»Alles« will niemand kaufen

image »Herr Lietz, ich habe 30 Jahre Erfahrung! Die werde ich nicht verleugnen, indem ich mich auf nur ein Thema spezialisiere!«

Ein ehemaliger Manager will noch einmal durchstarten. Das ist nicht ungewöhnlich. Ein Kollege hat ihn an mich weiter empfohlen, damit er sich um Gottes willen entscheiden möge, was er denn genau machen möchte.

Angst vor Fehlern

Doch diese Entscheidung wird von Angst überschattet. Denn der Fast-Rentner hat eine Heidenangst vor Fehlern. Diese könne er sich nicht mehr leisten.

Wer sich keine Fehler erlauben möchte, ist zur Untätigkeit verdammt. So sitzt unser angehender Berater schon gut ein Jahr herum, bevor wir miteinander sprechen.

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Streit und Entscheidungen

image »Was ist Ihr Ziel. Was wollen Sie mit dem Streit erreichen?«

»Hallo! Mein Kompagnon hat damit angefangen! Er ist die un­treue Tomate. Er hat eine zweite Firma gegründet und lässt mich hier hängen.«

»Ich weiß! Zum Streiten braucht es zumindest zwei entschlos­se­ne Parteien. Stimmen Sie mir zu?«

»Ja! …?«

»Ok! Sie sind also auch entschlossen. Zu was sind Sie denn entschlossen, jenseits der Verletzung, die Ihnen Ihr Kompagnon bei­gebracht hat. Was wollen Sie erreichen?«

»Er soll sich bei mir entschuldigen, seine Fehler einsehen und wieder voll in unserer gemeinsamen Firma mitarbeiten

»Ok! Versuchen wir das einmal neutral zu sehen. Wir haben jetzt Klarheit über Ihr Ziel. Als Entscheider brauchen Sie jetzt attraktive Entscheidungsalternativen. Was könnten Sie tun, um Ihr Ziel zu er­rei­chen?«

»Dem Hundesohn kräftig in den Hintern treten?«

(Lacht) »Gut! Gehen wir es von der Seite an. In welche Zukunft führt sie der “kräftige Tritt in den Hintern”?«

(Grinst) »Ich werde mich richtig gut fühlen

»Und danach?«

(Seufzt) » … stehe ich wahrscheinlich ohne Partner da

»Kommen wir Ihrem Ziel damit näher?«

» … «

Streit ist wichtig

Jeder von uns wird hin und wieder in einen Streit hineingezogen. Das lässt sich nicht vermeiden. Zudem ist Streit auch ein effektives Instrument, um unserer Umgebung ein deutlich sichtbares Stopp­sig­nal zu setzen. Und manchmal braucht es auch ein reinigendes Ge­wit­ter, damit danach alles besser wird.

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Warum wir Fehlentscheidungen treu bleiben

image Unsere jetzige Situation ist die Summe aller unserer Ent­schei­dun­gen der Vergangenheit. Das ist nicht weiter überraschend. Spannend dagegen wird es, wenn wir wissen, dass viele Menschen einen für sie falschen oder fatalen Weg wissentlich wei­ter gehen, also bewusst Fehlentscheidungen in Kauf nehmen.

Das kann der Unternehmenslenker sein, der die Hände nicht von ei­nem erfolglosen Produkt lassen kann, in das er bereits Millionen von Euro versenkt hat und das kann Hänschen Müller sein, der weiter sei­nem Beruf treu bleibt, der ihn krank und schließlich arbeitslos ge­macht hat.

In den Abgrund

Mit unseren Entscheidungen geben wir unserem Handeln eine Rich­tung. Nicht selten gehen wir in die falsche Richtung, weil wir uns über den Platz, den wir eines Tages in unserem Leben einnehmen wollen niemals Gedanken gemacht haben. Irgendwann wissen wir nur, dass der gerade beschrittene Weg nicht der richtige für uns ist.

So weit so gut. Dann müssten wir doch einfach die Richtung ändern, oder? Das allerdings ist für viele von uns zu einfach.

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Die Entscheidung des Bundestrainers

image Joachim Löw hat mit der Deutschen Nationalmannschaft den dritten Platz belegt. Ange­sichts des begeisternden Fuß­balls, den wir über weite Teile der WM sehen konnten ist das wenig. Angesichts der Erwar­tungen, die wir vor der WM hatten ist es viel.

Gretchenfrage für Löw

Wie bei der letzten WM auch, steht unser jetziger Bundestrainer vor der Frage, ob er weiter machen soll oder nicht. Nach den emo­tiona­len Strapazen der letzten Wochen, nimmt er sich dafür erst einmal ein paar Tage Ruhe, um wieder zu sich selbst zu finden.

Anders als viele andere Entscheider, weiß Löw ganz offensichtlich, was er will. Er hat eine Vision. Doch der DFB ist ein politisch ge­präg­ter Verband und bei der Nationalmannschaft wollen viele Köche den Brei verderben.

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Nachdenkliche Macher

imageJeder Entscheider kennt die Situation. Wir stehen vor einer unerwarteten Situation und müssen eine Entscheidung treffen. Aber wir haben keine Meinung dazu.

“… Die Banken soll am besten der Richter bearbeiten. Das lief in der Vergangenheit immer bestens.”

“Ach, wissen Sie das nicht …?”

“Was soll ich wissen?”

“Alex Richter hat sich für die nächsten drei Monate krank gemeldet. Burnout heißt es. Wer soll jetzt die Gespräche mit den Banken übernehmen?”

Die falsche Frage

Viele Entscheider fragen dann gerne ihre Mitarbeiter, was sie denn darüber denken. Das kann allerdings gefährlich sein. Denn zum einen wissen wir nicht auf welcher Grundlage der andere seine Meinung gebildet hat. Zum anderen könnte es sein, dass sich der Mitarbeiter schnell eine Meinung zulegt, um bei uns zu punkten.

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So behalten wir die entscheidende Kontrolle

image Wir möchten immer “etwas Neues” lernen. Dabei geraten die Grundlagen oft in Ver­gessenheit.  Wir haben oft  komplizierte Themen über die wir entscheiden müssen. Daher glauben wir, dass es eines ebenso komplexen Werkzeu­ges bedarf, um zu einer guten Entscheidung zu kommen.

Denkfehler

Dabei sitzen wir einem Denkfehler auf. Die Themen mögen kompliziert sein. Aber der Entscheidungsprozess muss es nicht sein. Wer die Komplexität seines Themas in den Entscheidungsprozess hinein trägt, wird damit nicht glücklich.

Schauen wir uns Fehlentscheidungen an, sehen wir, dass die Fehler meistens schon in den einfachsten Grundlagen gemacht werden. Denn durch unsere komplizierten Themen verlieren wir den Blick für das Einfache.

Einer dieser Fehler ist die mangelnde Kontrolle über die eigene Entscheidung.

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Langsame Brüter in der Grübelfalle

image Die Natur hat uns dazu ausgelegt, Entscheidungen zu treffen. Die meisten von un­se­ren 20.000 Entscheidungen pro Tag treffen wir allerdings unbewusst. Daher machen wir auch keine große Sache daraus.

Allerdings gibt es einige Entscheidungen, die unsere Wahrnehmungsschwelle über­sprin­gen. Mit ihnen beschäf­tigen wir uns ganz bewusst. Und für einige von uns beginnt damit das Drama. Denn manchmal ist der Zeitpunkt in der Entscheidung, zu dem sie uns bewusst wird ungünstig.

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Richtungsentscheidung

image Übernahmen waren schon immer ein probates Mittel, das eigene Wachstum zu beschleunigen. Allerdings sind die Lehrbücher voll von Beispielen, in denen eine Übernahme der Startschuss für jahrelange Schwierigkeiten war.

Denken wir z.B. in Deutschland an die Nixdorf-Übernahme durch Siemens. Oder als Time-Warner und Amerika Online zusammen gingen.

Kulturelle Uneinigkeit

Üblicherweise werden kulturelle Differenzen für die Probleme verantwortlich gemacht. Unter anderem auch auf der Kundenseite. So waren Daimler-Kunden nicht bereit, Chrysler-Teile in ihrem Mercedes Benz zu tolerieren und Chrysler-Kunden konnten sich nicht vorstellen mehr Geld für ihre Autos zu bezahlen, um Daimler-Teile in ihrem Chrysler zu haben. Da ist es dann schwer, à la VW gemeinsame Plattformen zu entwickeln und Kosten zu senken.

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Gefährliche Brandung der Konsequenzen

image Als Entscheider sind wir der Kapitän des Schiffs unseres Schicksals. Haben wir nicht weit vorausgedacht, steuern wir vielleicht ein gefährliches Riff an. Ragen dann die mordgierigen Felszähne vor uns aus dem Wasser während von hinten die Brandung schiebt. Wird es schnell hektisch.

Ausguck: Riffe voraus, kommen mit 15 Knoten schnell näher!

Kapitän: Mist! Ich Armleuchter! Ich habe den falschen Kurs gesetzt. Steuermann, drehen Sie mal wild am Steuer!

Steuermann: Was soll das denn für ein Kurs sein?

Kapitän: Na gut! Dann eben hart Backbord! Volle Fahrt zurück!

Ausguck: Wir sind jetzt im Riff!

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Ausguck: Wir sind durch die Riffe durch! Wir haben ernsthafte Schäden! An eine Weiterfahrt ist nicht zu denken.

Kapitän: Ich wusste doch, dass es geht! Ich habe nie daran gezweifelt. Setzt das Schiff auf Grund. Wir bleiben erst einmal hier! Das war ja mein Ziel!

Steuermann: Wirklich? Hier? Was gibt’s hier denn?

Kapitän: Nichts! Aber wenn es so schwer war, hier her zu kommen, dann ist das ein Erfolg. Und ich wüsste nicht, wo wir sonst sein sollten. Also ist es hier so gut wie sonst wo.

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So gehen wir mit schweren Entscheidungen um

Hier ein Link zum Carl Hanser Verlag

Viel Vergnügen!