Mut bei Entscheidungen

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„Für die richtige Entscheidung braucht es Mut!“

Hat mir letztens ein Verkäufer in einem Elektronik-Fachgeschäft gesagt. Dieser Satz gibt mir zu denken. Er kommt aus der Kiste, die uns unsere Eltern für unser Leben mitgeben. Es stellt sich nur die Frage, ist er nützlich oder nicht?

Wenn ich an die Entscheidungs-Situationen meiner Kunden denke, dann sind sehr viele nicht ganz einfache Entscheidungen dabei. Oftmals geht es um sehr viel Geld. Brauche ich da Mut, um mit den großen Zahlen umzugehen?

Es ist ja nicht so, dass ein kleiner Unternehmer, der im Jahr vielleicht 30.000 € oder 40.000 € verdient plötzlich über Millionenbeträge entscheidet. Zumindest die Unternehmer, die ich kenne sind da hinein gewachsen.

Brauche ich Mut, wenn ich genau weiß, was ich erreichen will, um mich für die am besten geeignete Alternative zu entscheiden?

Ich glaube nicht.

Also, packen wir den Spruch in die Mottenkiste, wo er hingehört!
Aber vielleicht kennen Sie einen Blickwinkel, den ich dabei übersehe?

4 Kommentare
  1. Dorothea Schäfer
    Dorothea Schäfer sagte:

    Guten Morgen!

    Manchmal habe ich das Gefühl, um je mehr Geld es geht, je leichter fällt eine Entscheidung.

    Wenn ich an den Elektronikladen zurück denke: Wieviele können sich einfach nicht für eine Digitalkamera entscheiden. Aber das Haus haben sie ungesehen gekauft (Bedenia-Skandal)?

    Der tägliche Bedarf wird bei Aldi eingekauft, aber das Auto läßt man sich ohne Preisvergleich vom Nachbar aufschwatzen.

    Wieso ist das so?

    Gruß aus Bruchköbel
    Dorothea

    Antworten
  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Liebe Dorothea,

    leider ist meine Kristallkugel gerade in Reperatur 😉
    Ich konnte dieses Verhalten noch nicht beobachten. Ich kenne es allerdings aus Erzählungen. Beim Nachbarn könnte ich mir denken, dass es die Unfähigkeit ist, „nein“ zu sagen. Man möchte dem Nachbarn nicht auf die Füße treten und nimmt dafür Nachteile in Kauf.
    Vielleicht war der Immobilienmakler (ich kenne den Fall nicht) außerordentlich sympathisch und die Kunden haben sich deshalb einlullen lassen.

    Antworten
  3. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Wenn ich mir die Erzählungen meiner Kunden Revue passieren lasse, dann gibt es in der Regel zwei Gründe, warum sie die schlimmsten Fehlentscheidungen getroffen haben: Gier und Angst.

    Die Gier läßt riskante Deals attraktiv werden. Angenommen jemand bietet mir an, mit einer Anlage mein Geld innerhalb von 2 Wochen zu verdoppeln. Dann könne ich mit etwas Spielgeld, sagen wir € 2000,- einsteigen. Wenn es klappt, dann habe ich zu Weihnachten ein nettes Geschenk, für das ich mich nicht weiter anstrengen musste. Allerdings könnte ich mich dann ärgern, dass ich nicht mit € 30.000,- eingestiegen bin. Die Gewinn-Differenz wäre € 28.000,-

    Die wenigsten rücken dabei in Ihr Bewusstsein, dass ihr Verlustrisiko gleich hoch ist :-0

    Angst dagegen war schon immer ein schlechter Ratgeber. Denn sie schaltet ganz oben was ab. Und dann heißt es über den Entscheider: „Lights are on, but no one is at home“ (die Lichter sind zwar an, aber es ist keiner zuhause) 🙂

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