Innovative Ergebnisse ohne Kreativität
In welchem Schnellrestaurant sind die Gäste am kreativsten? Das klingt wie eine Scherzfrage. Denn Kreativität ist nicht unser erster Gedanke, wenn wir an Schnellrestaurants denken.
Tatsächlich lebt eine Imbisskette seit ihrer Gründung genau dieses Konzept. Bei Subway “erfinden” die Gäste mit jeder Bestellung individuelle Gerichte.
Wählen was die Theke hergibt
Bestellen wir bei Subway eines seiner berüchtigten Sandwiches, wählen wir als erstes zwischen vier verschiedenen Brotsorten. Dann wählen wir einen von 12 verschiedenen Grundtypen, drei Käsevarianten und 7 verschiedenen Salatzutaten und 7 verschiedenen Saucen.
Auf diese Weise kann der Kunde zwischen 4 x 12 x 3 x 8 x 7 = 8064 verschiedenen Sandwiches wählen, wobei die Kombinationen mit mehreren Salatzutaten noch nicht einmal mitgezählt sind.
Morphologischer Kasten
Subway wendet hier ein Verfahren an, das sich morphologischer Kasten nennt. Es wurde vom dem Schweizer Physiker Fritz Zwicky entwickelt.
Der morphologische Kasten funktioniert nach sehr einfachen Prinzipien. Wir müssen unsere Problemstellung in verschiedene Kategorien aufteilen. Zum Beispiel könnte bei einem Produkt die Kategorien Form, Design, Größe, Technologie, Farbe usw. verwenden. Für jede Kategorie setzen wir die verschiedenen möglichen Ausprägungen ein. Bei “Farbe” zum Beispiel: “rot”, “blau”, “grün”, gelb, usw.
Die Kategorien sollten voneinander unabhängig sein. Denn wenn wir z.B. neben der Kategorie Material auch Gewicht nehmen, lassen sich diese kaum frei kombinieren. Die freie Kombination ist allerdings das Herzstück des morphologischen Kastens.
Kreative Kombination
Für neue Innovationen kombinieren wir einfach die Ausprägungen der verschiedenen Kategorien zueinander, wie es ein Subway-Kunde bei seiner Bestellung macht. Je ungewöhnlicher die Kombination, desto größer das Innovationspotential.
Sollte es irgendwann einmal mit der Kreativität hapern, nutzen wir einfach die morphologische Matrix und entwickeln ohne jede Anstrengung tausende von Lösungsvarianten.
Und das ist gut so, denn alternative Lösungen sind der Stoff, aus dem gute Entscheidungen gemacht sind.
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