Die Entscheidungsversicherung

Kunde: „Ich möchte mich bei ihnen bedanken. Ihr Konzept hat uns in jeder Hinsicht die Augen geöffnet! Der Auftrag geht trotzdem an die Müller GmbH und nicht an Sie!“

Entscheider: „Wir hatten fest mit dem Auftrag gerechnet…“

Kunde: „Das kann ich gut verstehen, aber die Sache ist gelaufen. Der Müller ist gut mit der Tochter unseres wichtigsten Kunden bekannt, mit den darf ich es mir nicht verscherzen.“

Entscheider: 😈

Nach einer solchen Situation wird jeder emotional angeschlagen sein.

Trotzdem müssen wir auch unmittelbar danach verantwortungsvolle Entscheidungen treffen.

Weiterlesen

So lernen Sie von IBM

Wenn ein großes  Unternehmen wie IBM sich neu aufstellen will, sind Widerstände vorprogrammiert. Denn was unternehmerisch sinnvoll ist, macht viele Mitarbeiter erst einmal zu Betroffenen.

Wie mir gestern Abend Martin Jetter – seines Zeichens IBM Deutschland Chef – verriet, geht es trotzdem ohne Boulevard-Schlagzeilen und frustrierte Mitarbeiter auf den Straßen.

Weiterlesen

Das Privileg der erfolgreichen Hamster

„Ich habe keine Zeit. Wer kann sich das schon leisten, seine Entscheidungen intensiv vorzubereiten?“

Es ist das Status-Symbol der erfolgreichen Hamster: Die Abwesenheit von Zeit. Die Leute mit den unwichtigsten Tätigkeiten haben schon keine Zeit, das gleiche gilt für ihre Chefs und die Chefs ihrer Chefs.

Arnold ist ein solcher erfolgreicher Hamster und auch er hat keine Zeit.

Warum hat er  keine Zeit?

Weil er mit der Umsetzung zahlreicher Entscheidungen beschäftigt ist.

Was ist, wenn er eine Entscheidung trifft und dann während der Umsetzung merkt, dass sein Problem nicht gelöst ist? Richtig! Er muss eine neue Entscheidung treffen und wieder in die Umsetzung gehen.

Hamster Arnold ist nicht auf den Kopf gefallen und diesmal könnte sein Problem auch gelöst sein, wären da nicht zahlreiche andere Hamster, die ihm das Leben schwer machen und seine Lösung ablehnen… Wieder verliert er Zeit und muss am Ende einsehen, dass er eine andere Lösung braucht, die nicht so hart bekämpft wird.

Da müssen wir doch zugeben, Arnold hat tatsächlich keine Zeit, gute Entscheidungen zu treffen…

Ich habe durch meine Arbeit immer wieder das Vergnügen, Menschen kennen zu lernen, die außerordentlich erfolgreich sind. Was mich immer wieder fasziniert: Diese Menschen haben oft Zeit ohne Ende. Es ist nicht so, dass sie nichts Besseres zu tun hätten, aber wenn ihnen etwas wichtig ist, dann nehmen sie sich die Zeit.

Halten Sie ihr Rad auch schön in Schwung?

Machen Sie sich frei!

© Rolf Henrich - Fotolia.com

Nelson Mandela soll einmal gefragt worden sein, wie er nach 27 Jahren des Leidens im Hochsicherheitsgefängnis Robben Island ohne Bitterkeit an die Aufgabe gehen konnte, die tiefen Wunden Südafrikas zu heilen und Schwarze, Farbige, wie Weiße zu einer friedlichen Gesellschaft zu vereinigen.

Madiba hat darauf geantwortet:“Leiden? Ich habe nicht gelitten, sondern mich 27 Jahre darauf vorbereitet, ein guter Führer für mein Volk zu sein. Ich habe alles gelesen, was ich dafür in die Hände bekommen konnte.“

Heute die Spielräume für morgen schaffen 

Nelson Mandela ist sicherlich eine Ausnahmeerscheinung. Wer hätte es ihm verübelt, wenn er seine Zeit als Häftling als verlorene Zeit angesehen und auf Vergeltung gedrungen hätte?

Wir wissen allerdings auch, dass seine vorbildliche Führung ihm in der ganzen Welt Einfluss verschafft hat. Noch heute, auch ohne den offiziellen Titel eines Staatspräsidenten zeigen sich die Führer dieser Welt gerne mit dem Südafrikaner.

Mandela hatte in den 27 Jahren seiner Gefangenschaft sicher keine großen Gestaltungsspielräume. Doch er hat dafür gesorgt, dass er sie in der Zukunft haben würde.

Die Zukunft beginnt heute

An dem was gerade passiert können wir meistens nicht viel ändern, denn es ist das Produkt der Entscheidungen unserer Vergangenheit. Aber wir entscheiden jeden Tag – auch heute – darüber, welche Gestaltungsspielräume wir in der Zukunft haben.

Ein Nachsatz 

Vielleicht wird der eine oder andere einwenden, dass er ja nicht Mandela oder Gandhi oder eine der anderen großen Persönlichkeiten ist. Wir sollten aber nicht verkennen, dass all diese Menschen auch einmal zu den normalen, durchschnittlichen Menschen gehört haben. Sie haben nur Erfahrungen gemacht, die sie zwangen, über sich hinaus zu wachsen.

Wir können uns nun überlegen, ob wir darauf warten wollen oder auch ohne solche Erfahrungen an dem Wissen dieser Persönlichkeiten partizipieren.

Der Blick in den Abgrund

© Franz Pfluegl - Fotolia.com

Niemand wünscht sich den persönlichen oder geschäftlichen Ruin und doch passiert genau das täglich. Wie kann das sein? Schließlich sind Entscheidungen doch richtungsgetriebenes Handeln und auch wenn wir meistens keine Vision von der Zukunft haben, so wollen wir doch zumindest, dass es uns gut geht.

Das Überleben hat Vorrang

Wenn Gefahr droht, dann gilt ihr oft unsere gesamte Aufmerksamkeit. Schließlich wäre es schon sehr ignorant, die Schönheit der Natur zu betrachten, während sich gerade vor uns ein wilder Bär aufrichtet. 😮 Daher hat die Natur bereits seit Anbeginn der Menschheit dafür gesorgt, dass wir auf Gefahren reagieren müssen und alles andere stehen und liegen lassen. Weiterlesen

Alles hat eine Wirkung

© Emilia Stasiak - Fotolia.com

Als Entscheider haben wir es oft nicht leicht. Wenn wir etwas tun, erwarten wir Ergebnisse. Stellen sie sich nicht ein, müssen wir annehmen, dass entweder die Entscheidung nicht richtig war oder wir bei der Umsetzung gepfuscht haben.

Vielleicht ist es aber auch so, dass wir nicht wahrnehmen, was tatsächlich das Resultat ist.

Vor zwei Jahren habe ich auf der B2D-Messe in Darmstadt ausgestellt. Der Auftritt war ein großer Erfolg, denn viele Menschen, die noch nicht einmal geahnt haben, dass es einen Entscheidercoach gibt, haben so von mir erfahren. Auf dieser Messe habe ich auch etwas Geld in die Hand genommen, um einen Vortrag halten zu können.

Ja, das gibt’s auch. Heute bekomme ich Geld dafür, Vorträge zu halten. Damals noch hat es mich 150 Euro gekostet, dort sprechen zu dürfen.

Der Titel damals: „Zehn kleine  Entscheidungsfallen – Das Leben ist zu kurz für schlechte Entscheidungen“. Ich erwartete mir, meine Zuhörer aufzurütteln und den einen oder anderen Kunden darüber zu akquirieren. Kreativ war ich auch und habe eine Kundin gebeten, mich anzukündigen. Das hat sie auch phantastisch gemacht und  dabei den Begriff „Unternehmerflüsterer“ für mich geprägt. 🙂

Nach meiner damaligen Wahrnehmung brachte mein Vortrag mir im Nachgang noch mehr Aufmerksamkeit am Stand ein, mehr aber auch nicht. 😐

Gestern wurde ich gefragt, ob ich in 2009 auf einer großen Konferenz sprechen möchte. Das mache ich natürlich gerne und erkundigte mich dann auch, wie man denn auf mich gekommen sei. Wie sich herausstellt, hatte mich meine Gesprächpartnerin auf eben jener Messe gehört und fand meinen Vortrag so unterhaltsam und spritzig, dass sie mich unbedingt als Redner haben wollte! 😎

Das freut den Entscheidercoach, macht mich aber auch nachdenklich. Denn zwischen meinem Vortrag auf der Messe und der Konferenz im Herbst 2009 liegen mehr als drei Jahre!

Also lassen Sie sich nicht ins Boxhorn jagen. Alles was wir tun, hat eine Wirkung, aber vielleicht nicht immer gleich. 🙂

Respekt: Die Entscheider von morgen

© Francesco Ridolfi - Fotolia.com

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln und es gibt unendlich viele Alternativen, die ich in einer Situation wahrnehmen kann. Wer daran noch Zweifel hat, der sollte sich das Beispiel von zehn Abiturienten aus Freiburg zu Herzen nehmen.

Diese haben nicht nur ihr inflexibles Schulmodell gefeuert, sondern Sie haben auch  einen Weg gefunden, sich auf das Abitur nach ihren Vorstellungen vorzubereiten. Denn natürlich geht es ohne Lehrer nicht. Diese haben die findigen Schüler nun selbst eingestellt. Reiche, verwöhnte Gören? Mitnichten! Im Gegenteil. Ein Verein wurde gegründet, Sponsorengelder aufgetrieben und  jetzt machen die jungen Damen und Herren ein Abi à la carte.

Ich kann nur sagen: Respekt! Das sind die Entscheider von morgen! An denen können sich aber die Entscheider von heute bereits ein Beispiel nehmen! Hier wird vorexerziert,  wie man sich Gestaltungsspielräume schafft, wo es angeblich ja gar keine gibt! 😎

Die Finanzkrise: Ein Bananenproblem

Copyright IstockphotoIn den Tagen der weltweiten Finanzkrise sind alle ein wenig vorsichtig mit ihrem Geld geworden. Wenn wir uns heute die Ursache für all das ansehen, dann schütteln alle nur den Kopf. Wie konnte es nur so weit kommen? Interessanterweise habe ich schon seit Jahren in diversen Börsenbriefen darüber gelesen, dass sich nach der Internetblase in den USA eine Immobilienblase bilden würde, denn die amerikanische Notenbank verfolge eine ungesunde Politik des billigen Geldes.

Trotzdem haben die Entscheider in den Banken rund um den Globus – man denke nur an die IKB Bank – nicht wiederstehen können und sich an dem großen Spiel beteiligt. Warum? Weil die individuellen Bonusregeln genau dieser Entscheider das Risiko belohnen und Sicherheitsbedenken bestrafen. Weiterlesen

Schaf im Wolfspelz

© Joss - Fotolia.com Im gestrigen Beitrag „Heiligenschein“ habe ich über Scheinalternativen geschrieben, die wir gerne in eine Entscheidung aufnehmen, um uns selbst zu beruhigen.

Aber Scheinalternative ist nicht gleich Scheinalternative. Denn hin und wieder sind wir von einer Handlungsalternative selbst beeindruckt, können Sie aber persönlich nicht umsetzen.

Zum Beispiel hatte ich im letzten Jahr mit einem Selbständigen zu tun, der die Alternative „intensives Telefonmarketing“ als Teil seiner Marktbearbeitung geplant hatte. Bei genauer Überprüfung stellte sich heraus, dass er im gesamten Jahr 2007 zwölf potentielle Kunden angerufen hatte. 😮 Weiterlesen

Heiligenschein

© Adam Radosavljevic - Fotolia.com 
Wenn wir vor einer Entscheidung stehen, ist es gut, wenn wir möglichst viele Alternativen zur Auswahl haben. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Die Wahrscheinlichkeit steigt dabei, dass wir eine Alternative finden, die unseren Bedarf am besten deckt.

Der Unternehmer Willi Bauer* (Name geändert) möchte gerne die Rentabilität seines Unternehmens steigern. Er stellt genau zwei Produkte her. Produkt 1 verkauft sich seit 14 Jahren wie geschnitten Brot. Produkt 2 ist seit drei Jahren am Markt und verursacht teilweise empfindliche Verluste. Das will der Unternehmer so nicht mehr hinnehmen und hat sich einige Maßnahmenbündel zurecht gelegt, über die er entscheiden will. Weiterlesen