Rezension: Wirkungsvoll Präsentieren

Reden und Präsentieren ist überlebenswichtig für jeden Selbstän­di­gen.

Das Publikum ist verwöhnt und möchte unterhalten werden. Mittelmäßige Redner haben heute keine Chance mehr. Die Vorstellung, dass man einfach auftritt, um ein wenig Wissen mit der Werbung für sein Unternehmen zu verknüpfen ist naiv. Denn welches Publikum möchte seine Zeit schon dafür opfern?

Wer präsentiert muss daher zwangsläufig so gut sein, dass er Geld dafür verlangen könnte. Letztlich geschieht das ja auch über die Auf­träge, die aus den Auftritten mittelfristig entstehen.

Würfeln reicht nicht

Einfach eine PowerPoint-Präsentation zusammengewürfelt und mit et­was Mut vor das Publikum gestellt reicht daher heute nicht aus. Wer Erfolg haben will, muss sich professionell vorbereiten.

Die Trainerin Anita Hermann-Ruess hat genau für diesen Zweck ein phantastisches Buch veröffentlicht. »Wirkungsvoll präsentieren – Das Buch voller Ideen

Überzeugend

Der Titel ist Programm. Frau Hermann-Ruess Buch basiert auf den ak­tuellen Erkenntnissen der Gehirnforschung. So wissen wir, dass in unserem Publikum Menschen mit unterschiedlichem Kommunikationsstil sitzen können.

  1. Logisch (blaue Typen)
    Kurz, knapp, präzise, logisch, faktenbasiert, technische Details
  2. Strukturiert (grüne Typen)
    vorsichtig, absichernd, sparsam, achtet auf Formalitäten, Details sind sehr wichtig
  3. Gefühlvoll (rote Typen)
    Einfühlsam, empfänglich für Geschichten, will emotional bewegt werden
  4. Experimentell (gelbe Typen)
    Phantasievoll, assoziativ, kreativ, spielerisch, Überblick – wenige Details

Jeder  dieser Typen hat eigene Anforderungen an die Präsentation. Daher kann eine Veranstaltung vor Marketing-Verantwortlichen (gelbe Typen) ein großer Erfolg sein, während die gleiche Präsentation vor Geschäftsführern (tendenziell blaue Typen) in die Hose geht.

Gehirngerecht

Frau Hermann-Ruess beherzigt die eigenen Lehren und so ist ihr Buch selbst ein Beispiel dafür, wie man sein Publikum gehirngerecht abholt. Ich jedenfalls konnte es kaum aus der Hand legen. Allerdings muss man es nicht von Deckel zu Deckel durchlesen.

Denn »Wirkungsvoll Präsentieren« ist das was der Untertitel schon aussagt, ein Buch voller Ideen. Sind wir beispielsweise auf der Suche nach wirkungsvollen Formulierungen werden wir darin genauso fündig, wie auch nach der Vorgehensweise, wie wir unsere Präsentation sinn­vollerweise aufbauen.

Denn das Buch ist im Grunde genommen eine Sammlung der  häufig­sten Probleme und Lösungen dazu, mit denen wir uns als Redner und Präsentatoren konfrontiert sehen.

Jedes Kapitel nimmt sich eines dieser Probleme an und zeigt in zahlreichen konkreten Beispielen, wie wir es in Hinblick auf die unter­schiedlichen Kommunikationstypen lösen können.

Problemorientiert

Die zwanzig häufigsten Probleme, der sich die Autorin angenommen hat sind:

  1. Einstieg in eine Präsentation
  2. Inszenierung der Kernbotschaften
  3. Lösungen wertvoll verkaufen
  4. Abschlusstechniken
  5. Überzeugungsmittel für jeden Denkstil
  6. Inhalte klare und präzise gliedern
  7. Rhetorische Wirkfiguren
  8. Das treffende Wort für jeden Denkstil
  9. Welchen limbischen Denkstil hat der Präsentator?
  10. Wie können wir empathisch in unserer Präsentation sein?
  11. Wie erreiche ich alle Teilnehmer? Multilevel Präsentation
  12. Visualisierungen für jeden Denkstil
  13. Alternativen zu PowerPoint
  14. Mit Lampenfieber umgehen
  15. Körpersprache richtig einsetzen
  16. Wirkungsvolle Gesten
  17. Mit der Stimme arbeiten
  18. Wertschätzend mit den Beiträgen und Einwänden des Publikums umgehen.
  19. Sympathische Durchsetzungsstrategien
  20. Nachbereitung und persönlicher Trainingsplan

Empfehlenswert

Natürlich ist nicht alles neu, was wir auf ca. 450 Seiten lesen. Aber mir hat die praktische Herangehensweise der Autorin gefallen. Wir können uns zwar systematisch einlesen, aber wir finden auch schnelle, praktische Hilfe im Stress vor einer Präsentation.

Wer sein Publikum heute professionell gewinnen und überzeugen will, sollte dieses Buch in sein Bücherregal aufnehmen.

Profis finden in »Wirkungsvoll präsentieren« viele gute Anregungen, um noch besser zu werden. Wer dagegen gerade anfängt, kann viele peinliche Momente vor einem unbarmherzigen Publikum vermeiden.

Wie wichtig das ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.

Immer wieder bieten mir Verlage Bücher zur Rezension an. Da ich ein leidenschaftlicher Leser bin, mache ich das auch gerne. Bücher, die mir nicht gefallen rezensiere ich allerdings auch nicht. Daher schreibe ich im Entscheiderblog nur über Bücher, die es auch wert sind.

Sind wir nicht alle ein wenig Prometheus?

image Heinz Mielke* hat vor kurzem seinen vierten Anlauf zum Un­ternehmer abgebrochen. Er ar­beitet jetzt wieder als Diplom-Ingenieur in einem großen Un­ternehmen.

Glücklich ist er damit nicht. Denn ähnliche Stellen hatte er zuvor auch zu­gunsten seiner Grün­dungen ohne Reue aufgege­ben.

Kein Ziel – kein Selbstwertgefühl

»Aber was soll ich tun? Ich weiß doch gar nicht, was ich will und kann mich nicht so motivieren, wie es für einen Start-Up wichtig wäre.«

Mielkes Selbstbewusstsein ist am Boden. Er traut sich nichts mehr zu. Kun­denbesuche verkamen zur Bettelei um einen Auftrag. Augenhöhe ist etwas für die Erfolgreichen, die wissen, wie es geht.

Sein Problem: Während viele andere sich keine großen Gedanken da­rum machen, ob ihr Weg sie in eine sinnvolle Richtung führt, kreisen sei­ne Gedanken ständig darum. Sie lähmen ihn und sorgen dafür, dass er einen Misserfolg nach dem anderen erlebt.

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Zukunft schenken

image Jedes Jahr stellt Weihnachten die ultimative Ziellinie des Jahres dar. Wir hetzen diesem Fixpunkt entgegen und werden mit mehr oder weniger hängen­der Zunge dieses Datum errei­chen.

Vorher müssen wir noch viele Aufgaben erledigen. Zum Bei­spiel Geschenke für unsere Lieben kaufen. Das ist nicht ganz einfach. Denn was sollen wir nur kaufen, damit viele Augen unter dem Baum vor Freude leuchten und nicht aus anderen Gründen?:shock:

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Ausbruch aus dem digitalen Schema

Wenn die Regeln einer Weltwirtschaft sich ändern, müssen wir uns anpassen. Wir brauchen neue Ideen und Konzepte. Vielleicht sind wir dazu aber gar nicht in der Lage. Denn wir denken und handeln in den Bahnen, die unser wichtigstes Arbeitswerkzeug uns auferlegt.

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Dein Schatten gibt Dir keinen Vorsprung

image Manchmal dreht sich unser Leben im Kreis. Da kündigt ei­ner seinen Job, weil er sich von seinem Chef nicht respektiert fühlt, trennt sich von seiner Frau, weil die seine einsame Entscheidung gar nicht witzig findet und zieht in eine andere Stadt, weil er die Blicke seiner Nachbarn nicht mehr ertragen kann.

Ein Jahr später leidet der nun selbständige Ingenieur unter dem Druck, den ihm seine Kun­den machen. Die neue Frau an seiner Seite versteht ihn überhaupt nicht. Denn sie kennt ihn ja kaum und die Nachbarn verreißen sich das Maul über ihn. Warum weiß er aller­dings nicht.

Stein für Stein

Fritz Sommer* hat wirklich alles getan, um sein Leben umzukrempeln. Er hat keinen Stein auf dem anderen gelassen. Doch jetzt scheint es so, als habe er es an anderer Stelle Stein für Stein wieder so aufge­baut, wie es schon einmal war. So wie er es schon einmal gehasst hat.

»Das wollte ich nun wirklich nicht! Wie konnte mir das passieren?« Fragt er sich selbst bitter.

Kein Ziel

»Was wollten Sie denn stattdessen?«

»Ich weiß es nicht. Ich dachte, ich würde es herausfinden können. Aber ich wollte bestimmt nicht wieder in der gleichen Sackgasse lan­den.«

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Falsch ist falsch

image »Ich habe die freie Auswahl, aber ich kann mich nicht ent­scheiden!«

Wenn wir uns nicht entscheiden können, liegt das meistens da­ran, dass keine der sich bie­tenden Möglichkeiten wirklich attraktiv ist. Das Dilemma, in dem wir stecken ist dann eine Warnung, die wir unbedingt beachten sollten.

»Von wegen nicht attraktiv. Wenn ich eines der Jobangebote anneh­me, verdiene ich danach zwischen 30 und 40 Prozent mehr! Ich weiß nur nicht, was das Beste davon ist

Was »attraktiv« bedeutet

Wenn wir nicht von Stereotypen unserer Gesellschaft und der Wer­bung verblendet sind, liegt »attraktiv« im Auge des Betrachters.

Nur weil die neuen Jobalternativen eine höhere Bezahlung verspre­chen, heißt das noch lange nicht, dass sie in unseren Augen attrakti­ver sein müssen.

Geld ist nur bedingt »attraktiv«

Vor kurzem brachte eine Studie ans Licht, dass wir bis zu einem Jah­resgehalt von 60.000 Euro unser persönliches Glücksgefühl steigern können. Darüber hinaus nimmt die Motivation durch Geld stark ab.

»Attraktiv« bedeutet daher, passend zum eigenen Bedarf. Ein Ent­scheidungsdilemma erleben wir, weil unser Bedarf durch unsere Wahlmöglichkeiten nicht gedeckt wird.

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Die Kritik am Entscheider

ritterWir leben in einer kritischen Gesellschaft. Jeder fühlt sich berufen, über den anderen zu urteilen. Wir Entscheider handeln und schaffen Ergebnisse, aber auch Betroffenheit. Wir stehen daher häufig im Feuer der Kritik.

In dem Fall sollten wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Und wie wir damit umgehen wollen.

Es gibt Kritik und es gibt Feedback. Feedback ist wertvoll, Kritik kann es sein.

Die Feedback-Bilanz

Wir geben Feedback, wenn uns an dem anderen etwas liegt. Wir geben dann eine ausgewogene Einschätzung ab. Dinge, die uns gefallen haben und Aspekte an denen wir an Stelle des anderen noch arbeiten würden. Feedback ist wie eine Bilanz.

Wenn wir es schaffen, die positiven Aspekte überwiegen zu lassen, dann gibt es einen “Gewinn”, den der andere “investieren” kann, um noch besser zu werden. Überwiegt das Negative gibt es einen “Verlust” für den anderen und er wird vermutlich “sparen” und beim nächsten Mal wird er eher nachlassen, als besser sein. Wozu sich überhaupt anstrengen?

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Das Spiel mit der Unvernunft

Vorsicht! Dieser Beitrag ist ein absoluter Spielverderber. Wer sich mit dem Geldausgeben gerne ein gutes Gefühl erkauft und das auch später noch gut findet, sollte sich lieber einem der anderen 740 Beiträge in diesem Blog zuwenden.

image In wenigen Wochen steht wie­der Weihnachten vor der Tür. Mit vorsichtigen Worten versu­chen wir unseren Lieben zu ent­locken, was sie sich gerade wünschen.

Andere dagegen haben schon ihre Wunschzettel geschrieben und bei ihrem »Heiligen Klaus« abgeliefert.

Mehr als nur drei Wünsche

Aber wie sieht es mit uns selbst aus? Sind wir denn schon wunschlos glücklich? Na ja, da gäbe es schon das Eine oder Andere …. Genau! Wünsche haben wir immer.

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Lieblinge unter sich

image Mit unseren Entscheidungskri­te­rien bewerten wir unsere Alter­na­ti­ven. Für strukturierte Ent­schei­der haben sie eine große Bedeu­tung. Intuitive Entscheider rümp­fen dagegen gerne die Nase. Doch tatsächlich können wir mit unseren Entscheidungskriterien sehr genau abbilden, was wir wirklich wollen. Und das ist auch für einen intuitiven Entscheider wichtig.

»Was machen wir, wenn ein Entscheidungskriterium zehn mal so wichtig ist, wie alle anderen Entscheidungskriterien?«

Dahinter steht die alte Frage, wie verhalten sich meine Ent­schei­dungs­kriterien zueinander.

Stellen wir uns vor, wir haben für unser persönliches Zeitmanage­ment folgende Entscheidungskriterien:

Sinn in der Arbeit erleben
Stressfrei arbeiten
– Zeit für die Familie
– Umsetzung meiner Ziele
Zuverlässigkeit
Stillstand vermeiden

Nehmen wir weiter an, gerade der letzte Punkt hat für uns eine be­sondere Bedeutung, weil wir festgestellt haben, dass wir uns in den letz­ten zwei Jahren nur im Kreis drehen. Wir erleben ständigen Still­stand. Daher haben wir beschlossen, dass wir Stillstand auf keinen Fall weiter zulassen werden.

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Einfach Entscheiden

image »Natürlich sind Sie ein guter Entscheider. Sie entscheiden nur über die falschen Dinge!«

»Aber ich habe mich in diese Lage gebracht. Und was war das mit der Richtung und dem Han­deln gleich? Ich habe mir nie Gedanken darü­ber ge­macht und die Quittung bekom­me ich jetzt!«

Von Hirnschäden einmal abgese­hen sind wir alle von Natur aus gute Entscheider. Die Aufgabe erfordert nicht einmal ein besonderes Denk­vermögen.

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