Fünfhundert kleine Schritte zum Erfolg

Dies ist mein 500. Artikel im Entscheiderblog.

image Als ich vor ein paar Tagen zufällig auf die Zahl meiner Artikel blickte, war ich erstaunt. Denn ich hatte fast 500 Beträge erreicht. “Wie kann man nur derart viel übers Entscheiden schreiben?” War einer meiner ersten Gedanken dazu.

Eigentlich ist das gar nicht weiter schwierig. Denn mit jedem Tag, an dem ich als Entscheidercoach arbeite, bekomme ich neue Einsichten.

Zeugnis einer Entwicklung

Wo die Dinge anfänglich vielleicht unscharf waren und ich sehr vorsichtig darüber schrieb, zwang mich jeder Schritt meines Wegs, tiefer in die Dinge einzutauchen.

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Für flexible Entscheidungen schwärmen

499 Viele Entscheidungen, die wir treffen, führen nicht direkt zu einer Handlung, sondern zu weiteren Entscheidungen. So müssen wir nach dem Entschluss, in den Urlaub zu fahren, darüber nachdenken, wohin die Reise geht, welchen Veranstalter wir wählen, wo wir wohnen werden, was wir alles sehen wollen, etc.

Ich nenne so etwas einen Entscheidungsschwarm.

Schwärme bringen die Wissenschaftler in den letzten Jahren immer wieder zum Staunen. Denn zum einen sind sie Überlebenskünstler und zum anderen finden wir eine sog. Schwarmintelligenz wieder, die dem einzelnen Fisch oder der Ameise fehlt. Ameisenvölker lösen beispielsweise sehr komplexe Aufgaben, um wesentliche größere Insekten zu erlegen oder ihren Bau gegen Feinde zu verteidigen. Starenschwärme “erledigen” Raubvögel, in dem sie sie in die Mitte nehmen und so dicht fliegen, dass der Räuber nicht mehr fliegen kann und wie ein Stein abstürzt.

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Sich gegen das Aufschieben entscheiden

498 Beiträge Was hat Aufschieberitis mit Entscheiden zu tun? Eigentlich nicht sehr viel, außer dass wichtige Entscheidungen auch gerne einmal aufgeschoben werden.

Letzte Woche machte mich meine Frau auf einen Bericht im Economist aufmerksam. Danach schieben wir Aufgaben umso eher auf, je abstrakter sie gestellt werden.

Das ließ mich aufhorchen. Denn aus meinen Coaching-Erfahrungen weiß ich genau, dass sich Entscheider umso schwerer tun, eine gute Entscheidung zu treffen, je weniger genau sie wissen, was sie wollen.

Die Aufschieberitis-Studien bestätigen das.

Was heißt das für uns als Entscheider?

Bevor wir in eine Entscheidung gehen, sollten wir äußerst genau erarbeiten, was wir wollen, uns dann die Alternativen dazu schaffen, uns soweit nötig, Unterstützung sichern und unsere Entscheidung treffen.

Der Anfang aber, ist das Wissen was wir wollen.

Wie lange wollen Sie noch darauf warten?

Tun Sie es nicht!

stop “Auf keinen Fall will ich, dass sich die Meier-Leute den Kunden schnappen. Eher mache ich einen Verlust, als dass ich das zulasse.” Solche und andere markige Sprüche kennen wir. Oft kommen sie sogar aus dem eigenen Mund.

Witzig ist dabei nur, dass es das Konzept des “Etwas nicht Tun” gar nicht gibt. Unser Unterbewusstsein ignoriert jede Verneinung. Denn ein Gedankenbild ist ein Tatsache und die Verneinung ist nicht Bestandteil dieses Bildes.

Denken Sie gar nicht daran!

Sie wollen ein Beispiel? OK! Bitte kaufen Sie auf keinen Fall eines meiner Bücher, kaufen Sie auf keinen Fall die Entscheider-Bibel, kaufen Sie nicht das Entscheider-Buch und bitte kaufen Sie nicht “Sparen ohne Opfer”!

Während wir das gelesen haben, entstand in unserem Kopf das Bild, wie wir meine Bücher kaufen. Denn wir können uns nicht vorstellen, etwas nicht zu tun.

Vielleicht denken Sie sich, das ist alles sehr spannend, aber doch irgendwo ein alter Hut. Recht haben Sie!

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Der Preis spielt keine Rolle

PreisballonWir treffen unsere Entscheidungen auf der Grundlage von Informationen. Zumindest glauben wir das. Die Realität sieht anders aus. Tatsächlich treffen wir unsere Entscheidungen meistens auf der Grundlage der einfach zugänglichen Informationen.

Kein Wunder also, dass bei einer Mehrzahl der Kaufentscheidungen der Preis die Hauptrolle spielt.

Allerdings hat der Preis meistens wenig mit dem zu tun, was wir in einer Situation wollen. Oder sagen Sie dem Autoverkäufer “Ich suche ein Auto für 42.320,- Euro”?

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Ein Regenschirm bei strahlendem Sonnenschein

image Viele Unternehmer hat die Wirtschafts- und Finanzkrise inzwischen kalt erwischt. Macht das eine Unternehmen Kurzarbeit, ist der Lieferant auch bald dran. So hat der letzte Herbst ein regelrechte Kaskade in Gang gesetzt, die in einigen Bereichen noch immer rollt.

Dabei können wir zwei Typen von Unternehmern beobachten. Die einen hoffen, dass die Krise vorbei ist, bis ihnen das Eigenkapital ausgeht. Die anderen akzeptieren die Herausforderung und fragen sich: “Wie kann mein Unternehmen unter diesen Bedingungen erfolgreich wirtschaften?”

Sollte die Konjunktur bald wieder anziehen, sieht sich die erste Gruppe im Vorteil. Denn sie kann auf die Nachfrageveränderung schnell reagieren. Die zweite Gruppe hat dagegen Engagements auf Nebenschauplätzen begonnen, die sie zumindest noch beenden muss.

Dauert es mit dem Aufschwung dagegen länger, erwischt es die Gruppe der wartenden Unternehmer. Die zweite Gruppe ist dann besser dran. Sie hat sich neue Kunden gesucht und Angebote entwickelt, die sie nicht ablehnen können.

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Die Republik der Langeweiler

image Am 27. September ist Bundestagswahl. 82 Millionen Bürger sind aufgerufen, unserem Land ein politisches Gesicht zu geben.

Doch diese Wahl ist anders. Denn im Grunde geht es um nichts. CDU und SPD unterscheiden sich in ihrer Politik nicht mehr. Vergessen ist der marktwirtschaftliche Ansatz der CDU, vergessen die Agenda 2010 eines SPD-Kanzlers.

Keine Wahl

Vor 4 Jahren gab es leidenschaftliche Diskussionen, wenn Bürger unterschiedlicher Couleur aufeinandertrafen. Heute sinniert man nur zusammen, was schief gelaufen ist, mit der Finanz- und Wirtschaftskrise und wie wenig die Politik da machen könne.

Eine überwältigende Mehrheit will wieder ein Kanzlerin Merkel sehen. Dabei geht es nicht um Persönlichkeit, sondern Kuschelfaktor. Die Kanzlerin tut niemandem richtig weh. Der Gegenkandidat zwar auch nicht, aber warum dann wechseln?

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Bewusstlose Ideenfindung

© jeff Metzger - Fotolia.com Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bekomme die besten Ideen meistens dann, wenn ich gerade nicht an das zu lösende Problem denke.  Also beim  Zähne Putzen, Rasieren, Joggen und so weiter.

Der Grund dafür ist ganz einfach. Unser Gehirn hat keinen Ausknopf. daher produziert es am laufenden Band Lösungen.

Die Ratio als Bremser

Unser Verstand, auf den wir oft so stolz sind, macht aber tatsächlich Pause. So kommt es, dass unsere Ratio einmal nicht unsere Kreativität mundtot macht und wir plötzlich innovativ sind.

Eigentlich ist das schade. Denn erfüllender wäre es doch, wenn wir bewusst an etwas arbeiten und gute Ideen gezielt entwickeln. So aber müssen wir eben warten, bis der Verstand einmal kurz wegsieht und die Ideen an ihm vorbeimogeln. 😮

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Entscheidertest in Harvard Business Manager

Im Mai brachte die Printausgabe von Harvard Business Manager einen Schwerpunkt über Entscheidungsfindung. Einige der Artikel sind jetzt auch in der Online-Ausgabe zu lesen.

In Zusammenarbeit mit der Redaktion habe ich meinen Entscheidertest vom Herbst 2007 aus dem Manager Magazin noch einmal gekürzt und dem Magazin zur Verfügung gestellt. Das Ergebnis können finden Sie hier.

Interview in SWR2

Gestern lief  bei SWR2 Mehrspur das Feature mit dem Dokublog über das Thema Entscheiden. Im Vorfeld dazu hat der Redakteur Wolfram Wessel ein Interview mit mit aufgezeichnet. Das Gespräch war ein wilder Ritt von der Getränkewahl am Kühlschrank über Entscheidungsdilemma, Bundestagswahl und Gehirnforschung.

Meine Frau – ein PR-Profi – meinte später zu mir: „Du hättest Dir die Fragen lieber vorher geben lassen. Du bist der Fachmann, daher wird der Interviewer  eher komische Fragen stellen. Daher solltest Du sie auch nicht direkt beantworten, sondern dem Gespräch eine Richtung geben, das Sinn macht. Du hast eine Message, die Du transportieren willst. Dann mach das auch.“

Schön! Ich habe also mal wieder etwas dazu gelernt. 🙂