Entscheiden ohne Reue

Pessimisten machen Optimisten erfolgreich

KassandraruferEs gibt Menschen, die finden das Haar in jeder Suppe. »Das geht nicht«, ist ihr Lieblingssatz und unsere Augen bewegen sich schon in Rollposition, bevor der erste Ton über ihre Lippen kommt. Sie sind die Kritiker, die Nein-Sager, die Kassandras und Pessimisten unter uns.

Die Evolution hat offensichtlich einen Fehler gemacht und wir dürfen es in unseren Teamsitzungen ausbaden. So jedenfalls denken viele Menschen.

Tatsächlich sind Pessimisten nicht die besten Entscheider, da ihnen der Blick für die Möglichkeiten fehlt und ihre Bedenken sie vom Handeln abhalten.

Wichtiger Teil der Gesellschaft

Doch die Evolution hat uns mit den Kassandra-Rufern einen großen Ge­fallen getan. Tatsächlich ist es sogar unwahrscheinlich, dass die Menschheit auf Dauer ohne sie überlebt.

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Entscheidung auf Messers Schneide

WassertropfenGestern war ich mit einem Freund einen Kaffee trinken. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen. Daher gab es viel zu erzählen und die Zeit zog an uns vorbei. Es war warm. »Ich lad Dich auf was Kühles ein. Was möchtest Du gerne haben? Es gibt noch Frappuccino und stilles Wasser.«

Tropf. Tropf. Tropf. Ich wusste, die richtige Antwort, die gesunde Alternative war das Wasser. Aber ich schwankte trotzdem. Schließlich gab ich mir einen Ruck. Du lebst nur einmal! »Ich nehme den Frappuccino!« Kurze Zeit später nuckelte ich an dem zuckersüßen Getränk mit Sahne-Topping.

Wieder zu Hause, schaute ich auf die Uhr. 18:00 Uhr! Das Wetter war zwar schön, aber es wartete noch Arbeit auf mich. Tropf. Tropf. Tropf. Ich kannte die richtige Antwort. Meine Arbeit würde auch in einer Stunde noch auf mich warten. Aber das Wetter und meine Gesundheit konnten nicht warten. Also schlüpfte ich in meine Jogging-Sachen und lief noch eine Runde.

Farbe beim Trocknen zusehen

Zwei Entscheidungen, die eigentlich nicht wichtig sind. Wird es am Ende meines Lebens eine Rolle gespielt haben, ob ich am 29.08.2012 einen Frappuccino statt eines Wassers getrunken habe? Ich denke nicht. Wird es am Ende meines Lebens eine Rolle gespielt haben, ob ich am 29.08.2012 joggen war, anstatt am Schreibtisch zu sitzen? Vermutlich nicht.

Tröpfchen-Entscheidungen

Solche kleinen Entscheidungen haben minimale Auswirkungen. Ich nenne Sie daher auch Tröpfchen-Entscheidungen. Welche andere Macht haben da unsere großen Entscheidungen, wie zum Beispiel meine strategische Positionierung oder meine damalige Entscheidung für die Selbständigkeit? So jedenfalls denken wir uns das.

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Entscheidungen lügen nicht

schwindeln»Der Partner ist der richtige. Nur die Umstände sind es nicht!«

Vor zwei Jahren hatten sich Markus und sein bester Freund Hannes mit einer innovativen Geschäftsidee selbständig gemacht. Doch während Markus gleich gekündigt hatte, ging es bei Hannes nicht ganz so schnell. Erst musste ein passender Nachfolger für ihn gefunden werden. Dann wollte er noch ein wichtiges Projekt für seinen Chef zu Ende bringen und dann war da noch der Wasserschaden im Hannes Haus. Jetzt braucht er sein festes Gehalt, um die Renovierungskosten zu bezahlen.

Markus arbeitet also ganz allein an dem gemeinsamen Geschäft. Hannes gibt nur »gute Ratschläge«, das war es auch schon. Inzwischen hat das kleine Unternehmen Aufträge und die Mitarbeit des Partners ist dringend erforderlich.

Ich: »Wie denken Sie über Ihren Partner?«

Markus: »Sie meinen, ob ich mir nicht den falschen Partner ausgesucht haben?«

Ich: »Das ist doch die Frage, die Sie sich selbst stellen, oder?«

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Zeig’s der Kanzlerin – Keine Alternativlosigkeit

Fünf vor Zwölf GestaltungsspielraumAchtung! Verlosung! Gewinnen Sie mit Ihren Vorschlägen eine Entscheider-Bibel oder ein Entscheider-Buch.

Ein Land steht am Abgrund und ein Volk leidet. Die griechische Schuldenmisere ist gleichzeitig auch eine humanitäre Katastro­phe.

Ganze Familien hungern, Rent­ner werden obdachlos, junge Men­schen finden keine Arbeit. Eine ganze Gesellschaft befindet sich im Ausnahmezustand.

Dabei sind die meisten der beschlossenen Sparmaßnahmen des griechischen Haushalts nicht einmal umgesetzt. Denn die Beamtenschaft verweigert sich ihrem Dienstherrn.

Können wir eine solche Not mitten in der Währungsunion zulassen? Das ist eine Frage, mit der sich die Parteien im Bundestag auseinander setzen müssen.

Labile Wirtschaft

Neben der humanitären Katastrophe eines Landes beschäftigt uns im Tandem damit die wirtschaftliche Dimension dieser Frage. Denn das Geld, das der Griechische Staat derzeit ausgibt, nimmt er nicht ein. Stattdessen hat er es sich von vielen privaten Banken geliehen.

Wie bei der Lehmann-Brothers Pleite kann niemand abschätzen, welche Banken dem Griechischen Staat folgen müssten, erklärte er seinen Bankrott.

Denn angeblich würde ein Griechenlandbankrott viele weitere Euro-Südländer in Schwierigkeiten bringen. Pessimisten fürchten ein Do­minoszenario. Eine weitere weltweite Finanzkrise droht.

Die entscheidende Frage

Der Griechische Staat braucht Geld, um seine Bürger zu alimentieren. Sollen wir es ihm geben? Das ist die Entscheidungssituation.

Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. So wie es derzeit aussieht, bekommt der Griechische Staat weiterhin Milliarden “geliehen”, um jedes Mal aufs Neue ein paar Monate länger durchhal­ten zu können.

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Ein Herz für Schlecker

Schleckerherz»Es ist nichts mehr da!« Dieser einfache Satz Meike Schleckers ist in seiner Klarheit kaum zu schlagen.

Viele Jahre galt Anton Schlecker als der Ausbeuter unt­er den Dis­countern.

Gleichzeitig hat der Unternehmer über Jahre auf ein ungesundes Wachstum gesetzt. In Amerika gibt es an jeder Ecke einen Starbucks. In Deutschland kam es mir lange so vor, als gelte das auch für Schlecker. Offensichtlich war das zu viel des Guten.

Viele Filialen waren unrentabel.

Man fragt, sich wie ein so intelligenter Unternehmer wie Schlecker sehenden Auges diesen Kurs bis zum bitteren Ende fortsetzen konnte.

Eine Erfolgsgeschichte

Schlecker ist zum Opfer seines eigenen Erfolgs geworden. Das Wachstum hatte sich für ihn viele Jahre lang ausgezahlt. Seine Filialen waren schnörkellos, eng und boten vieles billiger als die Kon­kurrenz.

ALDI hatte es vorgemacht. Kein Kunde stört sich an dem Aussehen und Komfort der Filiale, wenn er gutes Geld sparen kann. Das galt vie­le Jahre. Allerdings veränderte sich der Markt.

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Entscheider PS

imageTestosteron macht viele Männer erfolgreich. Mut und der Wille die Dinge kompromisslos umzuset­zen, komme was da wolle, macht es zur natürlichen Erfolgsdroge der Macher. Allerdings hat sie auch ein paar Nachteile …

Vor einiger Zeit bin ich einem testosteronstrotzenden Anwalt begegnet. Wir Männer haben in der Regel meist genug davon. Aber er war schon ein besonde­res Exemplar.

Der Herr der Ringe

Schon bei der Begrüßung wollte er mir zeigen, wer der Herr im Ring ist. Nachdem ich meine Hand diesem zupackenden Wesen entrissen und in Sicherheit gebracht hatte, ging es allerdings erst richtig los.

“Sie glauben also mir noch etwas über Entscheidungen erzählen zu können?” Die Frage war mehr eine Feststellung.

“Ich will Ihnen mal etwas sagen. Ich entscheide seit über 50 Jahren und den größten Teil der Zeit habe ich das bestimmt besser gemacht als Sie”, fuhr er fort.

Ein offenes Ohr

“Na dann erzählen Sie doch mal”, antwortete ich.

Damit hatte er nicht gerechnet. “Ja … wie? … Ach so!”

Neben seinen vielen Vorteilen hat Testosteron einen großen Nachteil. Wer unter seinem Einfluss steht, neigt zum Tunnelblick und kann daher auch gut aus dem Konzept gebracht werden.

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Augenhöhe mit dem Schicksal

imageWas für ein Typ Mensch ist ein Entscheider? Glauben wir dem Scherenschnittbild der  Medien, sind Entschei­der machtorientierte Men­schen, die Dinge nach ih­rem Willen in Bewegung setzen.

Einspruch!

Tatsächlich ist jeder von uns ein Entscheider. Ohne unsere Entschei­dungen überlebten wir keine zehn Minuten. Gehirnforscher haben herausgefunden, dass wir jeden Tag rund 20.000 Entscheidungen treffen. Die meisten davon sind uns allerdings nicht bewusst.

Mit unseren Entscheidungen geben wir unserem Handeln eine Richtung. Wir tragen die Verantwortung für den Platz im Leben, den wir einnehmen. Unsere Entscheidungen haben uns dorthin geführt.

Entscheiderhandeln

So mancher mag sich fragen, wie wir es denn anders hätten machen sollen. Denn oft werden wir ja mit Situationen konfrontiert, die außerhalb unserer Gestaltungsmacht liegen. Was soll zum Beispiel ein Arbeiter sagen, wenn sein Arbeitgeber pleite geht?

Es kommt darauf an. Hat er zuvor privat an seinen Qualifikationen gearbeitet und vielleicht sogar an seinen Wochenenden Fortbildungen besucht, sieht es anders aus als, wenn er seinen Feierabend und seine Wochenende vor dem Fernseher verbracht hat.

Selbstgemachte Spielräume

Ersterem stehen mehr Möglichkeiten zur Verfügung als Letzterem. Das zeigt, wo das Entscheidungsproblem anfängt. Nämlich weit vor der Unternehmenspleite. Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung und das meistens weitreichender als sich die meisten das vorstellen.

Gute Entscheider schaffen sich frühzeitig ihre Möglichkeiten – das ist wieder ein Satz, dem unsere Medien bestimmt zustimmen. 🙂

Traue niemals Tante Herta

image“Wie konnte ich es nur so weit kom­men lassen?” Diese Frage habe ich schon öfter gehört. Vielleicht sogar aus dem eigenen Mund, wenn sich die Ergebnisse der Weihnachts- und Syl­vester-Völlerei auf der Waage ab­zeichnen.

Ja, wie konnten wir es nur sei weit kommen lassen? Alles ist das Ergeb­nis unserer vergangenen Entschei­dungen. Natürlich können wir nicht immer beeinflussen, was alles pas­siert, aber wir haben es doch in der Hand, wie wir damit umgehen.

Wenn Tante Herta einen fetten Gänsebraten auf den Tisch stellt. Dann hatten wir das vorher nicht unter Kontrolle. Allerdings zwingt uns niemand zu der Keule noch die dazu passende Gänseschmalzsoße in Großverbrauchermengen zu inhalieren. 😯

Auch Tante Herta weiß, dass Gesundheit einen höheren Stellenwert hat als der Umstand, einen Liter Soße nach den Festtagen wegkippen zu müssen.

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Ärger und Intrigen im Olymp – ein Thriller

Olympus 006Meine erste Spiegelreflexkamera war keine Olympus. Das war auch gut so. Denn irgendwann fiel sie mir aus der Hand und fortan hatte ich einen Riss im Spiegel.

Aber meine zweite Kamera war eine Olympus OM-1, die mir mein Vater schenkte.

Dieses kleine Wunderwerk der Technik war perfekt für mich. Beim Gedanken an die dazu passenden Zuiko-Objektive fange ich heute noch das Schwärmen an.

Doch das war einmal. Wie sich jetzt herausstellt, laufen hinter den Kulissen des beliebten Kameraherstellers seit Jahren krumme Geschäf­te.

Aber fangen wir ganz am Anfang an. Denn diese Geschichte hat  alles, was ein guter Thriller braucht.

Natürlich gibt es auch einen Helden, verkörpert in dem Briten Michael Woodford. Er war bis vor kurzem der Chef von Olympus. Die folgende Geschichte basiert auf den Fakten aus der Presse und meiner lebhaften Fantasie.

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Die Euronauten und das goldene Vlies

Euronauten Die Antike gehörte den Griechen. Sie legten die Grund­steine für Kultur, Philo­sophie und Mathematik. Selbst die Namenspatronin unseres Kon­ti­nents »Euro­pa« ist eine Griechin. Heute zeugen nur noch Ruinen von dieser großen Zeit und das eine oder andere Pferd in unserem PC.

In unsren Zeiten stehen die Griechen für etwas anderes. Dank ihrer Schulden haben gierige Banker den Euro in der Hand und zupfen in aller Seelenruhe an seinen Grundfesten.

Doch was ist die Ursache der Krise? Spekulanten gab es schon immer und natürlich haben sie sich an die Währungen schwacher Länder herangemacht und gegen sie spekuliert.

Vor wenigen Jahren fanden wir das gut und sprachen von »den disziplinierenden Kräften der Märkte.«

Die Lizenz zum Gelddrucken

Doch im Zweifelsfall hat sich noch keine Regierung davon einschüchtern lassen. Schon vor der Euroeinführung haben Länder wie Italien und Griechenland prinzipiell kein Problem in der Geldvermehrung durch die Druckmaschine gesehen.

Erst als der Euro und seine Verheißungen am Horizont auftauchten, begann Italien vernünftig zu wirtschaften und Griechenland frisierte seine Bilanzen. 😮

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