Von Mitmachern, Mitdenkern und Querdenkern

image Als Unternehmer hoffen wir immer, dass unsere Mitarbeiter in unserem Sinne handeln. Dabei wissen wir, dass es Mitmacher, Mitdenker und Querdenker gibt. Mitmacher tun zwar, was wir ihnen sagen, aber sie überlegen sich selten eigene Wege, um unsere Ziele umzusetzen.

Mitmacher

Unternehmen, die nur aus Mitmachern bestehen haben in der Regel wenig Zukunft. Aber durch die richtige Führung werden aus Mitmachern schnell Mitdenker.

Mitdenker

Mitdenker stellen vieles in Frage, aber sie helfen uns dabei, unsere Ziele besser umzusetzen. Sie denken und arbeiten selbständig und finden neue Wege, die wir allein vielleicht nie gesehen hätten  Das macht sie zum Motor innovativer Unternehmen.

Querdenker

Viele Mitdenker bezeichnen sich als Querdenker. Doch jene sind eine Klasse für sich. Querdenker befinden sich häufig in einer Fun­da­mental­opposition. Sie sind fachlich allen anderen überlegen und zeigen das auch gerne.

Das Führungs-Dilemma

Karrieren beruhen heute häufig auf Sozial-Kompetenz und weniger auf Fach-Kompetenz. Daher erreichen Querdenker selten die höheren Führungspostionen. Und daraus ergibt sich ein Dilemma. Denn der Querdenker ist seinem Chef meistens haushoch überlegen und hat keine Scheu das auch durchblicken zu lassen.

Diese Kombination muss irgendwann knallen und das passiert auch. Denn der Querdenker hat zwar viel Potential, aber setzt es aus Frust nicht im Sinne des Unternehmens ein. Wozu ist seine Fachkompetenz dann gut?

An sich könnte die Situation ideal sein. Der Querdenker verleiht seinem Chef die fachliche Brillanz, während der seine soziale Kompetenz nutzt, ihr Geltung zu verschaffen.

Einbinden und moderieren

Gute Unternehmer überlegen sich daher, wie sie Querdenker so einbinden, dass sie sich durch einen fachlich schwächeren Vor­ge­setz­ten nicht zurückgesetzt fühlen.

Dazu muss der Querdenker verstehen, warum er für die Führungsposition nicht in Frage kommt. Sein Vorgesetzter dagegen muss lernen, den Querdenker so einzubinden, dass dieser sich konstruktiv einbringen kann.

Gelingt das, brauchen wir auch nicht mehr vom Querdenker zu sprechen. Denn er ist dann ein fachlich herausragender Mitdenker. 🙂

Das Mitdenker-Problem

Aber auch viele Mitdenker haben ein Problem. Denn damit sie sich sinnvoll einbringen können, müssen sie die qualitativen Ziele des Unternehmers kennen.

Sinnlose Ziele

Leider gibt es hier häufig ein Defizit. Denn viele Unternehmen geben an ihre Mitarbeiter nur quantitative Ziele heraus. Zum Beispiel soll der Umsatz um 12% zunehmen.

Das klingt für die Geschäftsführung vielleicht herausfordernd, bei vielen Mitarbeitern im Vertrieb wird es häufig nur Kopfschütteln auslösen.

Reine Zahlenziele sind sinnlos. Sie bieten keinen Hinweis für Außenstehende, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll.

Qualitative Ziele haben Qualität

Anders sieht es hingegen aus, wenn das Ziel lautet: “Wir werden dieses Jahr unseren Kunden den besten Service in unserer Unternehmensgeschichte bieten. Unser Service wird so gut sein, dass unsere Kunden uns Dankesbriefe schreiben. Ein indirektes Maß für die Verbesserung unseres Services wird die Zunahme unseres Auftragseingangs um 12 Prozent sein”.

Die Vertriebsleute wissen auf der Grundlage dieses Qualitätsziels, dass sie sich als Teil des verbesserten Servicegedankens begreifen sollen und können selbständig mitdenken, um ihre Kunden zu begeistern.

Die Geschäftsführung spielt die Musik

Die Frage ob Mitmacher, Mitdenkende oder Querdenker sich einbringen und als was, entscheidet sich in der Geschäftsführung.

Damit alle im Sinne des Unternehmers handeln können, müssten sie wissen, welche qualitativen Ziele das Unternehmen verfolgt.

Bleibt daher zu hoffen, dass sich die Unternehmen nicht nur Zahlen-Ziele sondern auch qualitative Ziele setzen und sie überzeugend kommunizieren.

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