Aufschwung-Messe 2015

Fixit Gehirn Schraube festziehen transparent 20131017Am 10. März dürfen Gründer und Junge Unternehmen sich wieder freuen: Denn ihr Aufschwung ist da! Seit Jahren ist die Aufschwung-Messe in Frankfurt jährlich die Leitmesse für Start-Ups und Junge Unternehmen. Im Ausstellungsprogramm finden sie alles, was die ersten Jahre wichtig ist: Finanzierung, Beratung und Dienstleistungen von Marketing, Verkauf bis Steuerberatung.

Was aus meiner Sicht allerdings noch viel wichtiger ist: Ein wichtiges Software-Update für den Unternehmer-Kopf. Das Vortragsprogramm hält viel Know-How für jeden Unternehmer parat. Besonders interessant für mich: Die Keynote-Rede des Marketing-Spezialisten Hannes Treichel „Die Meuterei des Denkens“

Für alle, die gerne noch etwas Geld sparen wollen, habe ich hier einen Code für Gratis-Tickets. Er gilt für insgesamt 5 Aktivierungen. Wer zuerst kommt, malt zuerst 🙂

Rabatt-Code: BEE10032015XNG

Anmeldung unter: http://www.aufschwung-messe.de/online-code

Wir sehen uns auf der Aufschwung-Messe!

 

Ein Fehler ist kein Fehler

Fehler

Jeder Fehler rächt sich. So ist es. Daher würden wir auch liebend gerne auf sie verzichten. Fehler kosten Zeit, Geld und leider oft auch den guten Ruf. Vor einiger Zeit gab es sogar eine Studie darüber, dass es eine schlechte Idee ist, Fehler zuzugeben.

Ein junger Mann, der später zum posthum verehrten Führer einer neuen Religion aufstieg, fand dafür einen guten Spruch, der auch noch nach 2.000 Jahren Gültigkeit hat: „Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!“ Er wollte uns daran erinnern, dass wir alle Fehler machen.

Trotzdem bestrafen wir Fehler gerne. Ich frage mich nur: warum? Vielleicht liegt es daran, dass wir so die Lerngeschwindigkeit erhöhen? Wenn wir wissen, dass ein Fehler unsere Karriere ruinieren kann, sind wir vielleicht vorsichtiger. Oder wir gehen kein Risiko ein. Beides begrenzt uns und kostet uns Gestaltungsmacht.

Es ist einfach, einen anderen zu verdammen. Besonders dann, wenn das Ergebnis eigentlich hätte klar sein können. Nehmen wir zum Beispiel Karl-Theodor zu Guttenberg. Der Freiherr hätte damit rechnen können, dass seine Doktorarbeit ihn irgendwann einmal ins Verderben stürzt. Als es dann passierte, macht er sich vor der versammelten Presse zum Lügenkasper. Hätte er doch gleich wissen können, dass das nicht gut geht.

Schummeln ist allerdings an der Tagesordnung. Schüler und Studenten haben Spickzettel, sie schreiben aus dem Internet ab, später wird bei der Steuererklärung geschummelt und die Putzfrau kratzt aus reiner Nächstenliebe den Harnstein vom Klo ab.

Trotzdem werfen wir brav unseren Stein. Warum auch nicht? Indem wir den einen Erwischten bestrafen, läutern wir uns selbst. Was würde eigentlich passieren, wenn wir solche Fehler nicht bestraften?

  1. Die Medien wären pleite. Schließlich steigert nichts so sehr Auflagen und Leserschaft, wie ein guter Skandal.
  2. Wir hätten mehr Politiker. Mit ein Grund, warum das politische Führungspersonal so ausgedünnt ist, ist unsere Unnachgiebigkeit gegenüber individuellen Verfehlungen.
  3. Angestachelt von den schlechten politischen Vorbildern, würden wir uns vielleicht auch trauen, mehr Fehler zu machen.
  4. Möglicherweise hätten wir eine durch und durch unmoralische Gesellschaft. Was wäre gleich der Unterschied gegenüber heute? Ach so ja, wir sind ja heute alle Musterschüler.
  5. Wir würden uns mehr um unseren eigenen Kram kümmern.

Eine Fehlerkultur

Wenn Unternehmen sich dazu entschließen, Fehler als Teil der Ausbildung zu tolerieren, nennt sich das „Fehlerkultur“. Damit ist auch klar, wovon wie hier sprechen. Kultur ist das Feigenblatt, dass sich unsere Gesellschaft schamhaft zwischen die Beine steckt, wenn der Kommerz mal wieder zu schamlos wird. Oder anders gesagt: Wenn wir Kultur und Kommerz gegeneinander abwägen, verliert daher immer die Kultur. Hat ein Unternehmen eine „Fehlerkultur“, dann gibt es garantiert eine Kostengrenze, die einen „Fehler mit Kultur“ von einem „unverzeihlichen Fehler“ trennt.

Genau deshalb klingt eine „Fehlerkultur“ zwar gut, aber sie bewirkt nichts. Denn niemand macht absichtlich Fehler. Wie könnten wir dann den finanziellen Schaden eines Fehlers begrenzen? Zumal die meisten Entscheidungsfehler bei der Risikoeinschätzung gemacht werden.

Fehler sind dazu da, dass wir daraus lernen. Manchmal lernen wir, dass wir mit einer Lüge nicht davon kommen. Meistens haben wir aber einfach nicht bedacht, was alles schief gehen kann. Wer mit älteren (erfahrenen) Menschen spricht, erfährt viel darüber, was sie nicht wollen. Da spricht die Erfahrung. Während unsere Vorstellungskraft große Visionen entwirft, bewahren unsere Erfahrungen uns davor, vergangene Fehler zu wiederholen.

Ich denke, wir müssen uns klar machen, welche Fehler wir tolerieren wollen und welche nicht. Ein Preisschild kann nicht das richtige Kriterium sein. Manche Fehler verstoßen gegen Gesetze, weil andere Menschen zu Schaden kommen. Die Strafe ist dann richtig. Allerdings sollten wir nach verbüßter Strafe nach vorne sehen. Straftäter sind die, die nicht erwischt wurden. Aus dem Gefängnis Entlassene sind Büßer, die zumindest eine zweite Chance verdienen.

Wer heute im Geschäftsleben einen Fehler macht und alles dafür tut, um ihn ungeschehen zu machen, hat zumindest etwas dazu gelernt. Warum also sollte man ihn dann dafür bestrafen?

Vielleicht war auch dieser Blogbeitrag ein Fehler? Was denken Sie?

Gestaltungsmacht

Meine persönliche Gestaltungsmacht

kraft gestaltungsmacht

Über Gestaltungsmacht muss man nicht nachdenken. Zumindest solange nicht, wie wir nicht an unsere persönlichen Grenzen stoßen. Anders sieht es aus, wenn wir das Gefühl haben, nichts zu bewegen. Die traurigste Frage, die sich dann so mancher stellt ist, „macht es überhaupt einen Unterschied, ob ich da bin?“ Mal von allen Einwänden der Germanisten abgesehen, ob wir im Deutschen einen Unterschied „machen“ können, sollte sich diese Frage niemand stellen müssen.

Denn jeder Mensch hat Gestaltungsmacht. Unsere persönliche Gestaltungsmacht ist nichts anderes als Zeit. Die Ausgangslage ist für alle gleich. Jeder hat 24 Stunden pro Tag. Warum fühlen wir uns dann manchmal so machtlos? Die einen sind so sehr eingespannt in ihre täglichen Zwänge, dass sie einfach keine Zeit mehr zur Verfügung haben. Die anderen wissen nicht, wie sie ihre Zeit einsetzen müssen, um etwas zu bewegen. Die Ursache dafür ist die gleiche: Die Qualität unserer Zeit.

Wir haben Erfahrung, Kompetenz, Informationen und wir sind kreativ. Damit bekommt unsere Zeit Qualität. Fehler kosten Zeit, weil wir sie in das Falsche investieren und weil wir unsere Fehler wieder gut machen müssen. Haben wir bereits das Know-How, wie man zum Beispiel eine Online-Konferenz organisiert, kostet uns das nicht viel Zeit, während ein anderer für sein Learning-by-doing mit der gleichen Aufgabe einen halben Tag verplempert. Wenn wir das Rad noch einmal neu erfinden, fehlen uns die richtigen Informationen. Auch das kostet Zeit. Wer kreativ ist, findet vielleicht die eine oder andere Abkürzung, um schneller ans Ziel zu gelangen. Aber warum kreativ sein, wenn wir alles so machen, wie wir das schon immer gemacht haben?

Potenziell haben wir also jede Menge Gestaltungsmacht. Wir haben 24 Stunden pro Tag, wir haben Erfahrungen gesammelt, wir haben uns Kompetenzen erworben, wir sind informiert und wie sind qua Natur kreativ.

Aber das gilt nur für einen schmalen Bereich. Schauen wir uns doch einmal den Extremfall an: Frank ist ein großartiger Buchhalter. Dort hat er all das, was seine persönliche Gestaltungsmacht auszeichnet. Aus einer Laune heraus beauftragt ihn sein Chef mit dem Vertrieb eines neuen Produkts. Was passiert? Nicht viel! Frank fehlt die Gestaltungsmacht. All die Zeit, die er für seine Aufgabe bekommt, wird ihm nichts helfen.

Er kann natürlich versuchen, Erfahrungen zu sammeln, Kompetenz in Seminaren zu erwerben, Informationen zu sammeln und sogar kreative Formen der Ansprache zu entwickeln. Dann ist er zwar beschäftigt, aber er bewegt trotzdem nichts. Frank mag ein Gott in Sachen Buchhaltung sein, aber als Verkäufer ist er ein Niemand.

Dabei haben wir noch nicht einmal das Thema natürlicher Begabungen gestreift.

Zum Glück müssen Buchalter selten auf Vertriebsberater umsatteln und umgekehrt. Trotzdem kann uns die Idee der persönlichen Gestaltungsmacht zum Nachdenken bringen.

Ihr persönliches Gestaltungsmacht-Quiz

  • Kennen Sie wirklich alle Fehler, die man bei Ihren aktuellen Aufgaben machen kann?
  • Ist Learning-by-doing bei Ihnen eher häufig oder eher selten?
  • Stellen Sie nachträglich oft fest, dass Sie Ihre Probleme hätten einfacher lösen können?
  • Wann haben Sie das letzte Mal eine völlig neue Lösung gefunden und damit viel Zeit gespart?

Ein kleiner Gedankenanstoß: Fragen Sie bei nächster Gelegenheit erfahrene Kollegen nach den Fehlern, die Sie vermeiden sollten. Holen Sie sich beim Learning-by-doing gleich einen kompetenten Kollegen dazu. Fragen Sie bei jeder Gelegenheit nach aktuellen Lösungen in Ihrem Aufgabenbereich, auch wenn Sie glauben, alles zu wissen. Sprechen Sie auch mit Menschen, die Ihrer Denkweise fremd sind. Das ist zwar anstrengend, aber wer seine bisherigen Denkbahnen verlassen möchte, braucht Menschen, die außerhalb davon denken.

Mensch

Der Menschliche Faktor

Mensch

„Es ist Zeit für eine vernünftige Entscheidung!“ Raul Cassa*, der Vorstandsvorsitzende ist die ewigen Diskussionen leid. Seine Kollegen nerven ihn. Er braucht jetzt eine Entscheidung, egal ob es Bedenken gibt oder nicht. Die Feiglinge werden sich ohnehin nicht gegen ihn stellen.

Auch wenn nicht jeder von uns ein Unternehmen leitet, können wir Rauls Qualen nachempfinden. Denn solche Diskussionen gibt es überall, ob in der Familie, dem Verein, im Team oder einfach beim Selbstgespräch. Die Entscheidung setzt dem ein Ende. Sie ist die Erlösung.

Leider macht uns in diesem Moment der menschliche Faktor einen Strich durch die Rechnung. Denn Raul ist genervt. Ohne es zu merken, wird er in diesem Zustand andere Entscheidungen treffen, als wenn er entspannt bei einer Tasse Kaffee an seinem Schreibtisch sitzt.

Starke Emotionen verändern unseren Bewertungsmaßstab. Dazu muss ich noch nicht einmal eine der zahlreichen wissenschaftlichen Studien darüber zitieren. Jeder hat schon einmal erlebt, wie er mit der richtigen Wut im Bauch die falschen Entscheidungen seines Lebens getroffen hat.

Emotionen genießen in unserem Hirn einen Bestandsschutz. Sobald sich ein bestimmtes Gefühl durchgesetzt hat, sei es Wut, Frustration, Hoffnungslosigkeit(!) oder Liebe, verarbeiten wir Informationen nur noch einseitig. Alles was der Emotion widerspricht, wird nicht mehr verarbeitet. Vielleicht kennen Sie das auch? Sie haben eine Stinkwut auf jemanden. Selbst wenn der andere zu Ihnen kommt und erklärt, warum er so und nicht anders handeln konnte, macht Sie das nur noch wütender. Denn anstatt die Argumente zu prüfen, kommt bei Ihnen nur an, dass der andere Sie manipulieren will. Einige Stunden später ist Ihr Zorn verraucht. Da trifft Sie die Erkenntnis wie ein Donnerschlag: Sie haben dem anderen unrecht getan. Diese Phase der eingeschränkten Informationsverarbeitung ist von der Evolution so gewollt. Sie können nichts dafür.

Raul sollte daher lieber die Entscheidung vertagen. „Ich denke, wir haben jetzt alle Argumente gehört. Darüber möchte ich noch einmal in aller Ruhe nachdenken. Wir treffen uns am Freitag. Da werden wir dann über unsere Entscheidung abstimmen!“

In der Zwischenzeit wird er wieder sein gewohntes Selbst sein. Das sichert zwar auch keine „vernünftige“ Entscheidung, aber eine zu der er auch langfristig stehen kann.

Was denken Sie? Könnte es Ihre Entscheidungen nachhaltiger machen, wenn Sie auf eine emotional ruhige Phase warten, um sie zu treffen?

*Name geändert
Mit Vorsatz frustriert

Dem Vorsatz folgt die Entwicklung

Mit Vorsatz frustriert

Die Erfahrung lehrt uns, dass die meisten Vorsätze bereits in den ersten Tagen des Jahres dem Leben zum Opfer fallen. Die Tasse Kaffee, die Sie morgens nicht mehr trinken wollten? Ja, das war leider nicht umsetzbar, weil sie zu müde waren, um überhaupt daran zu denken. Der morgendliche Workout? Na, wenn Sie dazu in der Lage gewesen wären, dann hätte Sie vermutlich auch keine Tasse Kaffee gebraucht, oder? Andere Menschen ausreden lassen? Haben Sie echt versucht, aber warum können sich die Menschen um Sie herum partout nicht kurz fassen? Vielleicht sollten die weniger Kaffee trinken? Egal! Wir haben es versucht und es geht nicht. Warum sich also jeden Tag aufs Neue frustrieren?

Wem es so geht, weiß sich auf der Seite der Mehrheit. Eigentlich geht es fast jedem so. Vorsätze sind leicht gefasst. Wir sind motiviert, aber unsere Gewohnheiten sind stärker. Vielleicht haben Sie schon einige Tipps gelesen, wie Sie mit Ihren Vorsätzen erfolgreicher sein können. Einer ist besonders wirksam. Seien wir nachsichtig mit uns! Denn mit größter Sicherheit werden wir gegen die meisten unserer guten Vorsätze verstoßen. Das ist jedoch kein Grund, sie aufzugeben.

Japanisch in einem Tag

Nehmen wir einmal an, Sie wollten eine neue Sprache lernen. Vielleicht etwas Exotisches, wie Japanisch. Gleich in der ersten Woche treffen Sie durch Zufall einen Japaner. Doch mehr als die korrekte Begrüßung ist nicht drin. Den Rest Ihrer Unterhaltung bestreiten Sie in Englisch. Denn natürlich müssen Sie erst die Grundlagen der Sprache und die Vokabeln lernen. Würden Sie sich im Anschluss an das Treffen Vorwürfe machen, weil Sie Ihre Unterhaltung nicht auf Japanisch geführt haben?

Gewohnheiten verlernen

Alte Gewohnheiten sind hartnäckig. Wer sie durch neue, bessere Gewohnheiten ersetzen will, sollte sich Zeit geben. Es ist wie mit dem Japanischen. Wir müssen üben, bevor wir uns eines Tages flüssig in der Sprache unterhalten. Jeder Versuch zählt. Jedes Mal, wenn wir die neue Gewohnheit in die Tag umsetzen, dürfen wir uns selbst feiern.

Unser erster erfolgreich umgesetzter Vorsatz könnte sein, nicht mehr von Vorsätzen zu sprechen. Denn eigentlich formulieren wir „Entwicklungsziele“. Ich finde, das trifft es besser als mit Vorsatz zu scheitern. Meinen Sie nicht auch?

Der Zwang des Alltäglichen

Schloss und Kette»Ich wusste, dass es falsch war.« »Warum haben Sie es dann getan?« »Was glauben Sie, wäre passiert, wenn ich mich geweigert hätte?«

Hast Du das auch schon einmal erlebt? Du hast keine andere Wahl und deshalb tust Du das Falsche?

Mir ist es schon oft so gegangen. Es war falsch, aber ich musste es tun. Weil ich damals meinen Job nicht verlieren wollte oder weil ich den Auftrag brauchte oder weil ich meine Familie nicht enttäuschen wollte. Es gibt so viele Gründe, warum ich nicht frei war, das Richtige zu tun.

Freiheit ist unverschämt

Aber ist das wirklich wahr? Gibt es wirklich etwas, was wir tun müssten? Wer zwingt uns dazu? Wenn ich mir mal wieder einreden möchte, dass ich keine andere Wahl habe, denke ich daran, wie sehr ich Menschen immer bewundert habe, die sich davon frei machen können. Die nicht fremdbestimmt, sondern absolut selbstbestimmt sind. Mit Bewunderung, meine ich natürlich, dass ich sie gehasst habe. Ich habe sie beneidet für ihre unverschämte Freiheit. Eine Freiheit, die ich mir inzwischen auch hin und wieder gönne.

Der Preis der Freiheit

Es ist nur eine Frage des Preises. Welchen Preis bin ich bereit für meine Freiheit zu zahlen? Bin ich bereit, meine Arbeit zu verlieren? Bin ich bereit, auf den Auftrag zu verzichten? Bin ich bereit, den Respekt meiner Familie zu verlieren? Mitunter kann der Preis von Freiheit und Selbstbestimmung sehr hoch ausfallen.

Das ist natürlich die falsche Perspektive. Denn für Selbstbestimmung zahlen wir keinen Preis. Sie ist nur mit etwas anderem untrennbar verbunden. Selbstbestimmung und Selbstverantwortung sind die beiden Seiten der Münze der Freiheit. Was sagt das über mich aus, wenn ich ich für die Selbstverantwortung nicht bereit bin? Diese Frage hat mir vor ein paar Jahren die Augen geöffnet.

Grenzen der Freiheit

Aber wie weit kann Selbstbestimmung gehen? Wie selbstbestimmt kann ich zum Beispiel sein, wenn mir in einem Bürgerkriegsgebiet einer seine Waffe an die Schläfe hält und von mir etwas verlangt, was ich nicht tun möchte? Mein Leben mag nicht der Preis sein, aber die Konsequenz meiner Freiheit könnte der Tot sein. Doch wen interessiert dann Freiheit noch?

Die Antwort haben einige wenige Menschen in der Geschichte gegeben. Sie sind so selten, dass wir sie nicht vergessen. Es sind Märtyrer. Menschen, die bereit waren, in den Tod zu gehen, nur um das Richtige zu tun. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir das richtig finden müssen. Wichtig ist allein, dass sie das tun konnten, was ihnen wichtig war.Das ist Freiheit, die Spuren hinterlässt.

Seelige Unwissenheit

Menschen wie ich taugen nicht zum Märtyrer. Aber solange mein Leben nicht bedroht wird, ist mir Selbstbestimmung wichtig. Denn was nutzt es mir, wenn ich wüsste, was die richtige Entscheidung ist, wenn ich aus persönlicher Unfreiheit etwas ganz anderes tue? Das ist schlimmer, als es gar nicht zu wissen.

Wenn Dir das Thema Selbstbestimmung auch wichtig ist, kannst Du Dich am 3. Juni 2014 ab 19:00 in Bad Homburg bei Entscheidend Besser! VI inspirieren lassen. Unter dem Fokus “Mach Geschichte” habe ich wieder drei spannende Referenten nach Bad Homburg eingeladen. Mehr dazu erfährst Du unter http://entscheidend-besser.de.

Entscheidend Besser!
Mach Geschichte!
3. Juni 2014, ab 19:00 Uhr
im Kurhaus Bad Homburg

Klare Lösungen

Wer genau weiß, was er will, kann sich mit „normalen“ Lösungen nicht zufrieden geben. Er sucht Lösungen, die nicht nur seinen aktuellen Bedarf decken. Er sucht Lösungen, die auf eine besondere Art zukunftsfähig sind. Lösungen, die ihm den Weg in die Zukunft ebenen, die sich der Entscheider vorher ausgedacht hat.

Wasserglas 3 StückDamit entsteht natürlich eine neue Herausforderung. Nach einer erfahrungsbasierten Lösung müssen wir nicht lange suchen. Wir kennen sie aus der Vergangenheit. Anforderungen, die auf unserem individuellen Zukunftsbild basieren, verlangen nach neuen Lösungen. Ein Rätsel ist ja nur deshalb ein Rätsel, weil wir die Antwort noch nicht kennen. Zwischen unseren Anforderungen und möglichen Lösungen gibt es eine Lücke, die wir selbst mit systematischem Denken nicht stopfen können.

Bei einem Rätsel suchen wir nach der richtigen Idee. Irgendwann fällt  der Groschen, manchmal aber nicht. »Hast Du einen Tipp für mich?« Das fragen wir dann gerne.

Beispiel: Es fliegt nicht, hat aber zwei Flügel. Es kann nicht liegen, hat aber einen Rücken. Es kann nicht stehen, hat aber ein Bein. Es kann nicht gehen, kann aber laufen. Was ist das?

»Hast Du einen Tipp?«

»Jeder sollte sich hin und wieder daran fassen!«

»Jetzt weiß ich es! Es ist die Nase«

Eigentlich ist das merkwürdig. Denn der Tipp ist nichts anderes als eine weitere Einschränkung. Aber weil wir damit auch den Suchraum eingrenzen – was ist so nah, dass ich es anfassen kann? –, finden wir die Lösung schneller.

Anforderungen geben unserem Gehirn also Tipps, wo es suchen soll. Je klarer die Anforderungen gefasst sind, desto eher finden wir passende Lösungen. Probieren Sie einfach einmal aus, ob Sie Ihre Anforderungen noch genauer fassen können oder sogar verschärfen können.

Zum Beispiel anstatt nur darüber nachzudenken, wie Sie alle Termine mit drei Kunden und einem Lieferanten  an einem Nachmittag in Ihrer Firma unter einen Hut kriegen sollen, bauen Sie eine Zusatzanforderung ein. »Ich möchte zwischendrin auch noch einmal in Ruhe Kaffee trinken und ein Stück Kuchen genießen!« Was sich erst einmal verrückt anhört, führte aber dazu, dass der Unternehmer mit seinen drei Kunden zusammen ein angenehmes gemeinsames Kaffeekränzchen organisierte. Bei der Gelegenheit überzeugte der begeisterte Stammkunde die beiden Neukunden, doch gleich einen langfristigen Liefervertrag abzuschließen. Die Verschärfung der Anforderung hat den Unternehmer außerhalb seiner normalen Erfahrungen (der Vergangenheit) suchen lassen.

Falls dieser Tipp nicht funktioniert, könnte es einfach daran liegen, dass die Anforderungen thematisch sehr weit auseinanderliegen. Ich hatte einmal den Fall eines Unternehmers, dessen Geschäftsführer nicht nur ein Alkoholproblem hatte, sondern auch in die Kasse langte und gleichzeitig sein ältester Freund aus Jugendtagen war. Der Unternehmer steckte in einem Dilemma. Auf der einen Seite gefährdete sein Jugendfreund als Geschäftsführer das Unternehmen, auf der anderen Seite wollte der Unternehmer dem Alkoholkranken ein guter Freund sein. Was sollte er tun? Die Lösung war einfacher als gedacht.

Manchmal hilft es, einzelne Anforderungen auszublenden, die wir später getrennt betrachten. Fragen Sie sich, »welche eine Anforderung, müsste ich wegfallen lassen, um auf Anhieb auf eine Lösung zu kommen?« Das geht meistens ganz gut. Danach schauen wir uns  die ausgeklammerte Anforderung getrennt an. Wir suchen nach Lösungen, die nur diese eine Anforderung erfüllen. Oft ergibt sich dann plötzlich die eine oder andere Idee, wie alle Anforderungen mit einer einzigen Lösung unter einen Hut passen. Unser Gehirn arbeitet oft assoziativ. Das heißt, es sucht nach Ähnlichkeiten und bildet so neue Ideen.

Die Lücken zwischen unseren Anforderungen und Lösungen können wir also durch gute Ideen schließen. Im ersten Teil dieser Artikelserie habe ich gefordert, dass wir das Warum hinter unserer Entscheidung, also unsere Anforderungen genau kennen sollten. Jetzt ist auch klar, was uns das bringt: zukunftsfähige Lösungen.

Bei vielen erfolgreichen Entscheidern fragen wir uns, wie sie auf ihre genialen Lösungen gekommen sind. Jetzt wissen wir, wie wenig Glück und wie viel Selbsterkenntnis dahinter steckt. Je genauer wir wissen, was wir wollen, umso schneller entwickeln wir die passenden Lösungen dafür.

Es liegt in unseren eigenen Händen, ob wir später für unsere Entscheidungen bewundert werden oder mit wie vielen Lösungen wir uns einfach nur zufrieden geben und wie viele wir in unserem eigenen Interesse neu erschaffen. Mit zukunftsfähigen Lösungen erreichen wir mehr, weil die alten Probleme erledigt sind und sich uns nicht immer wieder in den Weg stellen. Ganz zu schweigen davon, dass wir mehr Sinn und Erfüllung im Alltag erleben.

 

 

Das Unbekannte

Ein neuer Job, mit dem Partner zusammenziehen oder sich selbstständig machen – wo immer Sie hinschauen, wartet das Unbekannte auf Sie. Wer jetzt einen kleinen Knoten in der Magengegend spürt, ist nicht allein. Das Unbekannte ist wie ein Überraschungsei: Spiel, Spaß, Spannung und Überraschung. Also Arbeit, neue Erfahrungen, Unsicherheit und es läuft immer anders als gedacht.

Ich bin auch gerne einmal skeptisch, wenn ich vor dem Unbekannten stehe. Die Einen nennen es lieber beim Namen: die Angst vor dem Unbekannten. Andere, ich auch, nennen es „Skepsis“. Für die nicht ganz so Graecophilen unter uns: Skepsis ist die Übersetzung für „Zweifel“. An wem zweifeln wir da wohl?

Ein Moment von vielen

Denken Sie kurz einmal darüber nach, wie Sie sich das letzte Mal gefühlt haben, als Sie vor dem Unbekannten standen. Drei Möglichkeiten: (1) Sie könnten schon gewusst haben, dass das nichts für Sie ist. Auf der einen Seite fühlen wir uns dann erleichtert, weil wir uns das Unbekannte ersparen werden. Auf der anderen Seite fühlen wir uns schlecht, weil wir diesen Weg nicht gehen können.

(2) Sie könnten aber auch hin und her überlegt haben. Sie waren zwar „skeptisch“, aber Sie wussten auch, dass im Unbekannten Ihre Zukunft liegt. Denn Entwicklung bedeutet ja nichts anderes, als einen neuen (unbekannten) Weg zu gehen.

(3) Sie könnten auch einfach neugierig gewesen sein. Vielleicht hat Ihnen das Herz gehämmert, aber gleichzeitig wollten Sie wissen, was hinter diesem neuen Weg auf sie wartet.

Möglicherweise denken Sie jetzt, dass es eine Typfrage ist, ob wir das Unbekannte lieben oder ihm mit „Skepsis“ begegnen. Doch das wäre zu einfach. Zum Beispiel kenne ich wagemutige Unternehmer, die mit einem Lächeln auf dem Gesicht neue Märkte erobern. Gleichzeitig können sie sich aber nicht dazu entschließen, ihre längst ruinierte Ehe zu beenden oder die neue Partnerin bei sich einziehen zu lassen.

Dann gibt es denjenigen, der schon vor Jahren innerlich gekündigt hat. Er arbeitet immer noch im selben Job, während er in der gleichen Zeit neu geheiratet hat, eine Lifestyle OP hatte und zwei Fremdsprachen gelernt hat.

Ist das nicht merkwürdig? Was der eine gerne vermeidet, scheint der andere entschlossen anzugehen und umgekehrt.

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Yvonne Holthaus steht jeden Tag wieder auf

Yvonne HolthausWahrscheinlich kennst Du das auch. Du triffst einen netten Menschen mit viel positiver Energie und denkst Dir: »Der hat bestimmt ein tolles Leben, sieht gut aus, sprüht quasi nur so vor Lebensfreude. Wahrscheinlich ist das Schlimmste in seinem Leben das Wetter.« Und später findest Du heraus, wie Dein erster Eindruck meilenweit daneben liegt.

Der Publikumsliebling

So ging es mir, als ich Yvonne Holthaus kennenlernte. Eine junge Frau, die einen mit ihrer positiven Ausstrahlung stehend KO schicken konnte. Als ich dann noch hörte, dass sie Mentaltrainerin ist, wollte ich sie natürlich für die Sternstunde für Unternehmer gewinnen. Denn eines wusste ich gleich auf den ersten Blick: Die Frau gehört auf die Bühne. Dieser Energie kann sich kein Publikum verschließen.

Mit dieser Einschätzung lag ich richtig. Das Publikum liebt Yvonne. Aber nicht, weil sie ein so sonniges Gemüt und eine waffenscheinpflichtige Ausstrahlung hat … Na ja, deshalb natürlich auch, aber eben auch weil sie TROTZ ihres Schicksals ein so positiver Mensch ist.

Als ich sie damals fragte, als Referentin bei uns aufzutreten hatte ich ja keine Ahnung, wen ich da ansprach.

Yvonne ist das lebende Äquivalent der Rocky-Filme 1-10. Und ja, ich weiß, Hollywood hat nur sieben Filme gedreht. Anders als den Film-Rocky, gibt es Yvonne aber wirklich.

Nur wenige Menschen haben in so jungen Jahren so ausdauernd immer wieder vom Schicksal einen reingewürgt bekommen, wie sie.

Einige dieser Tiefschläge waren:

  • Sie muss herausfinden, dass ihr Vater ihre Mutter hat ermorden lassen.
  • Als junge Frau geht sie eine Bürgschaft für ihren Freund ein. Sein Geschäft geht pleite. Er setzt sich ins Ausland ab. Ab da sagen die Banken freundlich “Kuckuck Yvonne”, nachdem sie in Begleitung des Gerichtvollziehers ihre Wohnung betreten haben. Im Anschluss geht die Anfangzwanzigjährige durch eine siebenjährige Privatinsolvenz.
  • Zusätzlich hatte ihr Freund noch Schulden bei Personen, die keinen Gerichtsvollzieher brauchen, um an ihr Geld zu kommen. Sie setzten lieber auf die Kraft der geballten Argumente.
  • Als all das hinter ihr liegt, und sie den Mann Ihrer Träume gefunden hat, verliert sie kurz vor der Geburt ihr erstes Kind. Alle Eltern können nachempfinden, wie unglaublich hart das sein muss.

In den Rocky-Filmen steckt der Boxer unglaublich viel ein. Er steht aber immer wieder auf und am Ende geht er immer als unser Sieger hervor. Wenn Rocky der König des Comebacks ist, dann ist Yvonne die Queen-Mom des Comebacks.

Sie hat sich niemals unterkriegen lassen. Sie ist immer wieder aufgestanden, egal wie oft. Denn stehend lacht es sich am besten.

Genau das lieben die Zuschauer an ihr. Sie ist zu 100 Prozent authentisch. Wenn sie davon predigt, sich vom Schicksal nicht unterkriegen zu lassen und dem Gegenwind ins Gesicht zu lachen, dann glauben wir ihr das. Denn wenn einer es wissen muss, dann ist es Yvonne Holthaus.

Heute lebt und arbeitet sie in der Nähe von Passau.

Ihr Buch

Während ich gerade diese Zeilen schreibe, geht Yvonne unter die Autoren. Sie hat sich entschieden, über Start-Next ein Eigenverlags-Projekt zu starten. Demnächst können wir also einen Teil der Biographie dieser bewundernswerten Frau selbst nachlesen. Ihr Buch wird »Mit dem Gesicht zu Sonne” heißen.

Deine Chance

Wer sie persönlich kennen lernen möchte, sollte sich den Abend des 5. Juni 2013 freihalten. Denn Yvonne Holthaus ist Referentin bei Entscheidend besser! in Bad Homburg. Im Rahmen des Fokus-Themas “Lebensträume wahr machen” hält sie ihren Vortrag »Gegenwind? Dann erst recht!«

Sei dabei! Yvonne ist nicht die einzige Referentin und wer Entscheidend besser! kennt, freut sich schon auf einen Abend voller magischer Momente.

Programm-Flyer

Mein Zweitblog: Der Keynote-Blog

SelbstportraitWarum hat er jetzt einen anderen Blog? Diese Frage bewegt offensichtlich einige meiner Leser. Daher hier und jetzt die offizielle Antwort.

Ich führe den Entscheiderblog seit 2006. Darin dreht sich alles um das Thema Entscheidung. Inzwischen habe ich weit über 900 Artikel geschrieben. Der Entscheiderblog ist damit die größte deutschsprachige Quelle zum Thema Entscheidung.

Inzwischen bin ich sehr viel als Redner unterwegs. Dabei erlebe ich so Einiges. Aber ich kann es schlecht im Entscheiderblog verarbeiten. Der Bezug zu Entscheidungen ist einfach nicht da.

Daher habe ich mir überlegt, einen zweiten Blog zu führen, in dem ich meine Gedanken und Erlebnisse als Redner festhalte. Momentan hält Google die Domains des Keynoteblog noch in der »Sandbox«, aber spätestens Ende März sind die Keynote-Blog-Artikel auch über Google zu finden.

Meine fachliche Expertise ist das Thema “Entscheidung”. Als Redner transportiere ich dieses Thema. Nichtdestotrotz sammle ich natürlich auch Erfahrung als Redner. Allerdings geht mein Wissen nur so weit, wie meine persönlichen Erfahrungen, die von mir dazu gelesenen Bücher und besuchten Kurse reichen.

Mit anderen Worten: Wenn es Dir nur darum geht, ein Spitzenredner zu werden, gibt es vermutlich bessere Quellen. Aber wenn Dich einfach interessiert, was ich erlebt und gelernt habe und welche Gedanken ich mir dazu mache, dann herzlich willkommen beim Keynote-Blog!

Hier die ersten vier Artikel im Keynote-Blog

  1. Rede auf Messers Schneide
  2. Geschichten sind nie langweilig
  3. Vortragstitel – die Verpackung verkauft den Inhalt
  4. Der Redner ist halb leer