Schenken Sie sich selbst eine Veränderung

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Nichts ist so schwer, wie das eigene Verhalten zu verändern. Denn der Alltag verschlingt die meisten guten Vorsätze. In diesem Artikel lesen Sie, wie Sie trotzdem die Veränderung schaffen.

Vor kurzem konnten wir die Lebensgeschichte von Reinhard Mohn im Fernsehen sehen. Darin beschreibt ein langjähriger Begleitung den Unternehmer so: “Er war eine echte Führungspersönlichkeit. Er hörte sich immer an, was die Leute zu sagen hatten und ließ sie ausreden. Am Ende traf er seine Entscheidung.”

Meistens erleben wir es anders. Viele Menschen  lassen ihr Gegenüber seine Gedankengänge nicht zuende bringen und unterbrechen ihn schon lange vorher. Vielleicht hat sich der eine oder andere gedacht, “das mache ich ab jetzt auch”.

Kaum tauchen wir dann wieder in unseren Alltag ein, ist dieser Vorsatz aber schon vergessen und wir merken dann vielleicht nicht einmal, dass wir ihn gerade brechen, wenn wir das nächste Mal jemandem ins Wort fallen.

Wir machen es uns zu einfach

Natürlich ist es schön, wenn es uns gelingt, die herausragende Eigenschaft einer echten Führungspersönlichkeit für uns zu übernehmen. Wäre doch schön, wenn auch mal einer so respektvoll über uns im Fernsehen sprechen würde, oder?

Ja! Es wäre schön. Aber schließlich gibt es so viele Dinge, die schön wären. Zum Beispiel wäre es schön, wenn wir immer alle wichtigen Aufgaben rechtzeitig erledigen würden, so dass wir niemals im Abgabestress sind. Es wäre schön, wenn wir jeden Morgen ein paar Minuten positiv und dankbar über den Tag nachdenken würden oder wenn wir im Lotto gewinnen würden.

Motivation ist alles

Letzteres ist außerhalb unserer Kontrolle. Das ist mit allem so, das “schön wäre”. Denn wir übernehmen die Kontrolle einfach nicht. Wer etwas ändern möchte, der braucht dafür einen wichtigen Grund. Ansonsten passiert nichts.

Der Status quo könnte schlechter nicht sein

Zum Beispiel könnten Sie sich vor Augen halten: “Es ist wirklich respektlos und jämmerlich, wenn ich meine Gesprächspartner nicht ausreden lasse.” Damit haben Sie ihr bisheriges Verhalten schon einmal klassifiziert. Aber das reicht nicht. Denn das schütteln wir schnell wieder ab.

Die Zeit vertieft alle Wunden

Daher brauchen wir noch die zeitliche Dimension. Wie sieht es aus, wenn wir noch in zehn Jahren niemanden ausreden ließen? Ja, wie könnte das wohl enden? “Ich stoße viele Menschen vor den Kopf und verbaue mir damit meine Chancen, meine Ziele zu erreichen. Letztlich bin ich dann ein Loser ohne es zu merken.”

Jetzt fühlen wir uns richtig schlecht. Unser Verhalten macht uns zum Loser und verbaut uns alle Chancen. Das müssen wir ändern. Dabei ist es doch ganz einfach. Wir müssen nur alle ausreden lassen.

Sehr schön! Jetzt sind wir motiviert. Allerdings wird auch diese Motivation im Alltag schnell verfliegen, denn es fehlt noch etwas sehr Wichtiges.

Bewusstsein schaffen

Damit wir im Alltag schnell funktionieren und nicht ständig über unser Verhalten nachdenken müssen, sind wir konditioniert. Weniger positiv ausgedrückt heißt das, wir sind Reiz-Reaktions-Automaten. Spricht jemand uns an, hören wir genau so lange zu, bis er etwas sagt, was uns stört (Reiz) und unterbrechen ihn dann (Reaktion).

Eine Konditionierung brechen wir nicht durch einen einfachen Beschluss, egal wie motiviert wir sind. Wir brauchen in dieser Situation stattdessen unsere bewusste Entscheidungsfähigkeit.

Wir können dafür sorgen, indem wir jeden Außenstehenden bitten, uns darauf aufmerksam zu machen, sollten wir ihm ins Wort fallen. Das kann praktikabel sein, ist es aber leider meistens nicht.

Das Erfolgstagebuch

Eine bessere Methode ist das Tagebuchführen. Stellen wir uns vor, jeden Morgen schreiben wir uns auf, was wir gerne anders machen wollen. Wir kennen unsere Termine und planen das geänderte Verhalten bereits ein. Am Abend prüfen wir, inwieweit es funktioniert hat.

Am Anfang werden wir feststellen, dass wir unser geändertes Verhalten oft noch nicht umsetzen. Wichtig dabei ist allerdings, dass wir es abends registrieren und uns vornehmen, es bei nächsten Mal besser zu machen.

Der Durchbruch

Je länger wir das machen, desto häufiger durchbrechen wir unsere Konditionierung und handeln bewusst. Eines Tages entsteht so eine neue Konditionierung, die es uns erlaubt, den anderen ausreden zu lassen, ohne dass wir bewusst daran denken müssten.

Die Sache hat natürlich einen Haken. Denn wie schaffen Sie es, tatsächlich zwei Mal am Tag Tagebuch zu führen?

Kaufen Sie sich einfach ein sehr schönes Buch mit leeren Seiten. Sparen Sie dabei nicht. Geben Sie ruhig richtig viel Geld damit aus. Auf der ersten Seite schreiben Sie auf, was Ihnen das tägliche Tagebuchschreiben ermöglichen wird. Dass Sie alle Ziele ca. 200 Prozent schneller umsetzen. Dass Sie alles verändern können, was Sie sich vornehmen. Dass Sie Ihr Leben endlich voller Sinn erleben werden. Kurz: Tagebuchschreiben wird Sie glücklich machen.

Was würde wohl passieren, wenn Sie von jetzt an ihr ganzes Leben lang in Ihr Tagebuch schreiben würden? Was würde das wohl verändern?

Stellen Sie sich ihren Wecker ein paar Minuten früher und vor allen Dingen, lassen Sie sich auf diverse Arten (Ehefrau, Handy, Wecker, etc.) daran erinnern, dass Sie abends noch einen wichtigen unaufschiebbaren Termin haben.

Es gibt wenige Dinge, die unser Leben so grundlegend verändern können wie das Tagebuchschreiben.

Machen Sie sich doch die Freude

Klar, wir haben hier wieder ein Henne-Ei-Problem. Aber vielleicht können wir uns zu Weihnachten ja einmal ein Geschenk machen, das unser Leben zum Besten verändert. Schenken wir uns die Angewohnheit, zwei Mal täglich in unser persönliches Erfolgstagebuch zu schreiben. Denn wir verdienen es.

3 Kommentare
  1. Ralf Hiltmann
    Ralf Hiltmann sagte:

    Jaja, das Kreuz mit den Veränderungen 😉

    Es ist ja schon irgendwie verrückt: tatsächlich verändert sich alles ununterbrochen, und doch scheitern wir ebenso ununterbrochen daran, mit den Veränderungen Schritt zu halten, geschweige denn, selbständig Veränderungen vorzunehmen.

    Woran es so oft scheitert, ist die uns scheinbar allen innwohnende Veränderungsresistenz. Was uns in aller Regel davon abhält, eine anhaltende Veränderung vorzunehmen ist, dass wir

    a) Nicht wollen, was wir bekommen;
    b) nicht bekommen, was wir wollen;
    c) nicht wissen, was wir wollen.

    Und diesen dreien liegt nichts anders zugrunde als Widerstand.

    Widerstand dagegen, etwas zu haben (das wir nicht wollen).
    Widerstand dagegen, etwas nicht haben (das wir begehren)
    Widerstand dagegen, Klarheit zu haben (in bezug auf das, was wir wollen).

    Der Weg hinaus?

    Resis-Dance – der Tanz mit den Widerständen.

    Als erstes erkennen, dass es Widerstände sind, die uns von notwendigen bzw. gewünschten Veränderungen abhalten.
    Dann diese Widerstände anerkennen – und darüber hinaus optimalerweise wertschätzen.

    Das, was uns im Weg steht, zu erkennen, anzuerkennen und wertzuschätzen, führt dazu, dass dieser Widerstand seinen Einfluss auf unsere Entscheidungs- u. Veränderungsfähigkeit (und -bereitschaft) verliert – und der Weg frei wird.

    Es ist wie bei einem PC, der sich aufgehängt hat. Nichts geht mehr.
    Also – Reset. Neustart. Zurück auf Null.

    Den Dingen Aufmerksamkeit schenken. Erlauben, sie da sein zu lassen. Entspannen Den Kampf aufgeben.
    Und ein bißchen damit spielen. Mehr Leichtigkeit in das Ganze bringen. Und dann klar ausrichten und dran bleiben 🙂

    Schöne Grüße,
    Ralf

    Antworten
  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Um in der Metapher zu bleiben:
    Den Reset-Knopf drücke ich, wenn ein Programm nicht mehr das macht, was es machen soll und sich aufhängt.

    Bei Dingen, die wir vielleicht ändern wollen, machen unsere Programme genau das, was sie ursprünglich tun sollten. Nur ist es das falsche Programm für die veränderte Situation in der wir uns befinden.

    Den Reset haben wir jeden Morgen wenn wir aufwachen. Aber kurze Zeit darauf „laden“ wir wieder alle Programme ob gut oder schlecht und das Drama nimmt seinen Lauf.

    Daher müssen wir unsere alten Programme löschen und durch neue ersetzen. Das ist die eigentliche Herausforderung.

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