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SPD: Wenn eine Programmkommission entscheidet

© Vasiliy Yakobchuk - FOTOLIADemokratie hat immer mit sich bewegenden Massen zu tun und so versuchen die Parteien mit dem Wandel Schritt zu halten. Alle Parteien feilen derzeit an Ihren Programmen, weil sie feststellen, dass die Wähler sie nicht mehr so mögen wie früher. Für mich persönlich ist der politische Inhalt dieser Programme zumindest innerhalb dieses Blogs egal. Als guter Entscheider 🙂 weiß ich, was ich will und ich weiß auch, dass keine Partei dies auch nur annäherungsweise abdeckt 🙁

Wenn man sich die neue Programmatik ansieht, kommt man unweigerlich auf die Idee, dass dies eigentlich die alte Programmatik der Vor-Schröder-Ära ist. Etwas keck läßt die Partei den Begriff „demokratischer Sozialismus“ hoch leben und die Zielgruppe ist die „solidarische Mehrheit“. Das zeugt gelinde gesagt von Mut. Den braucht Deutschlands älteste Partei auch, denn sie bekennt, dass sie mit dem Schröder-Kurs der SPD als Partei der Mitte nicht zurecht gekommen ist. Schröder war innerhalb der SPD ein Revoluzzer und hat viele ihrer Wertvorstellungen auf den Kopf gestellt. Er hatte die SPD mit einem Ruck ein Stück weit in das bürgerliche Lager bewegt, mit dem Erfolg, dass CDU/CSU und FDP keine eigenen Mehrheiten mehr organisieren konnten.

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Respekt am Arbeitsplatz

© imagepro - FOTOLIAGestern Abend trudelte eine Mail der RespectReseachGroup der Uni Hamburg bei mir im Postfach ein. Das Institut führt derzeit eine Umfrage zum Thema Respekt am Arbeitsplatz durch.

Ich finde das Thema höchst interessant. Denn derzeit haben viele Unternehmen Probleme, qualifiziertes Personal zu bekommen. Nach einer längeren Durststrecke rächen sich jetzt Mitarbeiter, die sich schlecht behandelt fühlen, indem sie das Unternehmen wechseln. Schade eigentlich, denn neben einem angemessenen Gehalt geht es den meisten doch nur um eine Beziehung auf Augenhöhe, verbunden mit „Bitte, „Danke“, usw… Diese immateriellen Aspekte kosten den Unternehmer finanziell rein gar nichts, aber offensichtlich fällt es vielen schwer Ihre Mitarbeiter respektvoll zu behandeln. Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Geld in solchen Zeiten Boomzeiten durch Fluktuation verloren geht.

Vielleicht leistet die praxisorientierte Umfrage von Niels van Quaquebeke einen Beitrag zu mehr Respekt am Arbeitsplatz. Er schickt mir folgenden Textbaustein, um meine lieben Leser zur Teilnahme an der Befragung zu animieren:

Fühlen Sie sich von Ihren KollegInnen respektiert? Nervt Sie das respektlose Verhalten Ihres oder Ihrer Vorgesetzten? In einer wissenschaftlichen Untersuchung der RespectResearchGroup sind Ihre Erfahrungen mit Respekt und Respektlosigkeit in Unternehmen gefragt.

Hier der Link zu der Umfrage:
http://ww3.unipark.de/uc/hh_uni_psych_inst/4463/

Die Daten werden dabei natürlich anonym erhoben, ebenso wie kein Unternehmen beim Namen genannt oder abgefragt werden wird. Als Anreiz zur Teilnahme werden 20 Einkaufsgutscheine im Wert von jeweils 25 € verlost. Die Befragung dauert etwa 5-20 Minuten – je nachdem, wie viel die TeilnehmerInnen berichten möchten.

Die Zielgruppe dieser Studie sind natürlich Angestellte. Hoffentlich weiß Herr van Quakebeke, dass meine Leser zum großen Teil Unternehmer sind. 🙂

Virales Offline-Marketing – geht das denn?

© Maksim Shmeljov - FOTOLIA

Virales Marketing, das haben wir inzwischen gelernt, funktioniert bestens online im Internet. Heute verschicken tausende von Nutzern Links auf virale Videos mit meist witzigem Inhalt, wer bei einem Freemailer sein E-Mail-Konto hat, schickt mit jeder E-Mail eine virale Botschaft an seine eigenen Kontakte, da eine kleine Signatur auf den kostenfreien Service hinweist.

Was vor Jahren bei Hotmail für eine lawinenartige Ausweitung der Nutzer geführt hat, ist längst ein alter Hut. Deshalb war Google mit seinem Googlemail etwas geschickter. In den ersten Jahren konnten sich zunächst nur Nutzer anmelden, die zuvor von einem anderen Nutzer eingeladen worden waren.

Paradoxerweise handelten diese teilweise die Einladungen zu dem kostenfreien Service bei Ebay für bis zu 10 $ das Stück! Gar kein schlechter Deal, wenn man bedenkt, dass ein Googlemail-Nutzer bis zu 50 Einladungen aussprechen konnte. Vor wenigen Tagen hat Google seinen Dienst aber allgemein frei gegeben. Denn inzwischen gibt es wohl so viele Nutzer, dass auch genügend Einladungen zur Verfügung stehen 🙂

Als Unternehmer stelle ich mir gerne Fragen. Die Antworten darauf bringen mir neue Ideen. Und neue Ideen bringen neues Geschäft 🙂 Nachdem mein Blog mir viele Leser, gute Positionierungen bei Google-Suchen und regelmäßige Coaching-Anfragen gebracht hat, bin ich von viralen Medien mehr als überzeugt. Ganz nebenbei: Ein Blog ist ein virales Medium, kann man auch bei Martin Oetting lernen 🙂

Meine Schlüsselfrage: Virales Marketing, geht das denn auch offline?

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Wir müssen draussen bleiben!

© RafaÅ? Ulicki - FOTOLIAIch gehe gerne in Kaffeebars amerikanischer Prägung, á la Starbucks. Dazu gehört die schier unglaubliche Auswahl an Kombinationen, wie der Kaffee genossen werden kann. Oder haben Sie schon einmal versucht, in einem guten deutschen Café einen café soya latte decaf duo shot caramel zu bestellen? Bis vor kurzem war es ja schon gefährlich, einen latte macchiato zu bestellen. „Was wollen Sie? Einen Kaffee?“ War dann oft die hilflose Frage. Das hat sich zum Glück sehr geändert.

Leider gibt es in Bad Homburg immer noch keine Kaffeebar. Umso interessanter also die Entdeckung, dass es ein Mc Café gibt. Am Vorabend vor der Eröffnung endeckten meine Frau südafrikanische Prinzessin und ich, dass es diese neue Alternative vor den Toren der Champagnerluft-Stadt geben würde.

Bei dieser Exploration entdeckte ich zu meinem Entzücken die kleinen amerikanischen Minirührkuchen Muffins und eine recht ordentliche Auswahl an Kaffeegetränken. Bei näherer Betrachtung eine Mischung aus amerikanischer Kaffeebar und europäischem Café. Zum Glück gibt es einen fast stilvollen eigenen Sitzbereich, so dass man beim Genuss seines Kaffees keinem Mac D-Fan beim vertilgen seiner schlappen Boulettenbrötchen zusehen muss.

Soweit die Beobachtung am Vorabend der Eröffnung.

Inzwischen haben wir dieses Angebot zwei mal getestet und wissen nun, dass wir bestimmt nicht die Zielgruppe für dieses Angebot sind. Denn wer glaubt, da hätte einfach ein Kaffeebarverschnitt geöffnet, der irrt sich gewaltig 🙁

Der erfolgreiche Fastfoodkonzern hat seit Jahren seine Zielgruppen fest im Visier und die üblichen Starbucks-Kunden gehören nicht dazu.

Wer soll mit dem neuen Angebot angesprochen werden?

Seit Jahren werden viele Eltern von ihren Kindern immer wieder erfolgreich in die Fastfood-Tempel gequängelt. Die Gesichter dieser tapferen Rentenrenditen-Erzeuger sprechen dabei Bände.

Ich kann mir aber vorstellen, dass viele Mütter sich gerne Mal wieder mit Freundinnen in einem Café treffen würden, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, was sie mit Ihren Kindern machen.

Voilá, hier kommt Mc Café! Denn ihre Kinder machen das, was sie immer bei Mc Donalds machen, sich mit Kalorien vollstopfen. Sie sind also beschäftigt.

Genial! Denn jetzt freuen sich auch die Mütter, zu Mc Donalds zu gehen, um sich dort Kaffee und Kuchen coffee und sweets zu gönnen 🙂

Jetzt verstehen Sie bestimmt auch, warum zwei berufstätige DINKS (double income no kids) nicht ganz so angetan von dem neuen Kaffeetempel sind. 😛

Perlen vor die Säue oder alter Wein in neuen Schläuchen?

Auf einer meiner Vortragsveranstaltungen der letzten Wochen fragte mich ein Unternehmer:

Was bringt Ihnen das, Ihre Zeit hier zu vergeuden?

Erst einmal traf mich der Stachel seiner Ablehnung und ich merkte, dass ich meine Vorträge lieber gelobt als abgekanzelt sehe 😉 Gerne hätte ich ihn dann einfach stehen lassen und mich mit netteren Teilnehmern unterhalten. Aber wir wissen alle, nette Komplimente bringen uns nicht weiter, Diamanten enstehen unter Druck 😮
Ich wurde dann aber schnell wieder versöhnt, denn er meinte, meine Vortrag könnte von dem anwesenden Publikum gar nicht ausreichend gewürdigt werden. Jo! 😛

Dazu muss ich sagen, dass ich für mein Thema „unternehmerische Entscheidungen und deren widerstandsfreie Umsetzung“ lebe. Wenn ich die Chance dazu hätte, würde ich meinen Vorträge auch in Grundschulen, Versammlungen der Links-Partei o.ä. halten, wo meine Zielgruppe sich bestimmt nicht aufhält. Denn ich denke beim Thema Entscheiden gibt es so viel Mißverständnisse in unserer Erziehung und Ausbildung, dass man gar nicht genug dagegen tun kann.

Als Unternehmer sind wir immer in zahlreichen Rollen aktiv. Wir sind Vertriebler, Einkäufer, Personaler, Netzwerker Öffentlichkeitsarbeiter und vieles andere mehr. Die Kunst besteht darin, seine jeweilige Rolle zu kennen.

Ich weiß, dass viele eine Vortragsveranstaltung als geniale Möglichkeit zum Vertrieb sehen. Versetze ich mich in einen Besucher, habe ich als solcher allerdings keine Lust auf eine Verkaufsveranstaltung!

Daher sehe ich mich auf solchen Veranstaltungen nicht in der Rolle des Vertrieblers sondern in der Rolle des Öffentlichkeitsarbeiters. Der Nutzen für den Teilnehmer steht im Vordergrund.

Dies gibt mir eine große Freiheit. Denn ich muss nicht krampfhaft dem neuesten Trendthema hinterherhecheln. Statt dessen konzentriere ich mich auf mein Thema und weiß, dass die meisten nicht gleich mit einem Auftrag auf mich zukommen werden, denn die neuesten Trendthemen brennen ja schließlich auf den Nägeln 😮

Aber wenn der Teilnehmer das nächste Mal eine Entscheidung trifft, wird er ziemlich sicher an die drei „entscheidenden Fragen“ denken und an den guten Herrn Lietz, der dafür einsteht 🙂

Vertrieb mache ich natürlich auch, nur der sieht anders aus, als Sie vielleicht denken. Ich biete potentiellen Kunden ein zweistündiges Gespräch kostenfrei an. Das kann er/sie nutzen, wie er möchte.

Im Regelfall beginne ich im Verlauf des Gesprächs mit dem Coaching. Ich biete also direkt einen Nutzen. Das Schöne: Ich kenne niemanden, der am Ende der zwei Stunden nicht weiter machen wollte und da beginnt selbstverständlich meine kostenpflichtige Zeit 🙂

Was hat das Ganze mit guten Entscheidungen zu tun? Als Unternehmer sollten Sie immer bewußt entscheiden, in welcher Rolle Sie gerade sind. Was glauben Sie, wie wichtig das für Ihren Erfolg ist?

Märkte verstecken Relevanz

Für Kunden ist die Sache einfach. Sie suchen eine Leistung und beinahe jeder bietet sie an. Ein Paradies? Wohl kaum. Denn nur weil beispielsweise eine Unmenge an Beratern Dienste für fast jede Zielgruppe anbietet, heißt das nicht, dass der Kunde wirklich die richtige Leistung findet. Auf der anderern Seite gibt es gut positionierte Unternehmen, die sich auf bestimmte Anwendungsfelder und Kunden spezialisieren. Für sie ist die Hauptaufgabe, als relevant hervorzustechen. Das ist gar nicht so einfach, wenn der Rest der Welt behauptet, dass gleiche anbieten zu können, auch wenn es nicht stimmt.