Entscheiden ohne Reue

Urteilsvermögen – Der Umschlagtest

image Gute Entscheider wissen, was sie wollen. Klar! Da nicken wir alle gerne mit dem Kopf und schauen mitleidig auf den Rest der Welt, dem das nicht so geht.

Dabei ist das gar nicht so leicht. Ich stelle immer wieder fest, dass wir uns dabei gerne etwas vormachen. Selbst wenn wir schon eine Vision entwickelt haben. Selbst wenn wir glau­ben, die Situation richtig ein­zu­schät­zen, könnten wir uns etwas vor­ma­chen.

Warum?

Unser Urteilsvermögen löst oft nicht so fein auf, wie wir es in unse­rer Entscheidung von uns erwarten.

Als Strukturierter Entscheider entwickeln wir Kriterien, auf deren Grundlage wir unsere Handlungs-Alternativen einschätzen. Genau die­ser Vorgang ist bei vielen allerdings ein reines Ratespiel.

Denn an dieser Stelle treffen wir eine persönliche Einschätzung. Hier wirkt der menschliche Faktor in jeder Entscheidung. Ob wir nun Josef Ackermann heißen oder Hans Müller.

»Ich würde jedes mal wieder so entscheiden!« Was hier wie Kampf­spruch klingt, ist selbstverständlich und meistens falsch. Denn re­pro­du­zier­ba­re Entscheidungen sind der heilige Gral von uns Ent­schei­dungs­spe­zi­a­lis­ten.

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Das verändert Ihr Leben für immer

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Die 7 Erfolgsprinzipien Ihrer Entscheidung in meinem gestrigen Beitrag haben gezeigt, wie wir unsere Entscheidungen organisieren, um großartige Entscheidungen zu treffen.

Hinter jedem dieser  7 Erfolgsprinzipien liegt allerdings auch ein ganz eigener Nutzen ganz unabhängig von jeder Entscheidungssituation.

Vision

Ich treffe immer wieder Menschen, die sich nicht trauen, sich ein Bild einer weiter entfernten Zukunft auszumalen. Was wäre, wenn es das falsche Bild ist? Ich glaube, ein falsches Bild hat in etwa so wenig Auswirkung, wie gar kein Bild von der Zukunft. Das falsche Bild motiviert mich nicht. Ich werde es daher schnell vergessen und weiterhin nach Gelegenheit entscheiden.

Wir können also nichts falsch machen.

Wer dagegen eine klare Vorstellung davon hat, wo er hin will, wird sich durch dieses Bild jeden Tag aufs Neue motivieren. Ob wir uns die richtige Vision von der Zukunft erarbeitet haben, wird daher ganz von selbst klar.

Ich habe Menschen gesehen, die danach geradezu losgestürmt sind, ihr Schicksal anpackten und viele Unannehmlichkeiten in Kauf nahmen. Gleichzeitig hatten sie ein Leuchten in den Augen, das wir sonst eher selten zu sehen bekommen. Die gleichen Menschen hatten vorher mehr oder weniger in den Tag hinein gelebt und sich nur schwer motivieren können.

Wer seine Vision kennt, gestaltet sein Leben. Hinter allem was er tut, steckt eine Absicht. Könnte das besser sein, als Tag ein Tag aus auf eine “günstige Gelegenheit” zu warten? 🙂

Alle, die sich jetzt schlecht fühlen, weil sie noch keine eigene Vision haben: Du bist nicht allein. Die Mehrheit schafft es nicht, sich eine eigene Vision zu schaffen. Ich arbeite daher gerade an einem Audio-Programm, um das zu ändern. 🙂

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Die 7 Erfolgsprinzipien Ihrer Entscheidungen

image Zweifeln Sie manchmal an Ihren Fähigkeiten als Entscheider?

Das sollten Sie nicht! Das Ent­schei­den an sich, ist eine Fähig­keit, die die Natur uns geschenkt hat. Wir treffen täglich bis zu 20.000 Entscheidungen, ohne dass wir viel Aufhebens darum machen. Jeder kann es also. Nur ist nicht jeder nachher mit den Ergebnissen zufrieden.

Dafür gibt es Gründe. Die Qualität meiner Entscheidung hängt davon ab, wie gut ich sie organisiere. Und hier liegt der Hund begraben.

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Das wertvollste Werkzeug

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“Was ist das beste Entscheider-Werkzeug?” Die Frage des An­rufers erwischte mich kalt. Aller­dings war die Antwort eigentlich klar.

Ich hätte natürlich gerne meinen Entscheidungskompass genannt oder die Osborn Me­thode oder meinen Plan zur Sicherung der Unterstützung. Al­lerdings ist das beste Werkzeug viel einfacher und auch grundlegen­der.

Viele Entscheider sind Opfer

Denn die weitaus meisten Entscheider sehen sich eine Situation an, informieren sich kurz über Alternativen und entscheiden dann. Sie sind also Opfer der Situation.

So würde sich natürlich kein Entscheider selbst bezeichnen. Denn schließlich sind sie ja so wichtig, dass sie eine Entscheidung treffen müssen.

Aber wie würden Sie jemanden nennen, der mehr oder weniger unerwartet vor einer Situation steht, die er nicht selbst gestaltet hat. Vielleicht darf er sich zwischen drei verschiedenen Alternativen entscheiden, vielleicht stellt sich ihm nur die Frage, ob er in ein Geschäft einsteigt oder nicht. Seine Wahl verdient dann das Attribut “Pseudo”. Denn keine der Alternativen hat er selbst geschaffen.

Wer so wenig Kontrolle über sein Handeln hat, kann mit Fug und Recht als “Opfer der Umstände” bezeichnet werden.

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Die Anderen – Teil 1

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Unsere Entscheidungen sind eigentlich unsere Entscheidun­gen. Trotz­dem versucht unsere Umwelt immer mitzumischen.

Der gut gemeinte Rat aus der Familie, wie auch die “ich an Deiner Stelle würde”-Freunde machen uns die Entscheidungen nicht leichter. Im Gegenteil, man­che Entscheider heben die Be­find­lich­kei­ten der Mitmischer über die Bedeutung ihrer Entschei­dung.

Wie war das noch einmal? Entscheidungen geben meinem Handeln eine Richtung. Welche Richtung wird das wohl sein, wenn es die Vorstellung der Anderen sind, die sich in meinen Entscheidungen wiederspiegeln?

Wir könnten hier jetzt viel über die Motive unserer Umwelt sprechen. Doch das hilft uns nicht wirklich dabei, wie wir unsere Entscheidungen treffen sollten. Denn auch ein völlig selbstloser Rat kann nutzlos sein.

Bevor wir über Entscheidungen nachdenken, müssen wir uns darüber klar sein, dass am Ende des Tages jemand die Verantwortung dafür tragen wird.

Für unser Leben sind wir das und für unser Unternehmen auch.

Verantwortung ist unteilbar. Daher ist auch jedes Grup­pen­ent­schei­dungs­ver­fah­ren immer ein fauler Kompromiss. Als Unternehmer und noch mehr als Individuum lassen wir besser die Finger davon.

Aber die Erfahrungen und die Kreativität unserer Umgebung ist eine wichtige Ressource, die wir nutzen sollten.

Allerdings sollten wir niemals – wirklich niemals – die Frage, “was würdest Du an meiner Stelle tun?” stellen.

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Reifezeichen

image “Was heißt hier Arbeit? Ich lasse die Entscheidung jetzt einfach eine Zeit lang reifen und wenn die Zeit dann gekommen ist, weiß ich, wofür ich mich entscheide.”

Vor einigen Jahren hätte ich dem Mann zu seiner Coolness gratuliert. Inzwischen verstehe ich zwar im­mer noch, welcher Gedanke da­hin­ter steht, aber ich glaube, dass er permanent unter seinen Mög­lich­kei­ten bleiben wird.

Grundsätzlich ist es nicht falsch, wenn wir eine Entscheidung reifen lassen wollen. Manchmal verändern sich die Verhältnisse in der Zwi­schen­zeit so sehr, dass wir gar nichts mehr unternehmen müssen, weil uns alles in die Hände spielt.

Genauso gut könnten wir allerdings auch einen Zeitvorteil verspielen. Am Ende hängt es meist von unserem Persönlichkeitstyp ab.

Allerdings heißt das nicht, dass wir in der Reifezeit untätig he­rum­sit­zen.

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Unvergleichlich Entscheiden

image Wir kritisieren gerne. Sogar be­son­ders gerne, wenn die Ent­schei­dun­gen anderer in der Ver­gan­gen­heit liegen und wir die Ergebnisse schon kennen. Aber auch so ärgert es uns, wenn Menschen aus un­se­rem Umfeld anders entscheiden, als wir es tun würden.

Alle Menschen sind verschieden. So auch ihre Erfolgsmodelle. Eine Mut­ter Theresa hatte sicher andere Le­bens­vor­stel­lun­gen als Bill Clinton. Al-bert Einstein muss sich auch nicht mit Albert Schweitzer vergleichen lassen und Josef Ackermann nicht mit Larry Ellison. Und Mahamta Gandhi lässt sich auch nicht mit Nelson “Madiba” Mandela in einen Topf werfen.

Andere Erfolge

Ich finde es spannend, dass jeder dieser Menschen herausragende Erfolge erzielt hat, auf gänzlich anderen Gebieten. Ihre Ziele un­ter­schei­den sich teilweise wie Tag und Nacht. Auch deshalb haben und hätten sie in der gleichen Situation jeweils anders entschieden.

Unterschied ist Erfolg

Wir Menschen sind alle verschieden. Und das ist gut so. Denn an­son­sten würde Arbeitsteilung nicht funktionieren und wir wären alle Selbstversorger. So aber sind wir prädestiniert, spezialisierte Funk­ti­o­nen in unser Gesellschaft zu übernehmen.

Sympathie für die Konkurrenz

Allerdings hat Gott Humor. Daher gilt unsere Sympathie nicht den Menschen, die sich von uns unterscheiden, sondern denjenigen, die uns besonders ähnlich sind. Mit anderen Worten, wir mögen unsere unmittelbare Konkurrenz tendenziell lieber als Menschen, die uns wert­vol­le Dienste leisten könnten.

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Warum wir Fehlentscheidungen treu bleiben

image Unsere jetzige Situation ist die Summe aller unserer Ent­schei­dun­gen der Vergangenheit. Das ist nicht weiter überraschend. Spannend dagegen wird es, wenn wir wissen, dass viele Menschen einen für sie falschen oder fatalen Weg wissentlich wei­ter gehen, also bewusst Fehlentscheidungen in Kauf nehmen.

Das kann der Unternehmenslenker sein, der die Hände nicht von ei­nem erfolglosen Produkt lassen kann, in das er bereits Millionen von Euro versenkt hat und das kann Hänschen Müller sein, der weiter sei­nem Beruf treu bleibt, der ihn krank und schließlich arbeitslos ge­macht hat.

In den Abgrund

Mit unseren Entscheidungen geben wir unserem Handeln eine Rich­tung. Nicht selten gehen wir in die falsche Richtung, weil wir uns über den Platz, den wir eines Tages in unserem Leben einnehmen wollen niemals Gedanken gemacht haben. Irgendwann wissen wir nur, dass der gerade beschrittene Weg nicht der richtige für uns ist.

So weit so gut. Dann müssten wir doch einfach die Richtung ändern, oder? Das allerdings ist für viele von uns zu einfach.

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Die Entscheidung des Bundestrainers

image Joachim Löw hat mit der Deutschen Nationalmannschaft den dritten Platz belegt. Ange­sichts des begeisternden Fuß­balls, den wir über weite Teile der WM sehen konnten ist das wenig. Angesichts der Erwar­tungen, die wir vor der WM hatten ist es viel.

Gretchenfrage für Löw

Wie bei der letzten WM auch, steht unser jetziger Bundestrainer vor der Frage, ob er weiter machen soll oder nicht. Nach den emo­tiona­len Strapazen der letzten Wochen, nimmt er sich dafür erst einmal ein paar Tage Ruhe, um wieder zu sich selbst zu finden.

Anders als viele andere Entscheider, weiß Löw ganz offensichtlich, was er will. Er hat eine Vision. Doch der DFB ist ein politisch ge­präg­ter Verband und bei der Nationalmannschaft wollen viele Köche den Brei verderben.

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Der Moment der Entscheidung

image Ich wundere mich immer wieder, wie viel Bedeutung wir dem Entscheidungsmoment geben. Es ist ja richtig, was Tony Robbins sagt, “im Moment der Entscheidung schmieden wir unser Schicksal”.

Dennoch kommt es selbst beim Schmied auf einiges mehr an, als den Moment des Schmiedens. Er muss wissen, was er will. Er wählt das dazu passende Material aus – ein Hufeisen verlangt nach einem anderen Stahl als ein Messer. Er muss für die richtige Temperatur sorgen und den Schmiedeprozess planen.

Stellt er sich dann mit dem Rohling ans Feuer, ist ein Hauptteil seiner Arbeit schon getan.

Der Ofen ist aus

Auch wir als Entscheider haben für unseren Erfolg bereits lange vor dem Entscheidungsmoment vorgesorgt. Wir haben eine klare Vorstellung von dem, was wir in der Zukunft erreichen wollen. Zwischenziele markieren den Weg dorthin. Wir wissen also um den Beitrag, den unsere Entscheidung im Rahmen des Weges leistet. Wir wissen genau, was wir in dieser Situation wollen. Kurz: wir kennen unseren Bedarf.

So wie Joachim Löw seinen Bedarf kannte. Er wollte eine Mannschaft schaffen, die durch Spielfreude und taktische Finesse jeden Gegner bezwingen kann. Doch das geht weit über die eigentliche Auswahl von Spielern bei den Vereinskadern hinaus.

  • Deutschland hat eine lang vernachlässigte Entwicklung junger Talente systematisiert.
  • Alle U-Mannschaften spielen heute das gleiche System wie die A-Mannschaft.
  • Regelmäßige Fitness-Tests sorgen dafür, dass niemand nach 60 Minuten schlapp macht.
  • Alle wichtigen Mannschaften werden über lange Zeit beobachtet und ihre Schwächen analysiert.

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