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Was für ein Typ – Rückschläge verarbeiten

Wie gehen wir mit Rückschlägen um?

image Ein überaus interessanter Auf­trag löst sich von einem Moment auf den anderen in Rauch auf! Wem ist das noch nicht passiert? Allerdings gehen die Menschen sehr unterschiedlich mit dem Er­eignis um.

Die Zeichenseher

“Das ist ein Zeichen! Ich sollte mich auf andere Bereiche meines Geschäfts konzentrieren,” sagen die einen. “Überhaupt die Möglich­keit gehabt zu haben, ist eine Zeichen, ich sollte damit weiterma­chen,” sagen die anderen. Sie sehen an diesen unterschiedlichen Sichtwei­sen bereits das Grundproblem.

Ob es ein Zeichen ist und wie Sie es interpretieren, bleibt Ihnen selbst überlassen. Dabei will ich noch nicht einmal die Frage beantworten, woher dieses Zeichen stammt. Man muss dazu nicht unbedingt ins Metaphysische gehen.

Wir brauchen eine Rückmeldung vom Markt, um daraus Rückschlüsse für unser Handeln zu ziehen. Wenn Sie diese Rückmeldungen “ein Zeichen” nennen, dann muss das kein Fehler sein. Unsere Interpre­tation dagegen bestimmt, ob wir langfristig erfolgreich sind oder nicht.

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Dank Dir – Das macht Erfolg aus.

image Ich habe dieses Jahr vermehrt über die geistige Verfassung geschrieben, in der sich ein guter Entscheider befinden sollte.

Der einfache Rat dahinter: Triff keine Entscheidung, solange Du emotional aus dem Gleichgewicht bist.

Die Qualität unserer Entscheidungen hängt nicht allein von unserer Methoden­kompetenz ab. Methoden helfen, sie bes­ser zu organisieren. Aber die wichtigste Person beim Entscheiden ist der Ent­scheider selbst.

Ein Mangel an Dankbarkeit

Unglücklicherweise sind wir nur zu gerne bereit, uns selbst klein zu reden. »Das geht bestimmt daneben«, »Dafür bin ich einfach zu blöd«, »Technik und ich – das passt nicht zusammen«.

Nachdem wir uns auf dieser Weise gut zugeredet haben, gehen wir mit breiter Brust in unsere nächste Entscheidung. 😕

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Machertum als Gegenstand der Forschung

image Gestern gab es einen interessanten Artikel im Handelsblatt über die Wis­sen­schaftlerin Saras Sarasva­thy. In ihrem Forschungsgebiet “Ef­fec­tu­a­ti­on” beschäftigt sie sich mit dem Unterschied zwischen Mana­gern und erfolgreichen Unterneh­mern, al­so Ma­chern.

Ihr wenig überraschendes Ergebnis: Macher sind anders erfolgreich als Manager.

Letztere arbeiten mit den Werkzeu­gen der klassischen Betriebswirt­schaftslehre und unterziehen neue Märkte und Ideen zuerst einer rigorosen Marktforschung. Sie erarbei­ten einen Businessplan, stellen Budgets auf und arbeiten dann ihren strukturieren Plan Schritt für Schritt ab.

Zukunft gestalten statt vorhersagen

Macher dagegen wissen genau, dass die Zukunft nicht durch Markt­forschung vorher gesagt werden kann. Das deckt sich auch mit mei­nen Erfahrungen mit mittelständischen Unternehmern. Dort rollt man mit den Augen, wenn Unternehmensberater Entscheidungen mit Ein­trittswahrscheinlichkeiten unterlegen wollen.

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Manager: Arm und Willenlos?

hemdtaschenmanager

Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Daher braucht ein Entscheider eine Vision. Das weiß doch jedes Kind! 🙂 Wie sieht das aber bei einem Ma­nager aus, der in einem großen Unterneh­men Karriere macht?

Welche Freiheiten hat ein Manager?

Sein Einfluss auf die Mission (was ist mein Auftrag) und die Vision seines Arbeitgebers ist gering. Wenn ihm die Vision des Unternehmes nicht passt, ist er also zur Sinnlosigkeit verdammt. Denn jede Entscheidung, die er richtigerweise an der Unternehmens-Vision orientiert, könnte ihm gegen den Strich gehen.

Ich bedaure das sagen zu müssen, aber die wenigsten Unternehmen verfügen über eine Vision, die dem Entscheider eine Richtung geben würde. Hier zum Beispiel die Vision von Siemens und hier die Vision von der Siemens Tochterfirma PTD.

Bei einer Vision geht es ja nicht darum, ein Streberdokument zu verfassen, sondern sie soll den Menschen mitnehmen, ihn sowohl vom Verstand als auch emotional begeistern. Dazu muss jeder Mitarbeiter in der Lage sein, die Vision auch in eigenen Worten wiederzugeben. Im Falle der Siemens AG sind die Worte zu schwach und zu wenig konkret im Falle der Firmen-Tochter würde ich eher einen Knoten in der Zunge bekommen, als die mit der Mission vermixte Vision wieder geben zu können. 😮 Weiterlesen

Gute Gründe liefern keine Resultate

image Laut Hirnforschung treffen wir pro Tag rund 20.000 Entscheidungen. Der Mensch ist also eine wahre Ent­schei­dungs­ma­schi­ne. Unser Bewusstsein wäre von so vielen Entscheidungen überfordert. Daher neh­men wir die meisten davon nicht be­wusst war.

Unbewusste Entscheidungen sind in der Re­gel konditioniert. Davon haben wir schon gehört. Meistens wenn es um ne­ga­ti­ve Verhaltensweisen geht, wie et­was nicht tun zu können oder plötzliche, un­er­klär­li­che Reizbarkeit. Sehen wir, wie ne­ga­tiv Konditionierungen wirken können, fragen wir uns vielleicht, wa­rum die Natur uns damit belastet.

Was soll der Sinn davon sein?

Gutes und schlechtes Verhalten

Konditionierungen sind nichts anderes als in der Vergangenheit von uns festgelegte Wenn-Dann-Programmierungen. Also, wenn kein Auto kommt, können wir die Straße überqueren. Wenn es uns schlecht geht, dann essen wir eine Tafel Schokolade. Dann geht es uns wieder gut.

Autofahrer danken es uns, wenn wir nicht direkt in ihren Fahrweg lau­fen. Was aber als Kind aufgrund der ganzen Bewegung kein Problem ist, führt uns als Erwachsene im Computerzeitalter zu ungeahnten Konfektionsmaßen. Die Schokokonditionierung könnte also negativ sein.

Jeder Mensch hat Tausende solcher bereits getroffener Ent­schei­dun­gen abgespeichert. Die Mehrzahl davon ist hilfreich. Manche davon lassen uns allerdings an uns selbst zweifeln.

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Streit und Entscheidungen

image »Was ist Ihr Ziel. Was wollen Sie mit dem Streit erreichen?«

»Hallo! Mein Kompagnon hat damit angefangen! Er ist die un­treue Tomate. Er hat eine zweite Firma gegründet und lässt mich hier hängen.«

»Ich weiß! Zum Streiten braucht es zumindest zwei entschlos­se­ne Parteien. Stimmen Sie mir zu?«

»Ja! …?«

»Ok! Sie sind also auch entschlossen. Zu was sind Sie denn entschlossen, jenseits der Verletzung, die Ihnen Ihr Kompagnon bei­gebracht hat. Was wollen Sie erreichen?«

»Er soll sich bei mir entschuldigen, seine Fehler einsehen und wieder voll in unserer gemeinsamen Firma mitarbeiten

»Ok! Versuchen wir das einmal neutral zu sehen. Wir haben jetzt Klarheit über Ihr Ziel. Als Entscheider brauchen Sie jetzt attraktive Entscheidungsalternativen. Was könnten Sie tun, um Ihr Ziel zu er­rei­chen?«

»Dem Hundesohn kräftig in den Hintern treten?«

(Lacht) »Gut! Gehen wir es von der Seite an. In welche Zukunft führt sie der “kräftige Tritt in den Hintern”?«

(Grinst) »Ich werde mich richtig gut fühlen

»Und danach?«

(Seufzt) » … stehe ich wahrscheinlich ohne Partner da

»Kommen wir Ihrem Ziel damit näher?«

» … «

Streit ist wichtig

Jeder von uns wird hin und wieder in einen Streit hineingezogen. Das lässt sich nicht vermeiden. Zudem ist Streit auch ein effektives Instrument, um unserer Umgebung ein deutlich sichtbares Stopp­sig­nal zu setzen. Und manchmal braucht es auch ein reinigendes Ge­wit­ter, damit danach alles besser wird.

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Die Vorteil-Nachteil-Falle

image Wir arbeiten nichts ahnend vor uns hin, da ruft ein Per­so­nal­berater an. Schon der zweite in dieser Woche! Wie auch schon beim letzten Mal ver-spricht uns der Anrufer mehr Geld und einen baldigen Kar­rie­re­sprung.

Wir müssten lügen, wären wir nicht versucht. Doch so einfach ist es nicht. Denn der Job, den wir gerade machen ist nicht schlecht und war in der vergangenen Krise niemals gefährdet. Einige Freunde wünschten sich das von ihren Jobs auch.

Also Zeit für eine Entscheidung!

In der Schule habe ich gelernt, dass wir bei einer wichtigen Ent­schei­dung die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Alternativen ei­nan­der gegenüberstellen sollen. Diejenige Alternative mit dem besten Verhältnis an Vor- und Nachteilen würde auch am besten für uns sein.

Jeder kennt diese Vorgehensweise und ich treffe viele, die sie als die einzig Richtige verteidigen. Doch das hilft alles nichts. Gehen wir so vor, befinden wir uns mitten in einer saftigen Entscheidungsfalle.

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Die Wahllosfalle

image Vereinfache Dein Leben – das ist ein Trend, den es nicht erst seit Tiki Küstenmacher gibt. Ich finde die Idee sympathisch. Al­lerdings gibt es Momente, in denen wir uns auch ein wenig mehr Tiefe gönnen sollten.

Stellen wir uns vor, wir sitzen im Büro und machen uns gerade Ged­an­ken darüber, was wir im nächsten Meeting alles erreichen wollen.

Da klingelt das Telefon.

»Guten Tag, Herr Lietz. Mein Name ist Rosalie Pieper* (*Name frei erfunden). Ich bin so froh, Sie erreicht zu haben. Ich bin von einer namenhaften deutschen Wirtschaftszeitung und habe ein phantasti­sches Angebot für Sie!«

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Die Angebotsfalle

image Nehme ich den Lodenmantel, den Trenchcoat oder den Wollmantel? Eine einfache Ent­schei­dung. Die Antwort hängt ganz von unserem Bedarf ab. So sollte es zumindest sein.

Allerdings wissen wir Entscheidungs-Experten, dass wir nicht immer wissen, was wir wirk­lich wollen.

Edle Einfalt

So empfiehlt der Heuristik-Professor Gerd Gige­renzer, nicht länger nach Alternativen zu su­chen, wenn wir bereits eine Lösung für unser Problem gefunden haben. Denn wir werden uns ohnehin für die erste gefundene Lösung entscheiden.

Verwirrende Vielfalt

Das könnte bei dem einen oder anderen ein Stirnrunzeln auslösen. Denn denken wir an Gestaltungsspielräume, dann sind mehr Alterna­tiven besser als weniger.

Allerdings lesen wir bei Barry Schwartz,  dass eine große Auswahl den Entscheider verwirrt, so er denn nicht weiß, was er genau will.

In der Falle

Bei mir läuft das Ganze als Entscheidungsfalle. Genauer gesagt, die Angebotsfalle.

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Urteilsvermögen – Der Umschlagtest

image Gute Entscheider wissen, was sie wollen. Klar! Da nicken wir alle gerne mit dem Kopf und schauen mitleidig auf den Rest der Welt, dem das nicht so geht.

Dabei ist das gar nicht so leicht. Ich stelle immer wieder fest, dass wir uns dabei gerne etwas vormachen. Selbst wenn wir schon eine Vision entwickelt haben. Selbst wenn wir glau­ben, die Situation richtig ein­zu­schät­zen, könnten wir uns etwas vor­ma­chen.

Warum?

Unser Urteilsvermögen löst oft nicht so fein auf, wie wir es in unse­rer Entscheidung von uns erwarten.

Als Strukturierter Entscheider entwickeln wir Kriterien, auf deren Grundlage wir unsere Handlungs-Alternativen einschätzen. Genau die­ser Vorgang ist bei vielen allerdings ein reines Ratespiel.

Denn an dieser Stelle treffen wir eine persönliche Einschätzung. Hier wirkt der menschliche Faktor in jeder Entscheidung. Ob wir nun Josef Ackermann heißen oder Hans Müller.

»Ich würde jedes mal wieder so entscheiden!« Was hier wie Kampf­spruch klingt, ist selbstverständlich und meistens falsch. Denn re­pro­du­zier­ba­re Entscheidungen sind der heilige Gral von uns Ent­schei­dungs­spe­zi­a­lis­ten.

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