Dilettantentum kann Apple in den Ruin treiben

Apple Computers ist eine emotionale Marke. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass schon bei der Gründung des Unternehmens 1976 mehr Emotionen eine Rolle spielten als unternehmerisches Kalkül. Steve Jobs der charismatische Apple CEO war damals ein Fan des Plattenlabels der Beatles, Apple Records. Daher die Namenswahl. 5 Jahre später wurde Apple Computers wegen der Nutzung des Namens verklagt. Dieser Streit wurde mit der Zahlung von $ 120.000,- beigelegt.

1989 kam es dann zur nächsten Klage, weil die Multimedia-Macs auch Musik wiedergeben konnten. Auch diese Klage wurde außergerichtlich gegen die Zahlung von $ 27 Mio. beigelegt. Dabei wurde vereinbart, dass Apple Computers kein Geschäft mit Tonträgern (Audio-CDs, Platten und Kassetten) betreiben würde.
Dieser Tage läuft der dritte Prozess. Stein des Anstoßes ist der große Erfolg von Apples IPod, einem tragbaren Musik-Abspielgerät, das seine Musik von dem Online-Portal ITunes bezieht. Auf diese Weise verkauft Apple heute die digitalten Daten von vielen Millionen Songs pro Jahr.

Für Apple Records ist es der Verkauf digitalter „Tonträger“ für Apple Computers die gewinnbringendste Datenübertragung der Welt 🙂

Sollte Apple Computers den Prozess verlieren, dann wird das um einiges teuerer als jede bisher geleistete Zahlung an Apple Records. (siehe auch Netzzeitung)
Was hätte Apple Computers besser machen können? Grundsätzlich hätte Steve Jobs einen anderen Namen für das Unternehmen wählen sollen. Dies liegt aber zu weit in der Vergangenheit.

Nehmen wir an, dass die Apple Manager aus den ersten beiden Prozessen gelernt haben. Dann war es mit der Planung von IPod und ITunes absehbar, dass es erneut Ärger geben würde. Die Deutung, es handle sich ja nur um eine Datenübertragung ist egobezogen. Als Unternehmer muss ich mir auch überlegen, wie andere das sehen könnten. Zumal gilt: „Vor Gericht und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand“. Niemand kann also vorab sagen, wie ein Richter das Ganze einordnen wird.
Es war also klar, dass Apple Records sich als betroffen einstufen würde und seine Rechte verteidigen wird.
Auf der anderen Seite haben nur sehr wenige, weitsichtige Menschen wirklich an den Erfolg von ITunes geglaubt. Apple Computers hätte also im Vorfeld gute Chancen auf eine preiswerte Einigung mit Apple Records gehabt, im Austausch für carte blanche im Internet-Musik-Handel.

Ich habe seit langem keinen öffentlichen Fall beobachtet, wo man so schön sehen kann, wie wider besseres Wissen die unternehmerischen Gestaltungsräume so fahrlässig verspielt wurden 😮

Unternehmerisches Denken II

Marcel Widmer, dessen JobBlog ich sehr schätze hat das Thema unternehmerisches Denken aufgegriffen. Und was er schreibt, finde ich sehr spannend:

Mit den von Lietz genannten Punkten bin ich grundsätzlich einverstanden. Sie gehen mir aber noch zu wenig weit. Mir fehlen beispielsweise:

  1. (S)Eine Vision, (s)eine Mission kennen – und sich darauf ausrichten.
  2. Die richtigen Mitarbeiter um sich scharen.
  3. Unternehmerische Verantwortung auch für die Mitarbeitenden wahrnehmen.
  4. Den Mut haben, selbst unternehmerisches Risiko zu tragen.

Auch ich stimme Herrn Widmer grundsätzlich zu. Nur stelle ich mir die Frage, wo unternehmerisches Denken und wo eine unternehmerische Grundeinstellung zu sehen ist. Mancher mag das als Wortklauberei empfinden. Vielleicht könnte es aber auch sinnvoll sein, das Ganze mit etwas Trennschärfe zu sehen.
Ich bin überzeugt davon, dass wir dabei auch die Unternehmerrolle klären müssen. Ein Unternehmer kann unmöglich die eierlegende Wollmilchsau schlechthin sein.
In der Gründungssituation kommt er nicht darum herum. Er ist Entwicklungsleiter, Personalleiter, Marketingleiter, … usw. und er ist Unternehmer.
Aus meiner Sicht ist es die Aufgabe des Unternehmers sein Unternehmen zu konzipieren, in die Realität umzusetzen und beständig weiterzuentwickeln.
Die ersten beiden Aufgaben hat er nach den ersten 5 -7 Jahren erfüllt. Danach müßte er sich verstärkt der Weiterentwicklung seines Unternehmens widmen. Das geht leider häufig unter, weil er es versäumt, sich von Linienaufgaben zu trennen und sie an fähige Mitarbeiter zu delegieren.
Aber zurück zu den 4 Punkten vom JobBlog.

  • Ohne Vision (ein tragendes stahlendes Zielbild) und ohne Mission (welchen Auftrag habe ich?) kein Unternehmer 🙁
    Dieser Punkt (1) ist eine wichtige Voraussetzung und findet sich m.E. in der Positionierung wieder. Denn wenn ich selbst keine Position für mich entwickelt habe, fällt es mir auch schwer, eine solche im Markt einzunehmen. Schön, dass JobBlog das so klar formuliert 🙂
  • Die richtigen Mitarbeiter um sich zu scharen, ist eine Linienaufgabe. Solange es noch keinen Personalverantwortlichen gibt, macht das natürlich der Unternehmer. Ist es deshalb schon ein Aspekt unternehmerischen Denkens?
  • Unternehmerische Verantwortung für Mitabeiter tragen und den Mut für das unternehmerische Risiko zu tragen fällt für mich eindeutig in den Bereich der unternehmerischen Grundeinstellung.

Dabei habe ich folgende Hierarchie bei meinen Kunden beobachtet:

  1. Leidenschaft
  2. Unternehmerische Grundeinstellung
  3. Unternehmerisches Denken

Ohne Leidenschaft kommt kein Mensch zu einer ehrlichen unternehmerischen Grundeinstellung und ohne unternehmerische Grundeinstellung sind die Chancen gering, dass unternehmerisches Denken stattfindet.
Ich freue mich auf weitere Kommentare dazu!

Was ist Unternehmerisches Denken?

„Ich bin Spezialist für unternehmerisches Denken“, sage ich, wenn mich mein Gesprächspartner fragt, „was ich so mache“. Das wird gerne in der Form verstanden, dass ich den Menschen den unabdingbaren Unternehmergeist einhauche. Dem ist natürlich nicht so. Vielmehr geht es mir um das Rüstzeug, diesen Unternehmergeist so zu kanalisieren, um den maximalen Erfolg zu erzielen.

Man kann das mit einem Auto vergleichen. Wenn der Unternehmergeist der Motor ist, dann liefere ich die Windschutzscheibe, damit dem Fahrer nicht der kalte Wind ins Gesicht bläst, die Scheibenwischer, das Navigationssystem, das Radio und die Komfort-Sitze. Der Fahrer könnte zwar ohne all das auskommen, aber er macht es sich unnötig schwer und unbequem.

Der Begriff unternehmerisches Denken wird gerne in aller Beliebigkeit verwendet. Da heißt es oft in Stellenanzeigen, dass neue Mitarbeiter unternehmerisch denken sollten. Genauere Kriterien steuert niemand in Ermangelung einer allgemeingültigen Definition bei. Die verfassende Personalabteilung meint damit eigentlich, dass der Mitarbeiter sich nicht scheuen sollte, Eigenverantwortung zu tragen. Wenn das als Definition für unternehmerisches Denken ausreicht, dann wäre jede junge Mutter ein excellenter Unternehmer.

Von Studenten wird auch gerne verlangt, Sie sollten „unternehmerisch denken“. Dahinter steckt die Vorstellung, wer so jung ist, muß kreativ genug sein, ein tolles neues Produkt auf den Markt zu bringen. Genau aus diesem Grund drängt es ja so viele Absolventen in den Staatsdienst 🙂 . Gemeint ist hier eher das Thema Risikofreude, das bei uns in Deutschland leider nicht ganz so ausgeprägt ist.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir greift das alles viel zu kurz. Ich bin sehr daran interessiert, dass Unternehmer dauerhaft erfolgreich sind. Wie schon Eingangs erwähnt gehört dazu ein Stück Unternehmergeist, die Bereitschaft einen anderen Weg zu gehen, als die große Masse und mit unerschütterlicher Hingabe daran zu glauben, dass der eigene Weg der Richtige ist. Das allein reicht aus meiner Sicht nicht, meine eigene Definition von unternehmerischen Denken sieht folgendermaßen aus: Ich bin überzeugt, Unternehmer sollten über einige wenige Grundqualitäten verfügen, die ich als unternehmerisches Denken klassifiziere:

  1. Gute Entscheidungen treffen
  2. Gestaltungsspielräume ohne Widerstände ausfüllen
  3. Trends erkennen und in Gestaltungschancen umsetzen
  4. Stärken gezielt entwickeln, um dem Wettbewerb zu enteilen
  5. Die richtigen Fragen stellen
  6. Sich so positionieren, dass Kunden einen echten Orientierungspunkt haben
  7. Genug Zeit für die eigentliche Unternehmerrolle einsetzen

Ich kenne Unternehmer, die diese 7 Grundfertigkeiten virtuos miteinander kombinieren. Dies sind seltsamerweise immer diejenigen, die für wichtige Gespräche sofort Zeit haben und die einem Markt noch nie hinterhergelaufen sind.

Die Verfügbarkeit von Zeit ist offensichtlich ein Gradmesser der Qualität für Unternehmerisches Denken. Wer diese Fertigkeiten beherrscht, vermeidet die ständige Wiederkehr von Problemen, hat mit weniger Widerständen zu tun und nutzt die meisten vielversprechenden Chancen.

Wenn Sie jeden Tag von früh bis spät in ihr Geschäft eingespannt sind und Sie trotzdem das Gefühl haben, dass nichts vorangeht, ist das ein gutes Indiz dafür, dass eine oder mehrere dieser Disziplinen noch Potential zur Verbesserung haben.

Fortsetzung: Schlechte Alternativen optimieren

Erster Teil des Beitrags

Bernd K. konnte mit den zu Verfügung stehenden Informationen keine Entscheidungen treffen. Er erkannte, dass er in einer Entscheidungfalle zwischen zwei Alternativen (die noch nicht mal konkret waren) saß.

Daher fragte er sich, was das eigentliche Ziel der Entscheidung ist und das dahinterliegende Entscheidungsproblem.

Sein Ziel war es, sich und seinem Unternehmen eine Zukunft zu ermöglichen.

Sein Entscheidungsproblem: „Mit welchen Mitteln schaffe ich es, mein Unternehmen mittel- und langfristig erfolgreich zu machen?“

Von seinen Entscheidungkriterien waren ihm der Erfolg seinen Unternehmens und eine möglichst geringe Auswirkung auf seine Kunden besonders wichtig.

An diesem Punkt war Bernd K. so weit, sich mit Alternativen auseinanderzusetzen.

  1. Er wußte, dass die Still-Legung des nicht erfolgreichen Betriebsteiles ihm nach Verkauf von Maschinen und Gewerbegrundstück ca. 1,5 Mio. Euro kosten würde.
  2. Ein profitabel arbeitender Wettbewerber bot ihm an, den Gesamtbetrieb zu kaufen, inklusive des profitablen Geschäftsbereichs. Er wäre dann alle Verantwortung los und erhielte zusätzlich 1,75 Mio Euro für sein Geschäft.
  3. Eine junger Manager machte ihm zusammen mit einer Beteiligungsfirma ein Angebot über 1,5 Mio für das gesamte Unternehmen. Er würde noch so lange mitarbeiten, bis der jüngere Unternehmer seine Erfahrung nicht mehr benötigen würde.

Bernd K. ist 61 Jahre alt und er hat keinen Nachfolger. Allerdings hatte er sich nie vorstellen können, sein Unternehmen aufzugeben. Durch die Beschäftigung mit dieser Entscheidung stellte er fest, dass er eine weitere Zielsetzung hatte, um die er sich kümmern mußte: Einen guten, aber nicht abrupten Ausstieg als Unternehmer mit 67 (er wollte also noch 6 Jahre arbeiten). Diese Zielsetzung erhielt von ihm eine sehr hohe Priorität.

Die Alternativen, die sich ihm boten, waren alle nicht so attraktiv, wie sich der Unternehmer das gewünscht hätte. Alternative 1 konnte er sich nicht leisten, Alternative 2 hätte für ihn einen abrupten Ausstieg aus dem Unternehmerleben bedeutet und Alternative 3 änderte ja nur die Liquiditätsposition des Unternehmens und würde nichts an seiner Wettbewerbsposition verändern. Seine Rolle wäre dann die eines Beobachters, der möglicherweise Zeuge für den Untergang seines Lebenswerks werden würde.

Er entschloß sich, gegenüber seinen Verhandlungspartnern mit offenen Karten zu spielen. Er legte seine Entscheidungskriterien Präferenzen offen und bat darum, die Angebote dahingehend zu optimieren.

Alternative 2 stellte sich danach so dar: Bernd K. würde zu 15% an dem fusionierten Unternehmen beteiligt sein. Der Wettbewerber ließ bis dahin alles in Fernost fertigen, hatte aber massive Qualitätsprobleme. Die Produktion würde deshalb den Produktionsbetrieb von Bernd K. vollständig auslasten und somit das Rentabilitätsproblem beseitigen. Bernd K. würde aktiv in der Geschäftsführung des neuen Betriebes mitarbeiten.

Alternative 3: Bernd K. sollte mit 25% beteiligt bleiben bekam einen Vertrag bis ins Alter von 67 Jahren garantiert und ein Mitspracherecht bei der Geschäftsführung des Betriebs. Als Kaufpreis für 75% des Betriebes wurde ihm 1 Mio Euro angeboten.

Alternative 2 versprach einen langfristigen Erfolg für das Unternehmen, eine ausgezeichnete Lösung für Mitarbeiter und Kunden, wie auch für das Arbeits- und Nachfolgeproblem von Bernd K.

Daher entschied er sich jetztendlich für diese Alternative und ist noch heute sehr zufrieden damit.

Schlechte Alternativen optimieren

Manchmal sind Entscheidungen sehr bitter. Ein Unternehmen schreibt rote Zahlen. Der Unternehmer Bernd K. schießt seit Jahren privates Geld in das Unternehmen, doch die Lage bessert sich nicht. Ein Geschäftsbereich (30% des Unternehmensumsatzes) ist profitabel, der andere nicht und zieht damit das Unternehmen unaufhaltsam auf den Abgrund zu. Externe Berater raten dazu, den unprofitablen Bereich abzustoßen oder zu schließen. Die unveränderte Weiterführung ist unmöglich.

Herr K. tut sich mit dieser Entscheidung sehr schwer. Lange Jahre war der heute erfolglose Teil das Brot- und Butter-Geschäft des Unternehmens. Der heute erfolgreiche Bereich ein Zuschußgeschäft.

Für Unternehmer K gibt es einige Entscheidungskriterien, die für ihn eine Rolle spielen:

  1. Sein Unternehmen soll endlich wieder erfolgreich sein
  2. Er möchte für möglichst viele Mitarbeiter eine Lösung finden, die ihre Existenz auf Dauer sichert
  3. Bestehende Kunden sollen nicht unter den Problemen seines Unternehmens leiden
  4. Er möchte möglichst wenig weiteres Geld verlieren.

Mit zwei möglichen Alternativen hat er die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Wie wird er entscheiden?

Ich bin auf Ihre Kommentare gespannt!

Hier geht’s weiter! 

Was ist mit den Alternativen?

Entscheiden kann manchmal sehr schwierig sein. Insbesondere, wenn die Alternativen sich eher wie die Wahl zwischen einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt und einer vielversprechenden Elektroschocktherapie bei einem 3. Welt-Geheimdienst Ihrerer Wahl verhalten. Wie sollen Sie da eine gute Entscheidung treffen?

Am besten gar nicht! Ein essentieller Schritt beim Entscheiden, ist sich seiner Entscheidungskriterien und ihrer relativen Wichtigkeit bewußt zu werden. Jede Alternative sollten Sie bezüglich dieser Anforderungen so weit wie möglich optimieren, bevor Sie sie überhaupt zu einer Entscheidung zulassen. Es ist immer wieder sehr interessant, was plötzlich geht, wenn Sie einen Anbieter fragen, ob er sein Angebot an Ihre Entscheidungskriterien weiter anpassen kann.

Denken Sie daran, nur schlechte Unternehmer werden über Angebote entscheiden, die Anbieter an einen anonymen Markt machen. Gute Unternehmer entscheiden über Angebote, die sich so weit wie irgendmöglich an den Bedürfnissen ihres Unternehmens orientieren!

Wie gehen Sie vor, wenn es keinen Anbieter gibt und Sie überlegen, wie Sie ein internes Problem am besten lösen? Dann sind Sie ihr eigener Anbieter und orientieren jeden Aspekt der verschiedenen Lösungen an ihren verschiedenen Entscheidungskriterien (Anforderungen), um möglichst gute Lösungen zu produzieren.

Ein Unternehmer sucht nach einem neuen Standort für sein Unternehmen. Die Angebote, die er erhält, machen ihm die Entscheidung sehr schwer. So schwer, dass er die Entscheidung über Monate vertagt und durch die schwierigen Arbeitsbedingungen am alten Standort erheblich Nachteile in Kauf nimmt. Eines Tages fragt ihn sein Immobilienmakler, welche der ihm genannten Kriterien dem Unternehmer persönlich am wichtigsten sind.

Die Frage geht über das Thema Management hinaus. Was ist dem Unternehmer wirklich wichtig? Gemeinsam kommen Sie darauf, dass der Unternehmer ein Problem mit den modernen Industriegebäuden hat. Sein Unternehmen existiert bereits seit 120 Jahren und das sollte zumindest auch die Verwaltung ausstrahlen. Mit diesem Wissen ausgestattet findet der Makler ein Gelände mit einem ehrwürdigen Verwaltungsgebäude und einem hochmodernen Produktionskomplex, sowie Raum für weitere Expansion. Aber das Sahnehäubchen ist eine Villa aus der Gründerzeit auf dem Firmengelände. Die perfekte Mischung von Tradition und modernen Anforderungen!

War die Anforderung des Unternehmers unvernünftig? Vielleicht, aber es kann auch sein, dass die Tradition des Unternehmens ein Signal für die gute Deutsche Wertarbeit ist, die in seinem Unternehmen geleistet wird. Sie wissen ja, die eine Hälfte des Marketing-Budgets ist verschwendet, es weiß nur niemand, welche Hälfte es ist. 🙂

Heute ist Beratertag in Bad Homburg…

Nach langen Wochen der Vorbereitung ist es heute so weit! Der 1. Bad Homburger Beratertag des ConsultingNetz Bad Homburg findet heute statt.

Wahrscheinlich keine wichtige Meldung, wenn Sie in Berlin oder München sitzen. Aber als Berater in der Rhein-Main-Gegend ist es für Sie bestimmt interessant. Schade eigentlich, denn wir sind total ausgebucht! Tatsächlich übersteigt die Zahl der Anmeldungen unsere Kapazität (150%). Da sage doch noch einmal jemand, Networking sei eigentlich schon wieder am Abebben.

Was bringt Ihnen das ConsultingNetz Bad Homburg, wenn Sie Unternehmer sind? Zunächst einmal nichts. Hier treffen sich Berater, um sich auszutauschen und gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu lösen.

Es kann aber sein, dass Sie in Zukunft eine noch bessere Beratungsqualität bekommen können, denn wir Berater lernen voneinander und bringen durch so ein Kontaktnetzwerk ausgewiesene Spezialisten mit. Dies st u.a. ein Grund, warum ich mich dafür engagiere.

BJU Unternehmertag und ein interessanter Workshop über virales Marketing

Ich habe letzte Woche den Unternehmertag vom BJU besucht. Eine hochkarätig besetzte Veranstaltung, bei der es im Wesentlichen um Marketing und Vertrieb ging.
Einen Referenten möchte ich besonders hervorheben, da seine Thesen direkt einsetzbar sind. Martin Oetting ist Spezialist für virales Marketing. Eine Marketing-Form, die sich dadurch auszeichnet, dass der Kunde eigene Ressourcen einsetzt, um mein Unternehmen bekannter zu machen. Früher nannte man das Mund-zu-Mund Propaganda oder ein wenig mehr anglizistisch WOM – Word of Mouth. Virales Marketing ist ganz klar ein Kind des Internets, denn der Klassiker ist immer noch die Signatur von Hotmail, die jeder Hotmail-Kunde an seine Bekannten in seiner privaten Email verschickte. Die Signatur wies lediglich darauf hin, wo (noch) Nichtkunden einen Freemailaccount bekommen konnten. Genial!
Heute ist das Ganze natürlich viel weiter fortgeschritten, Weblogs und Wikis gehören zu den Mitteln der Wahl und man wagt gar nicht zu spekulieren, was morgen kommt. Wenn Sie die Möglichkeiten des viralen Marketings kennen lernen wollen, schauen Sie am besten beim Blog von Herrn Oetting vorbei.

Wenn alle an einem Strang ziehen…

Wenn alle an einem Strang ziehen, dann ist das meistens etwas Gutes. Ist das Ganze als Wettbewerb ausgelegt, dann nennt sich das Tauziehen und die größere und/oder stärkere Mannschaft gewinnt.

Viele Unternehmer wundern sich, dass sie von ihren Mitarbeitern nicht unterstützt werden und es häufig zum Machtkampf ausartet, wenn sie ihre Pläne umsetzen wollen.

Wie eigentlich immer, wenn starker Widerstand entsteht, kann das an der hohen Zahl der Betroffenen (Mitarbeiter) und der geringen Zahl der Beteiligten (nur der Unternehmer?) liegen.

Wer dieses Blog von Anfang an verfolgt hat, weiß dass ich an dieser Stelle gerne über das Einbinden der Interessen der (noch) Betroffenen schreibe. Aber es gibt natürlich auch andere Aspekte, die ebenfalls zuverlässig den Widerstand der Mitarbeiter hervorrufen.

Jo (von Jo’s Jobwelt) schreibt:

„Brad Gilbreath, Verhaltensforscher von der Indiana University in Fort Wayne: „Unsere Chefs sind die wichtigsten Bezugspersonen in unserem professionellen und auch in unserem Privatleben. Aber oftmals nicht aus den Gründen, die wir für offensichtlich halten.“ So könne eine Führungskraft das seelische Befinden der gesamten Belegschaft negativ beeinflussen.

Bestätigt wird die These durch eine Gallup-Studie, die er im Fachjournal „Work and Stress“ veröffentlichte. der Forscher befragte dazu über 1000 Angestellte aus unterschiedlichen Berufen nach ihren Vorgesetzten. Ergebnis: Über die Hälfte der Befragten wurden von den schlechten Stimmungen des Arbeitgebers auch privat negativ beeinflusst. Jeder zweite Befragte gab sogar zu, ein gestörtes Verhältnis zum Chef zu haben. Der ist sogar einer der häufigsten Gründe, warum Mitarbeiter ihren Hut nehmen und kündigen. Laut „Psychology Today“ übertrumpft der Chefzwist noch alle anderen Kündigungsgründe wie mangelndes Gehalt, Überstunden und tägliche Aufgaben.“

Ein Unternehmer hat mehr als jeder „normale“ Manager die Funktion eines Visionärs und eines Motivators. Etwas Mitreißendes sollte von ihm ausgehen. Wenn die Dinge nicht zum besten stehen, ist Sachlichkeit gefragt und wenn sie gut laufen Emotionalität. Von schlechter Stimmung sind im Zweifelsfall alle Betroffen, nach Interessensunterschieden muss man da nicht mehr groß fragen. Genauso sind an einer guten Kultur im Unternehmen auch alle beteiligt. Vielleicht ist an diesem generellen Ansatzpunkt vordringlich anszusetzen, bevor es darum geht in Einzelmaßnahmen einen Interessenausgleich zu schaffen?
Ich weiß, dass Sie anderes von mir gewohnt sind (wo ist der Mann mit den Unternehmerwerkzeugen?). Aber dies ist auch Teil der widerstandsfreien Umsetzung von Entscheidungen.

Mal Wieder: Widerstände vermeiden

Eine Großwäscherei erweitert sein Produktportfolio und bietet Geschäftskunden jetzt auch die Waren an, die sie im Regelfall nur reinigt. Trotz erheblicher Anstrengungen, wird das Angebot nicht angenommen. Grundsätzlich kauft die Kundschaft die Overalls und Kittel, aber nicht bei der Wäscherei.

Warum ist das so?

Mit der Erweiterung seines Portfolios hat der Unternehmer gegenüber seinen Kunden Fakten geschaffen. Auch wenn es ihm zunächst nicht so scheint, sind diese Betroffene seiner Entscheidung. Wann immer sein Vertrieb beim Kunden das Thema anspricht, muss dieser abwiegeln.

Es ist möglich, dass die Kunden mit bestimmten Aspekten der Dienstleistung nicht zufrieden sind und auch daher betroffen sind.

Der beste Weg, hier für ein besseres gegenseitiges Verständnis zu sorgen ist eine Kundenbefragung. Zum einen mit dem Thema, was der Kunde an der Dienstleistung verbessert sehen würde und zum anderen, welches zusätzliche Angebot er gerne bei der Wäscherei einkaufen würde.

Wenn die Befragung dann auch zu für den Kunden direkt spürbaren Veränderungen führt, hat es der Unternehmer geschafft, ursprünglich nur Betroffene zu Beteiligten zu machen.