Lebe jeden Tag!
Die Entscheidungen der Vergangenheit bestimmen unsere Gestaltungsspielräume der Gegenwart. Was heute passiert, haben wir gestern ausgelöst. Das gilt sowohl im Positiven wie auch im Negativen. Haben wir uns um einen Auftrag (oder Job) bei einem großen Unternehmen beworben, sind wir vielleicht heute eingeladen, uns dort zu präsentieren.
Anders herum könnten wir auch einen Gerichtstermin haben, weil wir zu schnell gefahren sind und der Führerschein auf dem Spiel steht.
Kein Automatismus
Bei dem Gerichtstermin rechnen viele mit dem Schlimmsten. Sie gehen daher schon mit einer negativen Einstellung zur Verhandlung. “Der Richter hat bestimmt Spaß daran, meine Existenz zu vernichten”. So nehmen wir das Ergebnis vorweg.
Im anderen Fall würden die meisten dagegen nicht auf die Idee kommen, schon davon zu reden, dass sie den Auftrag in der Tasche hätten. Sie wissen, dass es auf die Präsentation, auf den Moment ankommt, auf das Hier und Jetzt. Denn das ist der Dreh- und Angelpunkt unseres jeweiligen Möglichkeitenraums.
Denn es gibt keine Automatismen. Kunden haben Handlungs- und Entscheidungsspielräume und Richter haben das auch. Es kann also so oder so laufen. Es gibt immer einen denkbar besten Fall und einen denkbar schlechtesten Fall und zahlreiche Varianten dazwischen.
Das Beste leisten
Gingen wir in die Präsentation mit der Idee: “Den Auftrag kann ich vergessen!” Würden wir dann noch unser Bestes geben, um alle im Raum von uns zu überzeugen? Vermutlich nicht.
Auch wenn bei der Gerichtsverhandlung die Vorzeichen etwas anders stehen, kommt es doch auf uns an, an welchem Ende des Möglichkeitenraumes unser Ergebnis liegen wird.
Ich spreche immer davon, dass wir für die Umsetzung unserer Entscheidungen die größtmögliche Unterstützung sichern müssen. Dazu gehören auch wir selbst.
Pessimisten sind Zombies der Gegenwart
Berufspessimisten dürfen sich freuen. Denn sie haben immer Recht. Für sie kennt der Möglichkeitenraum nur das schlechtere Ende.
Eine Chance für Optimisten
Optimisten erwischen dadurch nicht immer das bessere Ende. Aber sie wahren sich zumindest die Chance darauf. Egal wie klein diese im Einzelfall auch sein mögen.
Realismus
Halten wir uns immer vor Augen. Der Dreh und Angelpunkt für alle Ergebnisse befindet sich im Hier und Jetzt. Deshalb lache ich immer, wenn mir der eine oder andere Zeitgenosse vermitteln möchte, dass er die Dinge doch nur “realistisch” sehe.
Unrealistisch ist es, das Hier und Jetzt zu opfern, um die Ergebnisse der Zukunft vorweg zu nehmen.
Es ist vielleicht bequem, früh aufzugeben und auf seine selbsterfüllenden Prophezeiungen zu warten.
Realistisch ist es nicht.
Wertvolle Lebenszeit
Im Durchschnitt haben wir 30.000 Lebenstage. Danach haben wir die Ewigkeit, um uns auszuruhen. Da will ich keinen einzigen Tag damit verschwenden, in dem ich nicht alles tue, um meinen jeweiligen Möglichkeitenraum zu meinen Gunsten zu beeinflussen.
Manchmal klappt das und manchmal nicht. Aber dafür kann ich mir jeden Morgen in den blicken und bestätigen: Ich habe gestern gelebt!
Diesen Artikel schreibe ich aus aktuellem Anlass. Vielleicht habe ich den einen oder anderen damit inspirieren können. 🙂
Hallo Herr Lietz,
Sie sprechen mir quasi aus der Seele.
Ihr angesprochenes Thema hat viele Namen: Gesetz der Anziehung (Law of Attraction), positive Grundeinstellung, selbsterfüllende Prophezeiung, etc..
Ich beschäftige mich persönlich auch immer damit, jeden Tag das Beste aus dem Tag zu machen – es sich quasi anzugewöhnen. Es ist zwar nicht ganz so einfach, aber mach- und lernbar.
Auch aus aktuellem Anlass weiß ich: Irgendwann ist Schluß! Was will ich hinterlassen, welche Eindrücke möchte ich erzeugt haben, was will ich vererben. Es ist philosophisch, aber spannend.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende
Ralph Kurz
Lieber Herr Kurz,
vielen Dank!
Mir ist natürlich klar, dass ich mit diesem Beitrag vielen unterschiedlichen Philosophien ins Konzept passe.
Meine Intention war es allerdings mit der Idee des Pseudorealismus aufzuräumen.
Nur weil wir vielleicht alles Negative vorweg nehmen und als gegeben annehmen sind wir nicht realistisch
Es befremdet mich immer wieder, wie oft wir unsere Gestaltungsmacht einfach wegwerfen und uns zum Opfer der eigenen Untätigkeit machen.