abwägen zwischen Zukunft und situativen Erfordnernissen

Nun verstößt natürlich nicht jede Entscheidung gegen den gesunden Menschenverstand. Schulden können zum Beispiel für eine Investition in die Zukunft aufgenommen werden.

Eine angespannte finanzielle Lage macht Kürzungen in allen Bereichen notwendig, um das kurzfristige Überleben zu sichern. Denn was nutzt die beste Zukunftsstrategie, wenn es uns in dieser Zukunft nicht mehr gibt?

Hey, aber diese Zukunftsstrategie existiert ohnehin nicht, oder? Wer von uns hat schon ein klares Bild davon, wo er in zehn Jahren stehen will?

Gut 80 Prozent der Menschen möchten sich heute nicht mehr festlegen.

Allem Handeln gehen Entscheidungen voraus

Allerdings machen sie sich damit ihre Entscheidungen unnötig schwer. Denn Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Wenn Sie überhaupt etwas aus diesem Artikel etwas mitnehmen. Dann ist es dieser Satz.

Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung.

Das heißt doch dann, dass wir für unsere Entscheidungen wissen müssten, wo wir eines Tages herauskommen wollen.

Und jetzt einmal was zum Nachdenken: ich behaupte: Wer nicht weiß, wo er in zehn Jahren stehen will, kann keine gute Entscheidung treffen. Die gute Nachricht: Wir merken es nicht. Weil wir keinen Maßstab haben, an dem wir unsere Entscheidungen messen könnten.

Schaff Dir Deine Zukunft!

Mit ein Grund, warum wir gerne so kurzsichtig handeln: Wir zerstören damit kein vorhandenes Zukunftsbild.

Angenommen, wir hätten ein starkes, motivierendes Zukunftsbild und sähen uns selbst mit ausgesprochen soliden Finanzen in der Zukunft. Nähmen wir  dann noch einen Konsumentenkredit auf? Das wäre dann doch etwas merkwürdig.

Also geben wir unserem gesunden Menschenverstand etwas Argu­mentationshilfe und schaffen uns ein spannendes Bild unserer persönlichen Zukunft!

2 Kommentare
  1. sebastian
    sebastian sagte:

    Starkes Video,inhaltlich und in der visuellen Aufmachung.
    Ich schaue regelmäßig auf RSA.org und liebe die Art von Bildsprache+Mindmap.
    Gerne wieder, hier auf dem Entscheiderblog.

    Antworten

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