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Warum wir Fehlentscheidungen treu bleiben

image Unsere jetzige Situation ist die Summe aller unserer Ent­schei­dun­gen der Vergangenheit. Das ist nicht weiter überraschend. Spannend dagegen wird es, wenn wir wissen, dass viele Menschen einen für sie falschen oder fatalen Weg wissentlich wei­ter gehen, also bewusst Fehlentscheidungen in Kauf nehmen.

Das kann der Unternehmenslenker sein, der die Hände nicht von ei­nem erfolglosen Produkt lassen kann, in das er bereits Millionen von Euro versenkt hat und das kann Hänschen Müller sein, der weiter sei­nem Beruf treu bleibt, der ihn krank und schließlich arbeitslos ge­macht hat.

In den Abgrund

Mit unseren Entscheidungen geben wir unserem Handeln eine Rich­tung. Nicht selten gehen wir in die falsche Richtung, weil wir uns über den Platz, den wir eines Tages in unserem Leben einnehmen wollen niemals Gedanken gemacht haben. Irgendwann wissen wir nur, dass der gerade beschrittene Weg nicht der richtige für uns ist.

So weit so gut. Dann müssten wir doch einfach die Richtung ändern, oder? Das allerdings ist für viele von uns zu einfach.

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Das Puzzle unseres Lebens

image Die meisten Menschen haben keine klare Vorstellung davon, was sie erreichen wollen und wo sie beispielsweise in zehn Jahren stehen wollen.

Allerdings müssten wir das wissen, wenn wir gute Entscheidungen treffen wollen. Denn mit unseren Entscheidungen geben wir unse­rem Handeln eine Richtung. Dazu sollten wir wissen, wo wir hin wollen.

Also brauchen wir eine eigene Vision

Eine Metapher

In unserem Leben sind wir bereits einer ganzen Menge von Hinweisen begegnet, wie unsere Vision aussehen könnte. Allerdings fehlt uns oft der Blick fürs Ganze. Es ist als betrachteten wir ein Puzzleteil, ohne zu wissen, dass es Teil eines Ganzen ist. Es ist dann nur ein merk­wür­dig geformtes Bild ohne Aussage.

Stellen wir uns vor, wir wüssten, wie das Gesamtbild aussieht. Wir könnten dann einordnen, wohin der kleine Bildausschnitt gehört. Das Puzzle-Teil ergibt plötzlich einen Sinn.

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Zuverlässigkeit ist unbezahlbar

image “Tut mir Leid. Aber ich werde doch nicht bei Ihnen kaufen. So sehr ich mich auf unsere Zusammenarbeit gefreut habe, so sehr weiß ich auch, dass es unsinnig wäre, weiter fort zu fahren.”

“Aber das können Sie doch nicht machen. Wir haben doch schon so viel investiert.”

“Bisher gibt es keinen gültigen Vertrag. Wenn Sie da etwas investiert haben, ist das Ihr Problem.”

Wahnsinn ohne Methode

Mit unseren Entscheidungen können wir andere in den Wahnsinn treiben. Insbesondere dann, wenn wir wir uns häufig um ent­schei­den.

Der falsche Weg

Auf Verständnis hoffen können wir allerdings, wenn sich der einge­schla­gene Weg als nicht zielführend herausstellt.

Denn wir sind oft auf den Rat von Fachleuten angewiesen. Haben wir vorher gut kommuniziert, was wir erreichen wollen, sollten sie uns dabei unterstützen, die richtige Wahl zu treffen.

Müssen wir unsere Entscheidung kurze Zeit später neu treffen, dann wurden wir voraussichtlich nicht gut beraten.

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Der Mut zur Lücke

image Als Coach muss man die 150%-tigen Menschen einfach lieben. Sie wollen alles perfekt machen und sind sich dabei auch für nichts zu schade.

Allerdings kommen wir irgend­wann an den Punkt, wo dieser Vorteil sich in einen Nachteil verwandelt. Zum Beispiel bei der Entwicklung einer Vision.

Vielfalt

Die Welt ist so vielfältig, dass wir nicht für alle Aspekte unseres Lebens unsere Vision auf dem Reißbrett entwickeln können. Es wird Bereiche geben, an die wir zunächst nicht gedacht haben.

Das Leben als Qualitätskontrolle

Irgendwann holt uns das ein und wir merken, dass unsere Vision in einem Bereich noch nicht entwickelt ist. Zum Beispiel hat ein Mitarbeiter das Vertrauen des Unternehmers Harald Fritzen* missbraucht und die Pläne für ein neues Produkt an einen Konkurrenten verkauft, bevor Patente angemeldet werden konnten.

“Mein Leben kommt mir gerade vor, wie in einem dieser billigen Thriller. Gleichzeitig merke ich, dass ich für dieses Szenario kein Zukunftsbild habe. Stattdessen möchte ich, dass es nie passiert wäre”. So der erfolgreiche Unternehmer.

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Visionen faszinieren und bewegen uns

image Visionen sind der Treibstoff mit dem sich unsere Welt fortent-wickelt. Ohne Vision würden wir vielleicht alle noch in Dörfern leben und unser Obst und Gemüse selbst anbauen.

Stattdessen leben wir größten­teils in Städten mit einer kaum fassba­ren Infrastruktur.

Eine Sache noch

Wie die Vision eines Einzelnen unsere Gesellschaft verändert, haben wir bereits alle erlebt. Als 2007 Steve Jobs an die Mikrophone trat und eines seiner legendären “one more thing” vom Stapel ließ, hätte keiner das IPhone erwartet. Ein Telefon, das mit nur einer einzigen (Hard­ware-)Taste auskommt. Jobs wollte damals das Telefon neu erfinden.

Inzwischen (Mitte 2010) gibt es mehr als 100 Millionen Geräte, auf denen das iOS, das Betriebssystem des iPhones läuft.

Alles verändert sich

Vor dem iPhone taten sich die T-Mobile und Konsorten schwer, Da­tentarife an den Mann oder die Frau zu bringen. Heute ist es eine der Standardfragen, die jeder Kunde beantworten will und muss.

Die Verkäufe von MP3-Playern gehen dramatisch zurück, weil wir unsere Musik inzwischen über unser Telefon in der gleichen Qualität hören können.

Gleichzeitig feiern SocialWeb Anbieter wie Facebook und Twitter einen Rekord nach dem anderen. Denn viele nutzen die Dienste jetzt von unterwegs.

Pioniere und Zögerer setzen sich in Bewegung

Ich sehe immer mehr Vorstände und Unternehmer jenseits der 60 mit einem iPhone heraumlaufen. Vor wenigen Jahren noch war der Blackberry mit seiner Spezialisierung auf E-Mail das Fashion-Statement der Stunde dieser Zielgruppe

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Beliebige Wahrheit

image “Mensch Maier, wie konnten sie so einen Bockmist bauen? Sie können dem Kunden doch nicht erzählen, dass wir nicht wissen, warum unsere Software bei ihm nicht läuft!”

Der Kunde schätzt aber unsere Offenheit. Das war auch ein Grund für die Auf­trags­ver­ga­be.”

“Klar! Aber wir müssen hier auf unseren Ruf achten. Den Auf­trag haben wir ja schon. Also halten Sie gefälligst die Klappe, sonst sind Sie die längste Zeit Projektleiter gewesen.”

Es ist kein Geheimnis, dass jeder seine eigene Realität hat. Unser Gehirn interpretiert unsere Wahrnehmung auf der Grundlage unserer Erfahrungen, Werte, Glaubenssätze und unseres situativen Zu­stan­des.

Fans haben ihre eigene Wahrheit

Sehr schön beobachten können wir das gerade im Sport. Fiebern wir mit einer Mannschaft mit, z.B. mit Jogis Jungs, dann ist das etwas anderes, als wenn eine Mannschaft wie Italien oder Spanien spielt.

Wenn “unsere” Mannschaft siegt, hat das eine andere Bedeutung für uns als wenn die Spanier im 1/8-Finale Portugal aus dem WM-Turnier werfen. Vielleicht hatte der eine oder andere Cristiano Ronaldo und seinen Mannen die Daumen gedrückt, weil sie im Halbfinale ein einfacher Gegner wären als der Europameister.

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Unterstützung – Hilfe aus eigenem Antrieb

image Die Situation ist bekannt. Wir haben einen neuen Kunden ins Visier genommen. Wir brauchen allerdings noch einen Fürsprecher, der uns den Kontakt zum Entscheider herstellt. Da trifft es sich gut, dass ein Mitglied in unserem Tennisclub schon den Zugang zum Kunden hat.

Ein Versuch

“Könnten Sie mit Ihrem Bekannten sprechen und mir einen Termin mit ihm verschaffen?”

“Ich könnte, aber ich will nicht!”

Wenn diese Taktik daneben geht, ziehen wir vielleicht etwas aus dem Hut, um den anderen zu motivieren.

“Der Termin mit Ihrem Bekannten ist mir sehr wichtig. Wenn Sie das für mich tun, dann helfe ich Ihnen bei …”

“Danke, aber ich brauche Ihre Hilfe nicht!”

Motivlos

Woher wollen wir wissen, was den anderen motiviert? Unser Wunsch stellt bestenfalls eine Mühe für ihn dar und schlimmstenfalls ist er negativ betroffen. Da müsste die angebotene Gegenleistung schon sehr überzeugend sein.

Die “do ut des­Taktik” (ich gebe, damit Du gibst) stößt in der Praxis auf viele Grenzen. Hinzu kommt, dass ein so rekrutierter Wasserträ­ger keinen besonderen Enthusiasmus an den Tag legt.

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Mit Entschlossenheit die Komfortzone ausbomben

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“Du hast schon recht! Ich sollte endlich meine Ideen umsetzen. Das sollte ich wirklich! Gleich morgen werde ich das angehen!

Ähnliches hat jeder von uns schon einmal gehört. Manchmal sogar aus dem eigenen Mund. Allerdings wissen wir auch ohne Kristallkugel, dass aus dieser Ankündigung nichts wird.

Denn vermutlich fehlt es dem Entscheider an Entschlossenheit. Zu einer Entscheidung gehört auch die Motivation, sie umzusetzen.

Einsicht reicht nicht

Wir alle bewegen uns gerne in unserer Komfortzone. Da kennen wir alles und müssen uns nicht anstrengen, nichts aufs Spiel setzen und die Zukunft ist absehbar. Coaches und Trainer stehen daher meistens nicht vor der Aufgabe, ihre Kunden zur Einsicht zu bewegen, sondern aus dieser Komfortzone heraus.

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Jogis schwere Entscheidungen

imageDas erste Gruppenspiel von Jogis Jungs (JJ) liegt hinter uns. Nur wenige werden mit einer so stark aufspielenden Mannschaft gerechnet haben.

Augenbalsam

Vorbei sind die Tage als wir zu solchen Anlässen lieber weg- als hinsehen wollten und uns wunderten, wie der pure Wille uns z.B. 2002 in Finale gebracht hat.

Berg- und Talfahrt

2006 schien die Ausnahme gewesen zu sein. Ein Interim, das vermutlich mehr Jürgen Klinsmann als Jogi Löw geschuldet schien. Die EURO 2008 zeigte Rückfälle zu alten Gewohnheiten und die Qualifikation zur WM zementierte den Eindruck noch.

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Beim Stande Null ist alles einfach

imageAm Anfang ist alles immer ganz einfach. Treffen wir eine Entscheidung, wissen wir, dass sie allein unsere Zukunft betrifft. Anders sieht es aus, wenn wir uns bereits etwas aufgebaut haben.

Ich stelle immer wieder fest, dass viele von uns über kurz oder lang in einer Falle landen. Wir machen uns mehr Gedanken um das Bestehende als über die Zukunft.

Die gelebte Fehlentscheidung

“Ich habe mir jetzt soviel aufgebaut. Das kann ich jetzt nicht einfach aufgeben”. Dieser Satz könnte von vielen Menschen kommen, die mit ihrem derzeitigen Leben nicht zufrieden sind.

Also machen wir einfach mit unserer gelebten Fehlentscheidung weiter. Aber es wird nicht besser. Natürlich kommt irgendwann die Pensionierung. Aber was hilft das?

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