Wir sind vom Glück verfolgt. Alles was wir beginnen, verwandelt sich in Erfolg. Das Leben ist wie der Ritt auf einem rassigen Rennpferd. Warum sollte es auch anders sein? Lesen wir die Facebookeinträge erfolgreicher Menschen, fällt eines auf. Hier schreiben Menschen, die nur den Erfolg kennen. Da lesen wir von Kunden voll des Lobes, von Bestsellern, die von ihren Lesern in den Himmel gelobt werden, von tollen Autos, vollen Sälen und von Menschen, die grundsätzlich gar nichts nötig haben. Zugegeben, wir lesen das auch von Menschen, die nur als erfolgreich wahr genommen werden wollen.
Lieschen Müller
Und dann gibt es noch andere Menschen, die Normalen. Ja, auch sie freuen sich über die eine oder andere gute Nachricht. Allerdings haben sie auch oft Pech. Sie machen Fehler, sie heulen sich vor der Weltöffentlichkeit aus: vor ihren engsten Facebook-Freunden. Erfolg ist für sie nicht selbstverständlich.
Gibt es hier zwei unterschiedliche Welten? Nein, natürlich nicht. Tony Robbins hat einmal gesagt, dass wir immer Probleme haben. Denn das ist menschlich. Allerdings verändert sich mit unserem persönlichen Wachstum die Qualität der Probleme. Der eine oder andere mag Schwierigkeiten haben, seine Miete zu bezahlen. Jahre später weiß dieselbe Person nicht, wo sie ihr Geld am besten anlegt, wenn Euro, Yen und Dollar zu Weichwährungen mutieren.. Ein Luxusproblem? Nein! Unsere Probleme wachsen mit uns.
Wer also ausschließlich seine Erfolge herausposaunt, erzählt nur die Hälfte der Geschichte.
Vorbilder statt Fehler
Nach Nikolaus Enkelmann ist das allerdings auch kein großer Verlust. “Aus Fehlern lernen wir nur, wie wir es nicht machen sollten!” Das hat etwas für sich. Viel besser sei es, sich an Erfolgsvorbildern zu orientieren. Denn da lernen wir, wie es geht.
Vom Prinzip hat er recht. Oft genug ziehen wir aus unseren Misserfolgen ohnehin den falschen Schluss. Der Misserfolg wird als Zeichen interpretiert, dass wir andere Ziele verfolgen sollten. Wer abergläubisch ist, darf das gerne glauben. Ein Misserfolg ist nichts anderes als ein Verfehlen unseres Zieles. Würden wir in einem Dart-Game genauso denken? »Ich habe nicht getroffen. Das muss ein Zeichen sein. Ich werfe meinen Pfeil ab jetzt nicht mehr auf die Scheibe sondern auf das Bild an der gegenüberliegenden Wand.«
Andere führen ihr Scheitern korrekterweise auf Fehler zurück. Doch dann machen sie den ultimativen Fehler: Sie glauben, selbst der Fehler zu sein. Könnte es nicht sein, dass wir zwar Fehler gemacht haben, aber nicht selbst der Fehler sind?
Das ist keine Wortklauberei! Denn eine Vorgehensweise können wir gegen eine erfolgversprechendere austausche. Uns selbst können wir nicht austauschen. Das machen andere.
Enkelmann rät, sich geeignete Vorbilder zu suchen, die schon alles richtig machen. Denn von denen können wir lernen, wie es geht.
Das Warum ist heute wichtig
Das stimmt! Doch wir lernen nicht, warum es funktioniert.
In einer Welt, in der sich Märkte ständig verändern ist das Warum die wichtigere Information. Denn dann können wir vorausdenken und die richtigen Wege nutzen, um unsere Ziele zu erreichen.
Vielleicht wäre es daher gut, wenn wir nicht nur unsere Erfolge, sondern auch unsere Fehler mit unserer Umwelt teilen. Immer vorausgesetzt, wir nehmen unsere Facebookfreunde ernst und sehen mehr in ihnen als nur die Käufer unseres nächsten Buches oder Seminars.