Ein Rat vom Entscheidungscoach

istockphoto.com iStock_000000570969Small.jpgEntscheidungen ziehen sich manchmal hin, wie zäher Kaugummi. Das ist bei schwierigen Entscheidungen verständlich. Schließlich will der Entscheider gut aus der Sache hervorgehen. Wir haben dann die Wahl:

  1. Über das Problem und den Entscheidungsauslöser immer und immer wieder nachdenken und darüber lamentieren
  2. Hypnotisiert auf die sich automatisch anbietenden Alternativen starren und keine Auswahl treffen können
  3. Unabhängig von der Situation einen strukturierten Entscheidungsprozess durchlaufen

Was würden Sie machen? Na ja, die Antwort können wir uns schenken. 🙂 Aber vielleicht kennen Sie trotzdem den einen oder anderen Entscheider, der seine Zeit mit Option 1 oder 2 zubringt. Es ist ja auch nichts falsch daran, die Entscheidungssituation zu analysieren. Den Kaninchenblick auf die Alternativen dagegen können wir uns schenken. 😮

Entscheidungsfindung in der richtigen Zeit

Meiner Erfahrung nach ist Zeit beim Entscheiden ein großer Luxus. Immer wieder werde ich gefragt, wie viel Zeit für die zahlreichen Entscheidungen aufgebracht werden soll, wo doch immer so viel zu tun ist. Hinter dieser Frage steht natürlich eher ein Priorisierungsproblem.

Allerdings bleibt die Zeit ja nicht stehen, nur weil wie eine Entscheidung zu treffen haben.

Stellen Sie sich vor, Sie setzen sich in ein gutes Restaurant. Die Tageskarte sieht vielversprechend aus. Da gibt es Gelbflossenthunfisch mit schwarzem Trüffel, argentinisches T-Bonesteak, Trüffelparfait und andere Köstlichkeiten. Aber anstatt zu bestellen, überlegen Sie immer wieder, was denn von den Gerichten jetzt das Beste sein könnte. Schließlich treffen sie nach vielen Gläsern Wasser und vier Stunden später ihre Entscheidung. „Den Gelbflossenthunfisch bitte!“ Der Kellner schaut Sie freundlich an und teilt Ihnen mit, dass die Tageskarte bedauerlicherweise ausverkauft ist und das Restaurant in der nächsten halben Stunden schließen wird.

Viele Alternativen stehen nur für eine gewisse Zeit zur Verfügung. Sie laufen uns quasi davon. Wir können uns für wichtigen Entscheidungen durchaus Zeit nehmen, aber am wichtigsten ist es, möglichst bald „bereit“ zu sein. Das heißt, wir wissen sehr genau, was wir wollen und arbeiten nur noch daran, eine möglichst große Anzahl von Ausprägungen davon zur Auswahl zu haben.

Gute Entscheider verbringen 80-90% ihrer Zeit mit der Schaffung geeigneter Alternativen (wobei diese Aufgabe auch gut zu delegieren ist). Mit der eigentlichen Wahl, welche Alternative es letztlich sein soll, beschäftigen sie sich lediglich 2-3%. Wozu auch mehr investieren? Wenn ich genau weiß, was ich will (ich bereit bin) und meine Alternativen entsprechend gestaltet sind, dann ist die Auswahl kinderleicht. 😎

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Thema Zeit bei Ihren Entscheidungen gemacht?

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