Keine Tabus

imageDie Eurokrise wird uns ver-mutlich noch geraume Zeit be­schäftigen. Das gibt selbst die Bundeskanzlerin zu. Wenn da­bei etwas Ordentliches he­raus kommt, sollen sich unsere Poli­tiker ruhig Zeit dafür neh­men.

Allerdings glaube ich, dass sich die politische Elite Europas ein Denkverbot auferlegt hat.

Frau Merkel spricht davon, dass die Ursachen für die Krise identifiziert seien. Die Mitgliedsstaaten in der Eurozone sind zu sehr verschuldet. Das ist auf eine gewisse Weise richtig. Gäbe es keine Verschuldung, müsste kein Staat sich Gedanken über sein Rating machen.

So aber führen die Märkte unsere Euroländer vor, wie einen Preisbul­len bei der Versteigerung.

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Altes Wissen

SpurenNon scholae sed vitae discimus” habe ich noch im Lateinunterricht gelernt. Doch wenn ich zurück­blicke, könnte ich mit dem Schul­wissen keinen Blumentopf ge­winnen.

Die Geschwindigkeit, mit der unser Wissen veraltet ist er­schreckend. Wer jetzt glaubt, dass diese Entwicklung Grund­sätzliches wie Lesen und Schrei­ben nicht tangiert, wird schnell eines Besseren belehrt.

So diskutieren Pädagogen gerade, ob es überhaupt sinnvoll ist, Schul­anfängern eine Schreibschrift beizubringen, wenn sie in Zukunft ohnehin an der QWERTZ-Tastatur schreiben werden.

Wenn wir so radikal auf die neuen Verhältnisse eingehen, sollten wir allerdings auch Nägel mit Köpfen machen. Denn die bekannte Anordnung unserer Tastatur entstand nicht etwa aus dem Bemühen, besonders schnelles Tippen zu ermöglichen, sondern es im Gegenteil zu verlangsamen. Denn die frühen Schreibmaschinentypen tendierten dazu, sich ineinander zu verhakeln, wenn man zu schnell tippte.

Doch das ist natürlich ein Nebenschauplatz.

Der Entscheidercoach im Gespräch

Für uns alle ist eine Realität, dass wir unser Wissen ständig aktuell halten müssen. So beschäftige ich mich zum Beispiel immer wieder mit den Ergebnissen der aktuellen Gehirnforschung.

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Die Erfahrung

Aufgeben weißer König Seit Jahren kennt Robert nichts anderes als lange Arbeitstage. Doch sein Unternehmen kommt nicht vom Fleck. Die Konkurrenz ist hart und der Durchbruch ist nicht näher als letztes Jahr.

Robert: »Soll ich aufgeben?«

Ich überlegte einen Moment. Denn auf diese Frage gibt es von meiner Seite keine gute Antwort. Stattdessen frage ich ihn: »Was wollen Sie denn mit dem Aufgeben erreichen?«

Robert: »Ich will der Sinnlosigkeit ein Ende bereiten. Es gibt andere, die es besser machen als ich. Warum sollte ich mich weiter abmühen?«

Ich: »Sagen Sie es mir«

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Das zu Guttenberg Projekt

Die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Das war meiner erster Gedanke, als mir Karl-Theodor zu Guttenberg von allen Titelseiten seinen Sünderblick entgegen warf. Egal ob Handelsblatt, FAZ oder Spiegel – alle haben sie in den letzten Tagen gleich mehrere Artikel und Kommentare über den Ex-Politiker verfasst.

Ganz offensichtlich gibt es für Deutschland derzeit kein wichtigeres Thema. Ich verstehe jetzt, dass die Eurokrise eine Lückenfüller war, bis sich Wichtigeres ergibt.

Kommt zu Guttenberg jetzt zurück? Wer weiß? 🙂

180 Jahre ohne Traum

Vor 180 Jahren entdeckte der englische Forscher Michael Faraday die Stromerzeugung mittels magnetischer Induktion. Bei der Bewegung eines Leiters durch ein magnetisches Feld kommt es zu Ladungstren­nung und zum Stromfluss.

Auf dieser Erfindung basiert unsere gesamte Zivilisation. Denn jedes Kraftwerk erzeugt nach diesem Prinzip seinen Strom.

Spannend

Kohlekraftwerke, genauso wie Atomkraftwerke jagen erhitzten Wasserdampf durch eine Turbine, die den Leiter durch das Magnetfeld bewegt. Bei Wind- und Wasserkraftwerken wird die Bewegung der Naturkräfte auf gleiche Weise umgesetzt.

Wir setzen also Bewegung in elektrischen Strom um. auf diese Leistung können wir immer noch stolz sein. Allerdings entwickelt sich genau diese Erfindung zu unser aller Problem.

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Das war die Präsentationskonferenz 2011

Wort zum Sonntag Es war eine spannende Woche für den Entscheidercoach. Am 15.11. ging Entscheidend besser! mit großem Erfolg in die zweite Runde. Meine Referenten und ich begeister­ten unser Publikum. Das ist die hohe Kunst. Denn das Gegenteil erleben wir viel zu häufig.

Wer vor Publikum sprechen darf, erlebt eine Gnade, die verdient werden muss. Das Internet macht die reinen Wissensvermittler über­flüssig. Gute Redner berühren ihre Zuhörer emotional und aktivieren die Umsetzung von Wissen.

Allein im stillen Kämmerlein kommen wir damit leider nicht weiter. Ich lerne gerne von den Besten ihres Fachs.

Daher hatte auch die Präsentationskonferenz 2011 in Darmstadt im Kalender.

Ein Feuerwerk der Präsentationen

Matthias Garten hat wieder einige der besten Referenten zum Thema Reden und Präsentation an einem Ort versammelt. Ich habe viel gelacht und viel gelernt.

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Ärger und Intrigen im Olymp – ein Thriller

Olympus 006Meine erste Spiegelreflexkamera war keine Olympus. Das war auch gut so. Denn irgendwann fiel sie mir aus der Hand und fortan hatte ich einen Riss im Spiegel.

Aber meine zweite Kamera war eine Olympus OM-1, die mir mein Vater schenkte.

Dieses kleine Wunderwerk der Technik war perfekt für mich. Beim Gedanken an die dazu passenden Zuiko-Objektive fange ich heute noch das Schwärmen an.

Doch das war einmal. Wie sich jetzt herausstellt, laufen hinter den Kulissen des beliebten Kameraherstellers seit Jahren krumme Geschäf­te.

Aber fangen wir ganz am Anfang an. Denn diese Geschichte hat  alles, was ein guter Thriller braucht.

Natürlich gibt es auch einen Helden, verkörpert in dem Briten Michael Woodford. Er war bis vor kurzem der Chef von Olympus. Die folgende Geschichte basiert auf den Fakten aus der Presse und meiner lebhaften Fantasie.

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Die Euronauten und das goldene Vlies

Euronauten Die Antike gehörte den Griechen. Sie legten die Grund­steine für Kultur, Philo­sophie und Mathematik. Selbst die Namenspatronin unseres Kon­ti­nents »Euro­pa« ist eine Griechin. Heute zeugen nur noch Ruinen von dieser großen Zeit und das eine oder andere Pferd in unserem PC.

In unsren Zeiten stehen die Griechen für etwas anderes. Dank ihrer Schulden haben gierige Banker den Euro in der Hand und zupfen in aller Seelenruhe an seinen Grundfesten.

Doch was ist die Ursache der Krise? Spekulanten gab es schon immer und natürlich haben sie sich an die Währungen schwacher Länder herangemacht und gegen sie spekuliert.

Vor wenigen Jahren fanden wir das gut und sprachen von »den disziplinierenden Kräften der Märkte.«

Die Lizenz zum Gelddrucken

Doch im Zweifelsfall hat sich noch keine Regierung davon einschüchtern lassen. Schon vor der Euroeinführung haben Länder wie Italien und Griechenland prinzipiell kein Problem in der Geldvermehrung durch die Druckmaschine gesehen.

Erst als der Euro und seine Verheißungen am Horizont auftauchten, begann Italien vernünftig zu wirtschaften und Griechenland frisierte seine Bilanzen. 😮

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Steve Jobs

Ein über alle Maßen erstaunlicher Mensch hat uns verlassen. Steve Jobs ist tot. Die Nachricht darüber löste bei mir ein Gefühl von Verlust aus.

Denn es gibt wohl kaum einen Menschen, der mehr seinen Traum gelebt hat als Steve.

Unabhängig davon, welches Betriebssystem in meinem Rechner läuft und welche Marke das Gehäuse ziert. Ich verdanke es Steve Jobs, dass sich eine benutzerfreundliche Oberfläche, die Maus und der Touchscreen durchgesetzt hat.

Gegenüber den Rechnern der DOS und Unix-Ära ist das ein gewaltiger Fortschritt. Wir leben technisch heute das, was wir als Kinder vielleicht in Raumschiff Enterprise sahen.

Ohne Steve Jobs wären Computer in allen unseren Lebensbereichen weniger selbstverständlich (im doppelten Sinn) als heute. Er war der Wegbereiter für benutzerfreundliche Technologie.

Auch seine Lebensphilosophie war bemerkenswert. In seiner inzwischen berühmten Rede vor Standford Studenten empfiehlt er ihnen, das zu tun, was sie lieben. Das ist das wichtigste Erfolgsrezept.

Jeden Morgen fragte er sich beim Blick in den Spiegel: Wenn dies der letzte Tag meines Lebens wäre, würde ich das tun, was ich heute tun werde?

Steve Jobs war ein begnadeter Präsentator. Legendär ist sein berühmtes Realitätsverzerrungsfeld, dem seine Zuhörer ausgesetzt waren. Die Apple-Keynotes wurden immer mit großer Spannung verfolgt.

In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder über Steve als Entscheider geschrieben.

Mal war es positiv und mal eher kopfschüttelnd. Seine technischen Entscheidungen waren richtungsweisend, aber so manche operative Entscheidung brachte ihm den Ruf ein, eine Diva zu sein.

Als die Entwickler bei Apple Anfang der 2000er Jahre Steve den ersten Prototypen eines iPads vorstellten, soll Steves erste Reaktion gewesen sein: Es wäre cool, wenn wir das als Mobiltelefon herausbrächten. 2007 war es soweit, das erste iPhone erblickte seinen euphorischen Markt.

Erst als Apple fast 100  Millionen davon verkauft hatte, war der Markt auch reif für die iPads. Der Rest ist bekannt.

Apple litt fast seine gesamte Geschichte darunter, dass Betriebssystem und Hardware proprietär waren. Das hatte zwar den Vorteil, die Benutzererfahrung unter Kontrolle zu haben. Aber das offenere IBM-PC System drückte durch seine zahlreichen Anbieter Apple an die Wand.

Gerne gaben die PC-Vertreter zu, dass Apple benutzerfreundlicher war. Allerdings lief das Gros der Software auf PCs und Apple-Nutzer hatten oft das Nachsehen.

Steve Jobs glaubte an das Mantra der Kontrolle, um die perfekte Nutzererfahrung zu schaffen. Allerdings lernte er von seinen Gegnern. Denn nach seinem Wiedereinstieg bei Apple stellte das Unternehmen seine Hardware auf Intel-Prozessoren um.

Das machte sie vollständig PC-kompatibel. Jetzt konnte Apple mit Fug und Recht behaupten: Auf einem Apple-Rechner haben wir alle Vorteile eines Apple und es laufen alle PC-Programme darauf.

Im letzten Quartal hat Apple in den USA die meisten Notebooks und Desktop-Rechner verkauft. Noch vor wenigen Jahren hätte das niemand jemals für möglich gehalten. Steve Jobs war niemand, der an alten Zöpfen hing. Er schnitt sie gerne ab.

Wer jetzt glaubt, dass Steve einfach nur das große Glück gehabt hat, zu richtigen Zeit am richtigen Ort für den Boom der Computerindustrie gewesen zu sein, sollte sich die Geschichte noch genauer ansehen.

1985 wurde Steve Jobs von John Scully aus dem Unternehmen gedrängt und musste Apple verlassen. Er kaufte daraufhin für 5 Millionen Dollar eine kleine Trickfilm-Abteilung von Lucas Films und nannte das Unternehmen Pixar.  Einige Jahr später zahlte ihm Disney Corp. 7 Milliarden Dollar für das erfolgreichste Trickfilmstudio Hollywoods.

Auch während seines Apple-Exils war er von der Ideen benutzerfreundlicher Computer beseelt. Seine Neugründung Next Computers galt aber jahrelang als Flop.

Bevor Steve wieder zu Apple zurückkehrte hatte es das Unternehmen versäumt, sein Mac Betriebssystem zukunftsoffen weiter zu entwickeln. Es war letztlich die langgesuchte Rettung, als das Unternehmen Next Computers und sein Betriebssystem für eine halbe Milliarde Dollar einkaufte.

Genau genommen läuft also auf den heutigen Apple-Rechnern kein Mac OS sondern das Next OS.

Kein Wunder also,  wenn er im Video über “Connecting the dots” spricht.

Denn Steve glaubte daran, dass man seinem Schicksal vertrauen müsse und davon überzeugt sein müsse, dass man das Richtige tut. Am Ende werde sich alles fügen. Es stimmt.

Menschen wie Steve Jobs sind selten. Deshalb bewegen sie auch so viel. Was er bewegt hat, reicht für viele Leben. Ich werde ihn trotzdem vermissen.

“Nobody wants to die. Even people who want to go to heaven do not want to die to get there. … Death is very likely the single best invention of life. It is life’s change agent. It clears out the old to make way for the new.”

Steve Jobs

Die Tropfenfalle

imageFrüher Morgen: Es ist noch still im Haus. Niemand ahnt, was gleich passieren wird. Ein Mann in mittleren Jahren steht plötz­lich auf. Nichts kann ihn aufhal­ten. Mit noch etwas unsicheren, trotzdem energischen Schritten durchquert er den Flur und kommt in die Küche.

Mit einem saftigen Schmatzen öffnet sich die Tür zum Kühl­schrank. In der Morgendämmerung lockt sein Licht den Hausherrn wie eine Motte. Das fahle Licht illuminiert sein vorfreudiges Gesicht. Da steht es: ein kleines Schokotörtchen vom Vortag.

Eigentlich sollte unser Frühaufsteher auf derartige Kalorienbomben verzichten. Seine Frau erinnert ihn gerne an sein Versprechen, dass er dieses Jahr wieder auf 85 Kg abnehmen wollte. Aber seine Frau liegt noch ahnungslos im weichen warmen Bett.

Ein Lächeln umspielt seinen Mund. Frühaufsteher haben mehr vom Leben! Doch so sehr das Törtchen lockt, meldet sich doch sein Gewissen. “Das will ich doch gar nicht!” Unbewusst formt sein Mund ein einziges Wort: “Doch!”

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