Manche Mühlen mahlen langsam

image Zeiträume spielen bei vielen Entscheidungen eine Rolle. Autoher­steller wissen ein Lied davon zu sin­gen. Das neue Modell, das nicht gut ankommt, lässt sich nicht in ein paar Monaten verändern. Entwicklungs­zyk­len gehen dort über Jahre.

Nichts gegen die Zyklen, mit denen die Stromindustrie rechnet. Ein Kraftwerk läuft meist 40 Jahre.

Entscheidet sich ein Unternehmen für kompromisslose Qualität, dauert es einige Jahre, bis sich das dazugehörige Denken bei den Mitarbeitern durchsetzt. Bis die Kunden von der Qualität der Produkte sprechen, dauert es noch viel länger.

Entscheidungen in diesem Umfeld lassen sich daher schlecht quar­tals­mäßig ändern oder korrigieren. Denn dann beginnt der Zyklus jeweils wieder am Anfang.

Fachkräftemangel

Das müssen wir im Auge behalten, wenn wir von sich ändernden Zei­ten sprechen. Andererseits sind viele Probleme nicht ganz neu.

Seit Jahren fehlen wir in wirtschaftlich guten Zeiten Fachkräfte. Zur Zeit sind es circa eine Million.

Sinnleere und fehlende Wertschätzung

Gleichzeitig beklagen Viele Sinnleere und mangelnde Wertschätzung am Arbeitsplatz.

Sinn ist ein Angebot, das die meisten Unternehmen offensichtlich nicht machen können.

Oder haben Sie schon einmal eine Personalanzeige gelesen, die damit werben würde: Bei uns finden Sie endlich Sinn in Ihrer Arbeit und Wertschätzung?

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Einmal Ziele umsetzen, bitte!

image Ein neues Ziel ist formuliert und findet seinen Platz an einer prominenten Stelle der Wand. Eigentlich dürfte nichts mehr schief gehen. Doch nach einem Jahr lässt die Haftkraft des Te­safilms nach und unser Ziel fällt uns wieder vor die Füße. »Daran habe ich gar nicht mehr gedacht«, denken wir ein wenig schuldbewusst.

Ein andermal fassen wir im Urlaub den Entschluss, dass unser Leben es wert ist, von uns aufgeschrieben zu werden. Das Ziel ist klar. Wir kaufen eine kleine Kladde und legen sofort los.

Nach drei Monaten ist es Zeit für eine neue Kladde.

Selbstläufer und Ladenhüter

Was ist passiert? Warum ist das eine Ziel in Vergessenheit geraten, während das andere wie von selbst läuft?

Hast Du schon einmal einen Brief geschrieben? Im Zeitalter von Email wird das zum seltenen Erlebnis.

Wenn wir einen Brief verschicken wollen, dann müssen wir eine Briefmarke drauf kleben und in den Briefkasten stecken.  Egal, wie schön der Inhalt des Briefes ist, ob wir unserer Liebsten geschrieben haben oder unserer Oma. Ohne Briefmarke kommt er nicht an. Denn die Post ist kein Wohlfahrtsunternehmen.

Ohne Auftrag keine Beförderung

Mit der Briefmarke erteilen wir der Post den Auftrag, unseren Brief auszuliefern. Das weiß jedes Kind.

Mit unseren Zielen ist es ähnlich. Allerdings erteilen wir keinem ehemaligen Staatsunternehmen den Auftrag, sie umzusetzen, sondern unserem Unterbewusstsein.

Unsere innere Ziele-Post

Da unser Bewusstsein nur sehr wenige Informationen auf einmal verarbeiten kann, geht es ohne Unterbewusstsein nicht. Manche meinen ja, dass unser Unterbewusstsein uns so unbewusst ist, weil es ständig so beschäftigt ist. 🙂

Die Post braucht eine Briefmarke, um unseren Brief ernst zu nehmen. Unser Unterbewusstsein ist unser Ziel auch solange egal, wie wir nicht erste Schritte zur Umsetzung des Ziels unternehmen.

Die 72-Stunden-Regel

Formulieren wir ein Ziel, sollten wir innerhalb von 72 Stunden schon die ersten Schritte zu seiner Umsetzung unternommen haben oder es gelangt in Vergessenheit.

Wie der Brief ohne Briefmarke, der nie abgeschickt wurde

Urteilsvermögen – Der Umschlagtest

image Gute Entscheider wissen, was sie wollen. Klar! Da nicken wir alle gerne mit dem Kopf und schauen mitleidig auf den Rest der Welt, dem das nicht so geht.

Dabei ist das gar nicht so leicht. Ich stelle immer wieder fest, dass wir uns dabei gerne etwas vormachen. Selbst wenn wir schon eine Vision entwickelt haben. Selbst wenn wir glau­ben, die Situation richtig ein­zu­schät­zen, könnten wir uns etwas vor­ma­chen.

Warum?

Unser Urteilsvermögen löst oft nicht so fein auf, wie wir es in unse­rer Entscheidung von uns erwarten.

Als Strukturierter Entscheider entwickeln wir Kriterien, auf deren Grundlage wir unsere Handlungs-Alternativen einschätzen. Genau die­ser Vorgang ist bei vielen allerdings ein reines Ratespiel.

Denn an dieser Stelle treffen wir eine persönliche Einschätzung. Hier wirkt der menschliche Faktor in jeder Entscheidung. Ob wir nun Josef Ackermann heißen oder Hans Müller.

»Ich würde jedes mal wieder so entscheiden!« Was hier wie Kampf­spruch klingt, ist selbstverständlich und meistens falsch. Denn re­pro­du­zier­ba­re Entscheidungen sind der heilige Gral von uns Ent­schei­dungs­spe­zi­a­lis­ten.

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Das verändert Ihr Leben für immer

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Die 7 Erfolgsprinzipien Ihrer Entscheidung in meinem gestrigen Beitrag haben gezeigt, wie wir unsere Entscheidungen organisieren, um großartige Entscheidungen zu treffen.

Hinter jedem dieser  7 Erfolgsprinzipien liegt allerdings auch ein ganz eigener Nutzen ganz unabhängig von jeder Entscheidungssituation.

Vision

Ich treffe immer wieder Menschen, die sich nicht trauen, sich ein Bild einer weiter entfernten Zukunft auszumalen. Was wäre, wenn es das falsche Bild ist? Ich glaube, ein falsches Bild hat in etwa so wenig Auswirkung, wie gar kein Bild von der Zukunft. Das falsche Bild motiviert mich nicht. Ich werde es daher schnell vergessen und weiterhin nach Gelegenheit entscheiden.

Wir können also nichts falsch machen.

Wer dagegen eine klare Vorstellung davon hat, wo er hin will, wird sich durch dieses Bild jeden Tag aufs Neue motivieren. Ob wir uns die richtige Vision von der Zukunft erarbeitet haben, wird daher ganz von selbst klar.

Ich habe Menschen gesehen, die danach geradezu losgestürmt sind, ihr Schicksal anpackten und viele Unannehmlichkeiten in Kauf nahmen. Gleichzeitig hatten sie ein Leuchten in den Augen, das wir sonst eher selten zu sehen bekommen. Die gleichen Menschen hatten vorher mehr oder weniger in den Tag hinein gelebt und sich nur schwer motivieren können.

Wer seine Vision kennt, gestaltet sein Leben. Hinter allem was er tut, steckt eine Absicht. Könnte das besser sein, als Tag ein Tag aus auf eine “günstige Gelegenheit” zu warten? 🙂

Alle, die sich jetzt schlecht fühlen, weil sie noch keine eigene Vision haben: Du bist nicht allein. Die Mehrheit schafft es nicht, sich eine eigene Vision zu schaffen. Ich arbeite daher gerade an einem Audio-Programm, um das zu ändern. 🙂

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Die 7 Erfolgsprinzipien Ihrer Entscheidungen

image Zweifeln Sie manchmal an Ihren Fähigkeiten als Entscheider?

Das sollten Sie nicht! Das Ent­schei­den an sich, ist eine Fähig­keit, die die Natur uns geschenkt hat. Wir treffen täglich bis zu 20.000 Entscheidungen, ohne dass wir viel Aufhebens darum machen. Jeder kann es also. Nur ist nicht jeder nachher mit den Ergebnissen zufrieden.

Dafür gibt es Gründe. Die Qualität meiner Entscheidung hängt davon ab, wie gut ich sie organisiere. Und hier liegt der Hund begraben.

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Aussichtspunkt mit Entscheidung

Wegweiser

»Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung.« Wenn ich das sage, nicken viele und einige denken darüber nach. Dieser kurze Satz hat es tatsächlich in sich. Denn die nächste Frage lauert schon: Wohin? Welche Richtung wollen wir denn einschlagen?

Entscheidung auf Sicht

»Ich entscheide auf Sicht.« Das haben wir alle schon oft gehört. Manchmal sogar aus unserem eigenen Mund. Wenn eine Füh­rungs­kraft das sagt, wird es bedenklich. Denn der Sicht­ent­schei­der weiß offensichtlich nicht, wo es lang geht.

Das ist der Unterschied, ob ich eine langfriste Vorstellung davon habe, wo ich eines Tages herauskommen will oder nicht.

Stell Dir vor, Du gehst wandern. Du hast die Wahl. Du kannst Dich einer Gruppe anschließen, die auf Sicht wandert oder einer anderen Gruppe mit einer Wanderkarte.

Wie entscheidest Du Dich?

Mit der Wanderkarte wissen wir wo es lang geht. Auf Sicht schauen wir nur, wo es vielleicht auf den ersten Blick schön aussieht.

Wir würden dann vielleicht den spektakulären Wasserfall verpassen und das Restaurant zum Einkehren, weil die Wege dorthin auf den ersten Blick beschwerlich aussehen.

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Steiniger Weg mit Pflastersteinen

image Ich werde oft gefragt, was für mich der Unterschied zwi­schen einer Vision und einem Ziel ist. “Per Aspera ad Astra” – über das Steinige zu den Sternen. So sagt ein römisches Sprichwort. Es ist ein schöner Aufhänger zu diesem Beitrag.

“Für mich?” Das ist gut gefragt. Denn ich nehme nicht für mich in Anspruch, eine all­ge­mein­gül­ti­ge Definition zu nutzen.

Der Unterschied – Die Vision

Für mich ist die Vision ein ganzheitliches Bild meiner Zukunft, in der ich eines Tages stehen will. Ein genaues Datum dafür habe ich noch nicht, daher sehe ich das immer als einen Moment in zehn Jahren an.

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Das wertvollste Werkzeug

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“Was ist das beste Entscheider-Werkzeug?” Die Frage des An­rufers erwischte mich kalt. Aller­dings war die Antwort eigentlich klar.

Ich hätte natürlich gerne meinen Entscheidungskompass genannt oder die Osborn Me­thode oder meinen Plan zur Sicherung der Unterstützung. Al­lerdings ist das beste Werkzeug viel einfacher und auch grundlegen­der.

Viele Entscheider sind Opfer

Denn die weitaus meisten Entscheider sehen sich eine Situation an, informieren sich kurz über Alternativen und entscheiden dann. Sie sind also Opfer der Situation.

So würde sich natürlich kein Entscheider selbst bezeichnen. Denn schließlich sind sie ja so wichtig, dass sie eine Entscheidung treffen müssen.

Aber wie würden Sie jemanden nennen, der mehr oder weniger unerwartet vor einer Situation steht, die er nicht selbst gestaltet hat. Vielleicht darf er sich zwischen drei verschiedenen Alternativen entscheiden, vielleicht stellt sich ihm nur die Frage, ob er in ein Geschäft einsteigt oder nicht. Seine Wahl verdient dann das Attribut “Pseudo”. Denn keine der Alternativen hat er selbst geschaffen.

Wer so wenig Kontrolle über sein Handeln hat, kann mit Fug und Recht als “Opfer der Umstände” bezeichnet werden.

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Die Anderen – Teil 2

In Teil 1 dieses Artikels haben wir gelesen, wie wir die Erfahrung unseres Umfelds nutzen, ohne sich von ihm beeinflussen zu lassen. Dabei war Entscheidungsklarheit das Schlüsselwort. Wie bei jeder anderen Entscheidung auch, müssen wir zunächst genau wissen, was wir erreichen wollen.

Auch wenn wir an diesem Punkt angelangt sind, könnten die Menschen unserer Umgebung uns immer noch emotional erpressen.

image Wie wollen die Kreativität der Anderen nutzen. Daher müssen wir vorher bereits klar machen, dass wir Alternativen suchen, die zu dem passen, was wir als Entscheider erreichen wollen.

Je besser wir kommunizieren, was wir suchen, desto weniger kommt es später zu emotionalen Erpres­sungsversuchen.

Keine Diskussion

Was wir wollen, steht dabei nicht zur Diskussion. Erinnern wir uns: Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Mein Rat: Bleib auf dieser Ebene. Jedes Abtauchen in Argumente über die per­sönliche Beziehung führt hier in die falsche Richtung.

Nebenwirkungsfrei und gemeinsam

Ganz frei sind wir dabei natürlich auch nicht. Denn natürlich haben wir bei der Entwicklung unseres Bilds von der Zukunft einen Ökologie-Check durchgeführt.

Das heißt, wir haben für uns selbst überprüft, ob mit der Realisation und dem Erreichen unser Vision nicht auch Nebenwirkungen ver­bun­den sind, die wir vermeiden wollen.

Der Teil unserer Umgebung, der zu unserer Vision gehört, sollte daher unsere Vision auch unterstützen. Ziehen wir in unserer Vision zum Beispiel nach Italien, sollte der Lebenspartner das auch wollen und nicht vehement bekämpfen.

Attraktive Alternativen

Für unsere Entscheidung müssen wir attraktive Alternativen schaffen. Das ist unsere wichtigste Aufgabe. Denn Alternativen sind der Stoff aus dem Entscheidungen sind.

Dabei wird oft unsere Kreativität auf die Probe gestellt. Denn wie heißt es so schön: Wenn wir immer wieder dasselbe tun, bekommen wir auch immer wieder die Ergebnisse, die wir immer bekommen haben.

Beispiel aus dem Privatleben: Wenn wir unsere Partner immer auf dieselbe Weise auswählen, bekommen wir auch immer dieselben Partnerschaften.

Im Geschäftsleben brauchen wir eine neue Auswahl an Lieferanten, wenn wir in der Vergangenheit nicht die Qualität bekommen haben, die wir eigentlich benötigen.

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Die Anderen – Teil 1

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Unsere Entscheidungen sind eigentlich unsere Entscheidun­gen. Trotz­dem versucht unsere Umwelt immer mitzumischen.

Der gut gemeinte Rat aus der Familie, wie auch die “ich an Deiner Stelle würde”-Freunde machen uns die Entscheidungen nicht leichter. Im Gegenteil, man­che Entscheider heben die Be­find­lich­kei­ten der Mitmischer über die Bedeutung ihrer Entschei­dung.

Wie war das noch einmal? Entscheidungen geben meinem Handeln eine Richtung. Welche Richtung wird das wohl sein, wenn es die Vorstellung der Anderen sind, die sich in meinen Entscheidungen wiederspiegeln?

Wir könnten hier jetzt viel über die Motive unserer Umwelt sprechen. Doch das hilft uns nicht wirklich dabei, wie wir unsere Entscheidungen treffen sollten. Denn auch ein völlig selbstloser Rat kann nutzlos sein.

Bevor wir über Entscheidungen nachdenken, müssen wir uns darüber klar sein, dass am Ende des Tages jemand die Verantwortung dafür tragen wird.

Für unser Leben sind wir das und für unser Unternehmen auch.

Verantwortung ist unteilbar. Daher ist auch jedes Grup­pen­ent­schei­dungs­ver­fah­ren immer ein fauler Kompromiss. Als Unternehmer und noch mehr als Individuum lassen wir besser die Finger davon.

Aber die Erfahrungen und die Kreativität unserer Umgebung ist eine wichtige Ressource, die wir nutzen sollten.

Allerdings sollten wir niemals – wirklich niemals – die Frage, “was würdest Du an meiner Stelle tun?” stellen.

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