Übung macht den wahren Meister

image Lernen können wir auf zwei­er­lei Weise. Durch Erfahrung und durch gezielte Ausbildung.

Erfahrung ist  der schwere Weg. Wir stecken dann meistens in einer schwierigen Situation fest und probieren solange herum, bis wir das Hindernis hinter uns haben.

Zum Beispiel suchen wir solange die richtige Kundenansprache, bis wir relativ zuverlässig neue Kunden akquirieren können.

Das kostet Zeit und fordert unsere Frusttoleranz.

Abkürzung zum Erfolg

Ein Vertriebstraining hätte das Gleiche in viel kürzerer Zeit bewirken können. Wenn wir uns gezielt einige neue Fähigkeiten aneignen, überspringen wir die Mühle aus Versuch und Irrtum und kommen schneller voran. So zumindest die Theorie. Denn die Praxis sieht ganz anders aus.

Keine Garantie

Ein Training oder die Lektüre eines Buches garantieren noch lange nicht, dass wir unser neues Wissen auch anwenden.

Allerdings geht das allen so. Wir verwenden nur einen Bruchteil unseres Wissens für unsere Problemlösungen.

Schuld sind oft alte Konditionierungen. Wir “fühlen” uns einfach “wohler” mit den alten oft nicht ganz tauglichen Methoden, die wir schon seit Jahren einsetzen.

Einsatz ungewiss

Das neu Erlernte müsste sich erst beweisen. Aber dazu kommt es nicht.

So treffe ich nicht selten auf den einen oder anderen NLP-Master-Practitioner, der mit seinem NLP-Wissen sein ganzes Leben auf den Kopf stellen könnte. Er tut es nur nicht.

Wozu lerne ich dann etwas Neues, um es im Anschluss nicht anzu­wenden? Es ist das alte Lied. Wir lernen etwas. Wir wenden es nicht oder nur halbherzig an und weil es nicht gleich so funktioniert, wie wir das wollen, brauchen wir etwas Neues.

Grundlagen sind langweilig

Dabei sollten wir uns zunächst mit den Grundlagen beschäftigen und sie trainieren, bevor wir ein Urteil fällen. Doch Üben ist mühselig und es macht den Eindruck, als könnten wir etwas nicht.

Daher lassen wir das mit dem Üben lieber sein, schließlich haben wir das neue Wissen ja verstanden. Daher brauchen wir einfach mehr wissen, um besser voran zu kommen.

Ich kenne dieses Phänomen auch aus meinen Trainings. Viele Teil­neh­mer lächeln zunächst über die Grundlagen des Entscheidens:

Teilnehmer:  “Klar müssen wir wissen, was wir wollen. Das ist doch selbstverständlich. Und theoretisch müssten wir uns auch attraktive Alternativen schaffen. Aber in der Praxis sieht das anders aus. Bringen Sie uns lieber etwas Neues, weniger Triviales bei.”

Ich: “So, so. In ihrer Praxis sieht das also anders aus. Könnte es nicht auch sein, dass Sie nur ungefähr wissen, was sie wollen und Sie deshalb attraktive Alternativen nicht erkennen können, selbst wenn sie direkt vor Ihnen stehen?”

Teilnehmer: “Vermutlich ist die Doppeldeutigkeit beab­sich­tigt. Vielleicht haben Sie recht. Ich habe mir vorher noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, was ich mir wirklich von diesem Training wirklich erwarte …

Auch der NLP-Master-Practitioner wird uns vermutlich erzählen, dass sein Wissen sich genau in dieser Situation nicht anwenden lässt.

Intuition durch Versuch und Irrtum

Anders wenn wir unsere Fähigkeiten über Versuch und Irrtum er­wor­ben haben. Wir denken dann vermutlich nicht einmal darüber nach. Wir wenden unsere Fähigkeiten einfach intuitiv an.

Daher haben Nichtakademiker Akademikern oft etwas voraus. Sie ha­ben vielleicht nicht so viel Wissen. Aber das was sie haben, wenden sie auch an.

Wohin führt uns das? Ist das ein Plädoyer für das langsame Lernen durch Versuch und Irrtum?

Übung macht erfolgreiches Lernen aus

Nein! Gezieltes Lernen durch Seminare und Bücher ist der schnell­ste Weg, um uns voran zu bringen. Aber das ist nur der erste Schritt. Danach müssen wir unser Wissen täglich in die Praxis bringen, bis es für uns so natürlich ist, dass wir intuitiv damit umgehen.

Das mag mühselig sein. Aber ist es nicht auch mühselig, ständig et­was Neues zu lernen, dass uns letztlich nicht von Nutzen ist, weil wir es nicht anwenden?

Daher gibt Ihnen auch der Taxifahrer in New York den richtigen Tipp auf die Frage: Wie komme ich zur Carnegie-Hall? – Üben, üben, üben! 😉

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