Der Depp vom Dienst
Unser Unterbewusstsein kennt den Unterschied zwischen Scherz und Ernsthaftigkeit nicht. Daher können wir uns unabsichtlich das Leben sehr schwer machen.
“Ich bin der Depp vom Dienst!” So Bernhard Laufer*, Besucher eines XING-Networkings.
Was denn so eine “Depp vom Dienst” mache, wollte ich von ihm wissen. “Ich lasse mich in Aufgaben ertränken. Denn meine werten Kollegen drücken alles der Qualitätssicherung auf die Nase. Und die muss ich verantworten”.
Laufer ist also Manager in der Qualitätssicherung seines Unternehmens, Aha!
Ich: Welchen Nutzen bieten Sie denn Ihren Kollegen?”
Er: Ich hole die Kohlen für sie aus dem Feuer. Aber glauben Sie, da sagt einer auch nur einmal danke?
Ich: Erwarten Sie denn, dass Ihre Kollegen Sie mehr respektieren, als Sie sich selbst?”
Er: Wie Respekt?
Ich: Eingangs definierten Sie ihre Rolle als “Depp vom Dienst”. Wie würden Sie denn mit einem “Depp” umgehen?
Er: Ich würde ihn zumindest nicht sonderlich respektieren. Aber das war doch nicht ernst gemeint.
Ich: Ob sie das ernst meinen oder nicht. Ihr Unterbewusstsein macht diese Unterscheidung nicht und kommuniziert das durch Ihr Auftreten nach Außen.
Er: Ich weiß nicht, ob sie recht haben. Aber es kann ja nicht schaden, mich selbst anders zu nennen. Wie soll ich mich jetzt bezeichnen?
Ich: Wie wollen Sie denn gerne gesehen werden?
Er: Ich bin der Meister der Kundenzufriedenheit. Denn auf mich kommt es an, ob der Kunde zurück kommt oder die Ware.
Toll! 🙂
Manchmal sagen wir etwas, ohne uns über die Folgen im Klaren zu sein. Welche Rollen wir wie wahrnehmen, bestimmen wir selbst. Unsere Eigenwahrnehmung wird häufig nur von der Außenwelt gespiegelt.
In welchen Rollen agieren wir beruflich und privat? Könnte unsere Selbstwahrnehmung uns einen Strich durch die Rechnung machen?
Über unsere Rollen können wir sehr schön Veränderungen bewerkstelligen. Streichen wir Rollen, die uns heute nicht zufrieden stellen und ersetzen sie durch neue, die wir zukünftig ausfüllen möchten, haben wir automatisch ein anders Zukunftsbild von uns selbst.
Führen wir eine Entscheidertagebuch, werden sich die Einträge fast automatisch um diese Rollen drehen.
Sehr schöne Geschichte, die ich so auch schon bei Freunden und Kollegen erlebt habe.