Hilfe für Griechenland
Wenn ich manche Kommentare über Griechenland lese, habe ich den Eindruck, es ginge darum, „Brot für die Welt“ oder Misereor den Geldhahn abzudrehen. Doch es geht hier nicht um Spenden und Entwicklungshilfe. Es geht um einen Staat, dem nicht einmal die eigenen Bürger ihre Steuern anvertrauen. Warum sollte dann der IWF mit 188 Mitgliedsstaaten Geld leihen? Warum sollten es 18 Euroländer tun? Viele dieser Länder haben einen niedrigeren Lebensstandard als Griechenland.
Die heutige Not ist nicht das Ergebnis von Böswilligkeit, sondern der Unfähigkeit der Griechischen Regierung. Wenn Unfähigkeit sich mit Beratungsresistenz paart, bleibt leider nur das Zusehen. Die „Stolz der Griechen-Rhetorik“ findet der eine oder andere vielleicht angemessen. Im Grunde heißt es nichts anderes als „redet uns nicht rein!“.
Bis zum Februar 2015 hatten die Griechen ihrem Staat 76 Milliarden Euro Steuern vorenthalten. Inzwischen dürfte diese Zahl noch einmal kräftig angestiegen sein.
Schauen wir uns den ESM-Antrag der Griechen an, komme ich ins Grübeln. Fragt Hellas die Welt nach dem Geld, das es vorher als Steuern nicht eintreiben konnte?
Würde bei uns nicht genau das Gleiche passieren, wenn wir unsere Steuern nicht zahlen? Wahrscheinlich würde ich dann auch mit Tränen in den Augen am Geldautomaten stehen. Wenn der Gemeinsinn fehlt, muss jeder Staat scheitern.
Wir können nur zusehen, wie die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Allerdings müssen wir nicht tatenlos bleiben.
Ich denke, wir sollten in Europa ein Griechenhilfswerk schaffen, in das alle Bürger nach ihrer Façon Spenden einzahlen können. Dieses Geld würde der Griechischen Bevölkerung direkt zur Verfügung stehen, ohne Umweg über die Griechische Kleptokratie. Ich denke die Not der Rentner und Familien ließe sich so viel besser lindern als mit weiteren Milliardenkrediten.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ein #Grexit unausweichlich ist. (In Anlehnung an Cato)