Personalentscheider: Auswahlkriterien bei der Bewerbung

Rätsel FragezeichenEin Gastbeitrag von Karrierebibel-Autor Jochen Mai Das ist schon ein bisschen ärgerlich. Da investieren nicht gerade wenige Bewerber Stunden in ihre Bewerbungsunterlagen: das Anschreiben, den Lebenslauf, recherchieren Ansprechpartner und Infos über das Unternehmen, feilen an Formulierungen und am Design. Und dann nehmen sich die Personalverantwortlichen kaum mehr als fünf Minuten Zeit, um eine Bewerbung zu analysieren, so das Ergebnis einer Studie des ICR Recruiter Survey. Fünf Minuten! Wie kann man da eine solide Entscheidung treffen? Sagen wir so: Die Frage ist so womöglich falsch gestellt und auch wenig hilfreich. Ob professionelle Recruiter das können oder nur glauben, das zu können, wird das Problem nicht lösen. Viel entscheidender ist: An welchen Kriterien machen Sie Ihre Entscheidung am Ende fest? Oder anders gefragt: Welche Fehler lassen sich vermeiden, um sich selbst nicht vorzeitig aus dem Rennen zu kicken? Weiterlesen

Adam und das Paradies

Clemens AdamIn der Schöpfungsgeschichte ist Adam der erste Mensch und er lässt sich von Eva mit einem Apfel verführen. Würde die Geschichte heute spielen, dann wäre Clemens Adam zwar nicht der Erste, aber so sicher wie die Hölle, würde er Eva den Apfel verkaufen. Die Schlange hätte keine Chance!

Aus dem Paradies würden die beiden trotzdem fliegen. Aber das ist in Ordnung, denn Clemens bedauert ganz sicher nichts. Es ist nicht so, als wäre alles perfekt in seinem Leben. Das sieht man schon von weitem. Denn Clemens hat Ideal-Maße, nur stimmen die nicht immer mit den Vorstellungen unserer anorexischen Werbeikonen überein.

Clemens der Zauberer

Ja, Clemens hat zwei, drei Kilo zu viel an Bord und dazu steht er. Seltsamerweise fällt das den meisten Menschen gar nicht mehr auf, sobald sie mit Clemens ins Gespräch kommen. Denn Clemens versteht es, Menschen zu verzaubern.

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Yvonne Holthaus steht jeden Tag wieder auf

Yvonne HolthausWahrscheinlich kennst Du das auch. Du triffst einen netten Menschen mit viel positiver Energie und denkst Dir: »Der hat bestimmt ein tolles Leben, sieht gut aus, sprüht quasi nur so vor Lebensfreude. Wahrscheinlich ist das Schlimmste in seinem Leben das Wetter.« Und später findest Du heraus, wie Dein erster Eindruck meilenweit daneben liegt.

Der Publikumsliebling

So ging es mir, als ich Yvonne Holthaus kennenlernte. Eine junge Frau, die einen mit ihrer positiven Ausstrahlung stehend KO schicken konnte. Als ich dann noch hörte, dass sie Mentaltrainerin ist, wollte ich sie natürlich für die Sternstunde für Unternehmer gewinnen. Denn eines wusste ich gleich auf den ersten Blick: Die Frau gehört auf die Bühne. Dieser Energie kann sich kein Publikum verschließen.

Mit dieser Einschätzung lag ich richtig. Das Publikum liebt Yvonne. Aber nicht, weil sie ein so sonniges Gemüt und eine waffenscheinpflichtige Ausstrahlung hat … Na ja, deshalb natürlich auch, aber eben auch weil sie TROTZ ihres Schicksals ein so positiver Mensch ist.

Als ich sie damals fragte, als Referentin bei uns aufzutreten hatte ich ja keine Ahnung, wen ich da ansprach.

Yvonne ist das lebende Äquivalent der Rocky-Filme 1-10. Und ja, ich weiß, Hollywood hat nur sieben Filme gedreht. Anders als den Film-Rocky, gibt es Yvonne aber wirklich.

Nur wenige Menschen haben in so jungen Jahren so ausdauernd immer wieder vom Schicksal einen reingewürgt bekommen, wie sie.

Einige dieser Tiefschläge waren:

  • Sie muss herausfinden, dass ihr Vater ihre Mutter hat ermorden lassen.
  • Als junge Frau geht sie eine Bürgschaft für ihren Freund ein. Sein Geschäft geht pleite. Er setzt sich ins Ausland ab. Ab da sagen die Banken freundlich “Kuckuck Yvonne”, nachdem sie in Begleitung des Gerichtvollziehers ihre Wohnung betreten haben. Im Anschluss geht die Anfangzwanzigjährige durch eine siebenjährige Privatinsolvenz.
  • Zusätzlich hatte ihr Freund noch Schulden bei Personen, die keinen Gerichtsvollzieher brauchen, um an ihr Geld zu kommen. Sie setzten lieber auf die Kraft der geballten Argumente.
  • Als all das hinter ihr liegt, und sie den Mann Ihrer Träume gefunden hat, verliert sie kurz vor der Geburt ihr erstes Kind. Alle Eltern können nachempfinden, wie unglaublich hart das sein muss.

In den Rocky-Filmen steckt der Boxer unglaublich viel ein. Er steht aber immer wieder auf und am Ende geht er immer als unser Sieger hervor. Wenn Rocky der König des Comebacks ist, dann ist Yvonne die Queen-Mom des Comebacks.

Sie hat sich niemals unterkriegen lassen. Sie ist immer wieder aufgestanden, egal wie oft. Denn stehend lacht es sich am besten.

Genau das lieben die Zuschauer an ihr. Sie ist zu 100 Prozent authentisch. Wenn sie davon predigt, sich vom Schicksal nicht unterkriegen zu lassen und dem Gegenwind ins Gesicht zu lachen, dann glauben wir ihr das. Denn wenn einer es wissen muss, dann ist es Yvonne Holthaus.

Heute lebt und arbeitet sie in der Nähe von Passau.

Ihr Buch

Während ich gerade diese Zeilen schreibe, geht Yvonne unter die Autoren. Sie hat sich entschieden, über Start-Next ein Eigenverlags-Projekt zu starten. Demnächst können wir also einen Teil der Biographie dieser bewundernswerten Frau selbst nachlesen. Ihr Buch wird »Mit dem Gesicht zu Sonne” heißen.

Deine Chance

Wer sie persönlich kennen lernen möchte, sollte sich den Abend des 5. Juni 2013 freihalten. Denn Yvonne Holthaus ist Referentin bei Entscheidend besser! in Bad Homburg. Im Rahmen des Fokus-Themas “Lebensträume wahr machen” hält sie ihren Vortrag »Gegenwind? Dann erst recht!«

Sei dabei! Yvonne ist nicht die einzige Referentin und wer Entscheidend besser! kennt, freut sich schon auf einen Abend voller magischer Momente.

Programm-Flyer

Erzähl mir von Deinen Fehlern!

DiamondWir sind vom Glück verfolgt. Alles was wir beginnen, verwandelt sich in Erfolg. Das Leben ist wie der Ritt auf einem rassigen Rennpferd. Warum sollte es auch anders sein? Lesen wir die Facebookeinträge erfolgreicher Menschen, fällt eines auf. Hier schreiben Menschen, die nur den Erfolg kennen. Da lesen wir von Kunden voll des Lobes, von Bestsellern, die von ihren Lesern in den Himmel gelobt werden, von tollen Autos, vollen Sälen und von Menschen, die grundsätzlich gar nichts nötig haben. Zugegeben, wir lesen das auch von Menschen, die nur als erfolgreich wahr genommen werden wollen.

Lieschen Müller

Und dann gibt es noch andere Menschen, die Normalen. Ja, auch sie freuen sich über die eine oder andere gute Nachricht. Allerdings haben sie auch oft Pech. Sie machen Fehler, sie heulen sich vor der Weltöffentlichkeit aus: vor ihren engsten Facebook-Freunden. Erfolg ist für sie nicht selbstverständlich.

Gibt es hier zwei unterschiedliche Welten? Nein, natürlich nicht. Tony Robbins hat einmal gesagt, dass wir immer Probleme haben. Denn das ist menschlich. Allerdings verändert sich mit unserem persönlichen Wachstum die Qualität der Probleme. Der eine oder andere mag Schwierigkeiten haben, seine Miete zu bezahlen. Jahre später weiß dieselbe Person nicht, wo sie ihr Geld am besten anlegt, wenn Euro, Yen und Dollar zu Weichwährungen mutieren.. Ein Luxusproblem? Nein! Unsere Probleme wachsen mit uns.

Wer also ausschließlich seine Erfolge herausposaunt, erzählt nur die Hälfte der Geschichte.

Vorbilder statt Fehler

Nach Nikolaus Enkelmann ist das allerdings auch kein großer Verlust. “Aus Fehlern lernen wir nur, wie wir es nicht machen sollten!” Das hat etwas für sich. Viel besser sei es, sich an Erfolgsvorbildern zu orientieren. Denn da lernen wir, wie es geht.

Vom Prinzip hat er recht. Oft genug ziehen wir aus unseren Misserfolgen ohnehin den falschen Schluss. Der Misserfolg wird als Zeichen interpretiert, dass wir andere Ziele verfolgen sollten. Wer abergläubisch ist, darf das gerne glauben. Ein Misserfolg ist nichts anderes als ein Verfehlen unseres Zieles. Würden wir in einem Dart-Game genauso denken? »Ich habe nicht getroffen. Das muss ein Zeichen sein. Ich werfe meinen Pfeil ab jetzt nicht mehr auf die Scheibe sondern auf das Bild an der gegenüberliegenden Wand.«

Andere führen ihr Scheitern korrekterweise auf Fehler zurück. Doch dann machen sie den ultimativen Fehler: Sie glauben, selbst der Fehler zu sein. Könnte es nicht sein, dass wir zwar Fehler gemacht haben, aber nicht selbst der Fehler sind?

Das ist keine Wortklauberei! Denn eine Vorgehensweise können wir gegen eine erfolgversprechendere austausche. Uns selbst können wir nicht austauschen. Das machen andere.

Enkelmann rät, sich geeignete Vorbilder zu suchen, die schon alles richtig machen. Denn von denen können wir lernen, wie es geht.

Das Warum ist heute wichtig

Das stimmt! Doch wir lernen nicht, warum es funktioniert.

In einer Welt, in der sich Märkte ständig verändern ist das Warum die wichtigere Information. Denn dann können wir vorausdenken und die richtigen Wege nutzen, um unsere Ziele zu erreichen.

Vielleicht wäre es daher gut, wenn wir nicht nur unsere Erfolge, sondern auch unsere Fehler mit unserer Umwelt teilen. Immer vorausgesetzt, wir nehmen unsere Facebookfreunde ernst und sehen mehr in ihnen als nur die Käufer unseres nächsten Buches oder Seminars.

Fallobst – eine schwere Entscheidung

Apfel StammDer Höhepunkt meines Einkaufs ist der Obststand. Da liegen sie in den schönsten Farben: Die Früchte aus aller Herren Länder. Lecker! Dort präsentieren sich selbst Äpfel makellos. Dabei fallen reife Exemplare gerne vom Baum. Wären wir in der Natur, müssten wir uns nicht einmal nach so einem Apfel strecken. Er fällt uns vor die Füße. Wie praktisch! Dafür müssen wir dann allerdings auch mit ein paar Macken oder der einen oder anderen faulen Stelle Vorlieb nehmen.

Am Obststand gibt es kein Fallobst zu kaufen. Denn für unser Geld erwarten wir nur das Beste.

Beim Entscheiden geben wir uns allerdings oft mit den Alternativen zufrieden, die uns direkt vor die Füße fallen. Wir merken ja meistens erst, dass eine Entscheidung ansteht, wenn wir mit verschiedenen Alternativen konfrontiert sind. Holla! Jetzt muss ich mich entscheiden! Was nehme ich denn?

In der Frage ist die schmale Auswahl bereits enthalten. Selten fragen wir, » gibt es denn nichts Besseres? « Nein, wir beklagen höchstens unsere mangelnden Gestaltungsmöglichkeiten. »Ich kann gar nicht so, wie ich wollte!«

Wir geben uns also mit dem zufrieden, was uns direkt vor die Füße gefallen ist. In der Natur wäre das Fallobst. Am Obststand würde der Händler sich schämen, uns so etwas anzubieten. Und was machen wir? Wir suchen nach der Alternative mit den wenigsten Macken und Fallspuren und nennen es eine schwere Entscheidung.

Die Rezension: Schatzfinder

imageDas ist eigentlich ein typischer Scherer. Nein, nicht das Buch! Ich meine die Chuzpe, einen Lebensratgeber zu schreiben, während der ganze Buchmarkt behauptet, »Ratgeber gehen nicht. Die kannst Du vergessen!«

Aber Hermann Scherer macht das, was er tun möchte. Während ich diese Zeilen schreibe, ist »Schatzfinder« bereits ein Bestseller.

Damit lebt der Autor glaubwürdig seine eigene Kernbotschaft. Mache das was Du liebst und nicht das, was andere als richtig und »normal« empfinden. Nur so findest Du Glück, Erfolg und Erfüllung.

Hermann Scherer: Schatzfinder – Warum manche das Leben Ihrer Träume suchen – und andere es längst leben

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Begeistert Entscheiden

KrötenwanderungNormalerweise möchten wir Menschen auf die Finger klopfen. Wenn sie von etwas begeistert, ohne großes Nachdenken entscheiden. Denn unsere Begeisterung lässt uns selten die Kehrseiten unserer Faszination erkennen. Schon ohne Begeisterung ignorieren die meisten Menschen negative Informationen.

Doch um diesen Fall geht es heute nicht. Stattdessen möchte ich unser Auge darauf lenken, wie sehr uns das Entscheiden begeistern sollte.

Noch sehen das viele ganz anders: »Was soll daran schon begeistern? Ich muss bei meinen Entscheidungen so viele Kröten schlucken, dass Naturschützer mich als offiziellen Krötenwanderweg ausgewiesen haben!«

Die Entscheidung kann nichts für unsere Fehler

Das klingt nicht unbedingt begeisternd. Es soll allerdings auch Menschen geben, die ihre Katze in der Waschmaschine gewaschen und anschließend in der Mikrowelle getrocknet haben. Oder wie IT-Servicetechniker sagen: »Der Fehler sitzt in der Regel vor dem dem Gerät.«

Das begeistert

Im Moment der Entscheidung bekommen wir das, was wir schon die ganze Zeit wollten. So läuft es im Idealfall. Ich finde, das ist ein Grund für Begeisterung.

Stellen wir uns ein kleines Kind vor, wenn ein lang gehegten Wunsch erfüllt wird. Das ist Begeisterung! Diese Art der Begeisterung könnten wir auch empfinden.

Schritt für Schritt in die Zukunft

Natürlich ist diese Sicht sehr vereinfacht. In der Regel erarbeiten wir mit unseren Entscheidungen immer nur kleine Teile von dem, was wir ultimativ gerne erreichen wollen. Es wäre wahrscheinlich einfacher, wenn wir unsere Zukunft mit einer einzigen Entscheidung direkt vor die Haustür geliefert bekämen. Aber als ich beim letzten Mal nachgesehen habe, hatte keines der großen Versandhäuser – auch nicht Amazon – die Zukunft im Angebot.

Daher realisieren wir sie uns Stückchen für Stückchen mit unseren Entscheidungen. Doch wenn wir nur einen Funken Vorstellungskraft besitzen, müsste uns diese Idee bei jeder Entscheidung begeistern: »Ich bekomme das, was ich will!«

Und was ist mit den Kröten?

So wie in die Waschmaschine keine Katze, sondern Wäsche gehört, so müssen wir unsere Entscheidungen mit dem richtigen Informationen beliefern.

Wenn heute ein Fee käme und uns anbieten würde, alles zu erfüllen, was wir wirklich wollen, hätten über 80 Prozent der Menschen ein Problem. Denn die meisten von uns haben keine klare Vorstellung davon, wie sie ihre Zukunft aussehen lassen wollen.

Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Wenn wir nicht wissen, was wir wollen, landet die Katze doch wieder in der Waschmaschine. Nicht nur Katzen lehnen das ab.

Was haben wir 2023 erreicht?

Und daher lautet mein Rat des Tages: Finden wir heraus, was wir wirklich wollen. Dann dürfen wir bei unseren Entscheidungen auch begeistert sein.

Wie sehen unsere Ziele für das Jahr 2023 (kein Schreibfehler) aus? Was wollen wir alles erreicht und umgesetzt haben?

Die schamhaft versteckte Vision

Vision Flagge»Wer weiß, wo er in zehn Jahren stehen will?« Das frage ich gerne die Zuschauer in meinen Vorträgen. Nur wenige Hände gehen dann nach oben und nicht jeder davon könnte mir wirklich Auskunft über seine persönliche Vision geben. Tatsächlich hat trotzdem jeder eine Vision, aber sie hat meist wenig mit dem eigenen Wollen zu tun.

Fragen wir uns jetzt doch einmal selbst, wo wir herauskommen, wenn wir genau so weiter machen wie bisher. Ich weiß, das könnte frustrierend sein.

Die versteckte Vision

Denn wir wissen ziemlich genau, wo uns unsere aktuelle Lebensweise hinbringen wird. Aber wir denken lieber nicht daran. Das ist unsere versteckte Vision.

Natürlich wird sich keiner hinstellen und stolz verkünden, wohin wir das Schiff unseres Lebens hinsteuern. Ganz im Gegenteil. Der Mensch verfügt über die Möglichkeit, sich beinahe alles schön zu reden. Wenn Reden nicht reicht, dann trinken wir uns das Leben schön. Bier, Wein und Schnaps verbreiten wieder gute Laune!

Die Alternative

Wir können allerdings auch anders damit umgehen. Wie wäre es, wenn wir mit unserem Blick in die Zukunft etwas Besseres anfangen? Die Zukunft sieht vielleicht nicht gut aus, wenn wir so weiter machen wie bisher. Aber Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Wir könnten ja auch andere Entscheidungen treffen.

Was hält uns davon ab? Viele kleine situative Momente. Jeder von uns trifft rund 20.000 Entscheidungen pro Tag. Das sind 730.000 Entscheidungen pro Jahr und in zehn Jahren treffen wir 7.300.000 Entscheidungen. Und jedes Mal haben wir die Wahl, uns den Moment leichter zu machen oder unsere Welt ein klein bisschen besser zu machen. Wenn es uns gelänge, ein paar Mal mehr pro Tag im Sinne der Langfristigkeit zu entscheiden, dann verändert das unseren Kurs.

Nehmen wir uns unsere versteckte Vision vor und überlegen, was sich alles verändern müsste, damit wir darauf stolz wären: Wo müssten wir beruflich stehen? Wie müsste unsere Partnerschaft aussehen? Wie unsere Gesundheit und Fitness, unsere Freundschaften, unser soziales Leben?

Denn Entscheidungen geben unseren Leben eine Richtung. Wenn wir eine andere Vision vor uns sehen als die bisher schamhaft versteckte, treffen wir auch andere Entscheidungen.

Ob wir das wollen, ist unsere eigene Entscheidung.

Jetzt und Gleich haben keine Zukunft

Christopher DornerMenschen wie Christopher Dorner handeln aus Hilflosigkeit. Sie wollen Gerechtigkeit und schaffen doch nur Schmerz. Ihr Problem: Sie denken nicht über ihre Situation hinaus und erliegen dem Tunnelblick. Dabei haben sie ganz andere Möglichkeiten, wenn sie langfristig denken und entscheiden.

Als Christopher Dorner seinen Ein-Mann-Krieg mit Los Angeles und seiner Polizei begann, war die Welt schockiert. Ein ehemaliger Polizist und Navy Seal richtet seine ehemaligen Kollegen und bedrohte viele weitere mit dem Tod. Ein paar Tage später ist der Spuk vorbei. Dorner ist tot, in einer Ferienhütte verbrannt, als Polizeikräfte ihn aus dem Verkehr ziehen wollen. Die spätere Autopsie ergibt, dass er sich selbst erschossen hat.

Am 1. Februar 2013 erhält der TV-Sender CNN ein Manifest. In dem droht der Ex-Polizist und Ex Navy Seal  Christopher Dorner dem LAPD und seinen ehemaligen Kollegen mit einer unkonventionellen und asymmetrischen Kriegsführung.

Am 3. Februar 2013 wird Monica Quan zusammen mit ihrem Lebensgefährten in der Stadt Irvine getötet. Monica Quan ist die Tochter des ehemaligen LAPD Captains Randal Quan. Nach dem Anschlag stellt das LAPD rund 50 Beamte und ihre Familien unter Personenschutz.

Am 7. Februar 2013 kommt es zu einer Schießerei mit der Polizei in Los Angeles, bei der ein Beamter ums Leben kommt.

Von diesem Zeitpunkt an ist Dorner auf der Flucht. Tagelang berichten die Medien über den Fall. Das LAPD setzt schließlich eine Belohnung von 1 Million Dollar aus, um den Ex-Polizisten zu erwischen.

Am 12. Februar 2013 ist es schließlich so weit. Dorner wird in einer Waldhütte gestellt und erschießt sich während eines Feuergefechts mit Spezialeinheiten der Polizei.

In Los Angeles spricht man gerne davon, dass Dorner verrückt geworden ist. Doch auch ein Verrückter braucht einen Grund, um zu handeln. Allerdings mag dieser Grund für uns nicht immer nachvollziehbar sein.

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Wachtmeister Faust im Angesicht der Zeugin

Es gibt Momente, die möchten wir einfach zurückdrehen, bevor sie passiert sind. Denn ohne große Ankündigung steht plötzlich und unerwartet unser Schicksal auf dem Spiel.

So geht es jetzt vielleicht einem Polizisten in München. Heute früh zeigt die BILD das Foto einer jungen Frau mit gebrochener Nase und blauem Auge. Das Ergebnis eines Nachmittags im Polizeigewahrsam. So jedenfalls verkauft das Boulevard-Blatt die Nachricht.

Was war passiert? Die Junge Frau ruft bei einem Streit mit ihrem Freund die Polizei. Die Beamten nehmen beide mit aufs Revier. Dort gerät die 22-Jährige (nennen wir sie Viktoria) auch mit den Beamten aneinander. Der Streit eskaliert so weit, dass die Polizisten sie in eine Zelle verfrachten und auf einer Bank fixieren wollen. Dabei spuckt sie die Beamten an und tritt um sich.

Was dann passiert ist noch strittig. Das Ergebnis allerdings nicht. Einer der Polizisten (nennen wir ihn Wachtmeister Faust) schlägt Viktoria mit der Faust ins Gesicht. Als Leser bin ich erst einmal schockiert!

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